NDR Info Nachrichten vom 09.10.2017:

Özdemir - Unionskompromiss nicht koalitionsreif

Berlin: Die Grünen haben die Union gemahnt, zu Kompromissen in der Zuwanderungspolitik bereit zu sein. Der Vorsitzende Özdemir sagte, die jetzt von CDU und CSU erzielte Einigung sei keine vorweggenommene Verständigung einer Jamaika-Koalition. Alle Partner gingen mit ihren eigenen Positionen in die Sondierungsgespräche. Und am Ende komme etwas anderes heraus. Özdemir betonte, für seine Partei seien Humanität und Ordnung entscheidend. Dazu gehöre der Familiennachzug und ein Einwanderungsgesetz. Kanzlerin Merkel lud FDP und Grüne für kommende Woche zu Sondierungsgesprächen ein. Die Spitzen von CDU und CSU hatten sich gestern unter anderem darauf verständigt, künftig in Deutschland nicht mehr als 200.000 Menschen pro Jahr aufzunehmen. Zugleich soll das Grundrecht auf Asyl gewährleistet werden. FDP-Vize Kubicki sagte, der Flüchtlings-Kompromiss der Union werde nur von kurzer Halbwertszeit sein.| 09.10.2017 19:15 Uhr

Tornado-Jets heben von Jordanien aus ab

Amman: Von Jordanien aus hat die Bundeswehr ihren Einsatz im Kampf gegen die Terror-Organisation IS wieder aufgenommen. Das Einsatzführungskommando bestätigte einen entsprechenden Bericht von NDR1 Welle Nord. Demnach sind heute zwei Tornado-Aufklärungsflugzeuge erstmals von der jordanischen Luftwaffenbasis Al-Asrak abgehoben. Von dort unterstützt die Bundeswehr mit 250 Soldaten die internationale Allianz im Kampf gegen den IS in Syrien und dem Irak. Insgesamt sind in Al-Asrak vier Tornado-Jets und ein Tankflugzeug stationiert. Die Bundeswehr hatte die Einheit vom türkischen Stützpunkt Incirlik verlegt. Grund ist, dass die türkische Regierung mehrfach Bundestagsabgeordneten den Besuch bei den deutschen Soldaten verweigert hatte.| 09.10.2017 19:15 Uhr

Mogherini: Erhalt des Iran-Abkommens ist Pflicht

Brüssel: Im Streit über das Iran-Abkommen stellt sich die Europäische Union erneut gegen US-Präsident Trump. Die Außenbeauftragte Mogherini sagte, die EU habe ein Interesse, eine Verantwortung und eine Pflicht, das Atomabkommen zu erhalten. Es habe eine der schlimmsten Atomkrisen der Gegenwart beendet. Man könne sich nicht leisten, neben Nordkorea nun eine andere Front zu eröffnen. US-Präsident Trump nennt die Vereinbarung mit dem Iran von 2015 dagegen eine der schlechtesten, die die USA je unterzeichnet hätten.| 09.10.2017 19:15 Uhr

Air Berlin: Ende Oktober keine Flüge mehr

Berlin: Die insolvente Gesellschaft Air Berlin muss nach eigener Einschätzung voraussichtlich Ende Oktober den Flugbetrieb einstellen. Vorstandschef Winkelmann und Insolvenzverwalter Kebekus betonten in einem Brief an die Mitarbeiter, dass die exklusiven Verkaufsverhandlungen mit Lufthansa und Easyjet an diesem Donnerstag endeten. Nicht jeder Mitarbeiter werde bei den neuen Eigentümern eine Anstellung finden. Deshalb solle sich jeder aktiv auf dem Arbeitsmarkt umschauen. Der Betrieb der nicht insolventen Tochter Niki werde weitergeführt. Die bisher zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft mit mehr als achttausend Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet.| 09.10.2017 19:15 Uhr

Nobelpreis für Wirtschaft an US-Forscher

Stockholm: Der Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr an den US-Forscher Richard H. Thaler. Das gab die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Thaler werde für seine Beiträge zur Verhaltensökonomik ausgezeichnet. Dabei geht es etwa um psychologische Faktoren, die hinter wirtschaftlichen Entscheidungen stehen. Der Nobelpreis für Wirtschaft ist mit umgerechnet 940.000 Euro dotiert. Anders als die anderen Auszeichnungen geht er nicht auf Alfred Nobel zurück, sondern wird seit 1968 von der Reichsbank in Schweden gestiftet. Er wird aber ebenfalls am 10. Dezember verliehen, dem Todestag Nobels.| 09.10.2017 19:15 Uhr