NDR Info Nachrichten vom 10.10.2017:

Katalonien verschiebt Unabhängigkeit

Barcelona: Der Regierungschef von Katalonien, Puigdemont, will am Ziel einer Unabhängigkeit von Spanien festhalten. Er setze diesen Prozess aber aus, um in den nächsten Wochen einen Dialog und eine Vermittlung einzuleiten, sagte er vor dem Regionalparlament in Barcelona. Puigdemont sprach von einer historischen Stunde und rief alle Katalanen zur Einigkeit und zur Deeskalation auf. Die spanische Regierung bat er, sich zu einer internationalen Vermittlung bereit zu erklären. Am 1. Oktober habe es ein Referendum unter sehr schwierigen Bedingungen gegeben. Er wies darauf hin, dass es übertriebene Polizeieinsätze gegeben habe, in deren Verlauf mehr als 800 Menschen verletzt wurden. Bürger seien eingeschüchtert worden. Und trotzdem habe das Volk den Mut gehabt, in die Wahllokale zu gehen| 10.10.2017 20:00 Uhr

Kirche kritisiert Flüchtlingskompromiss

Berlin: Die katholische Kirche in Deutschland hat den zwischen CDU und CSU ausgehandelten Kompromiss in der Flüchtlingspolitik kritisiert. Der Familiennachzug sei ein entscheidender Punkt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx. Wer auf Dauer in Deutschland lebe, müsse seine Kinder oder Ehegatten nachholen können. Dies sei nicht nur ethisch geboten, es diene auch der Integration. Das internationale Kinderhilfswerk "Terre des Hommes" bezeichnete den Unionskompromiss als "unmenschlich". CDU und CSU hatten sich darauf verständigt, die Zahl der Zuwanderer jährlich auf 200.000 zu begrenzen. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz soll nach dem Willen der Union ausgesetzt bleiben.| 10.10.2017 20:00 Uhr

Roth als Bundestagsvizepräsidentin nominiert

Berlin: Die Grünen haben Claudia Roth erneut für das Amt der Bundestagsvizepräsidentin nominiert. Die Entscheidung fiel heute auf der ersten Fraktionssitzung nach der Bundestagswahl. Roth sagte, vom Parlament müsse eine Demokratieoffensive ausgehen. Demokratie müsse Tag für Tag verteidigt werden. Die 62-jährige Grünen-Politikerin hatte bereits in den vergangenen vier Jahren als Vizepräsidentin unter anderem Bundestagsdebatten geleitet.| 10.10.2017 20:00 Uhr

Geiselnehmer von Gladbeck kommt bald frei

Arnsberg: Einer der beiden Geiselnehmer von Gladbeck, Dieter Degowski, wird nach fast 30 Jahren Haft entlassen. Degowski komme in den nächsten Monaten frei, teilte ein Gerichtssprecher mit. Die Entscheidung sei nach umfassender Prüfung erfolgt, sie sei aber noch nicht rechtskräftig. Degowski soll einen neuen Namen erhalten, um ihm die Wiedereingliederung zu erleichtern. Im August 1988 hatten er und sein Komplize Hans-Jürgen Rösner nach einem missglückten Bankraub Geiseln genommen und waren drei Tage lang auf der Flucht vor der Polizei. Drei Menschen starben damals. Degowski war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Hans-Jürgen Rösner sitzt weiterhin im Gefängnis in Aachen.| 10.10.2017 20:00 Uhr

IG Metall fordert sechs Prozent

Frankfurt am Main: Die IG Metall will bei der anstehenden Tarifrunde sechs Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten durchsetzen. Das hat der Vorstand der Gewerkschaft beschlossen. Weiteres Ziel ist ein individuelles Recht, zwei Jahre lang die Wochenarbeitszeit von 35 auf 28 Stunden zu verkürzen. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder und pflegende Familienangehörige sollen nach dem Willen der IG Metall-Spitze für den entgangenen Lohn Ausgleichszahlungen in unterschiedlicher Höhe erhalten. Gewerkschafts-Chef Hofmann sagte, angesichts des ungebrochenen Wachstums der Branche erwarteten die Beschäftigten, angemessen am Erfolg beteiligt zu werden.| 10.10.2017 20:00 Uhr

Opposition in Kenia boykottiert Wahl

Nairobi: In Kenia will die Opposition die geplante Wiederholung der annullierten Präsidentenwahl boykottieren. Oppositionsführer Odinga erklärte, er ziehe seine Kandidatur zurück. Zur Begründung sagte er, die Wahlkommission sei nicht ausreichend reformiert worden, um glaubwürdige Wahlen zu gewährleisten. Das Ergebnis der Präsidentenwahl von Anfang August war vom Obersten Gericht Kenias wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt worden. Damals hatte der amtierende Staatschef Kenyatta gewonnen. Odinga warf ihm Wahlbetrug vor. Nach dem Rückzug des Oppositionskandidaten muss den für 26. Oktober geplante Neuwahl voraussichtlich verschoben werden.| 10.10.2017 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts ostwärts abziehender Regen, dahinter einige Auflockerungen und nur noch stellenweise kurze Schauer. Tiefstwerte 13 bis 10 Grad. Morgen oftmals dichte Wolkenfelder und gelegentlich etwas Regen möglich. Höchstwerte 14 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag zunächst viele Wolken und Regen. Später von Nordwesten freundlicher, 14 bis 17 Grad. Am Freitag meist trocken, 14 bis 19 Grad.| 10.10.2017 20:00 Uhr