NDR Info Nachrichten vom 09.10.2017:

Unionskompromiss: Limit ja, Obergrenze nein

Berlin: Die Chefs von CDU und CSU, Merkel und Seehofer, stellen zur Stunde Einzelheiten ihres Kompromisses zur Zuwanderungspolitik vor. In dem Eckpunktepapier bekennen sich die Unionsparteien zum Recht auf Asyl und zur Genfer Flüchtlingskonvention. Gleichzeitig setzen sie sich dafür ein, dass Deutschland künftig maximal 200.000 Menschen pro Jahr aus humanitären Gründen aufnimmt. Auf den umstrittenen Begriff einer "Obergrenze" wurde verzichtet. Der Kompromiss beinhaltet aber auch eine Ausnahme für Sondersituationen. Grünen-Chefin Peter kritisierte die Festlegungen bereits. Die genannte Zahl von 200.000 komme einer Obergrenze gleich. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Strack-Zimmermann sagte dagegen, die Einigung sei eine Grundlage für Gespräche über ein Regierungsbündnis.| 09.10.2017 12:15 Uhr

Gewerkschaftschef befürchtet Deindustrialisierung

Hannover: Der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Vassiliadis, hat vor einer Deindustrialisierung in Deutschland gewarnt. Er sagte auf dem Kongress seiner Gewerkschaft in Hannover, statt die industrielle Wertschöpfung im Land zu halten, würden Industrieprojekte verzögert, Investitionen behindert und Arbeitsplätze gefährdet. Deutschland fehle es hier an Orientierung. Vassiliadis betonte zugleich, seine Gewerkschaft werde gegen die um sich greifende Tarifflucht vorgehen. Wenn die Arbeitgeber geordnete Verhältnisse wollten, dann müssten sie auch selbst dazu beitragen. Die IG-BCE legt in dieser Woche auf dem Kongress in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Politik für die kommenden Jahre fest.| 09.10.2017 12:15 Uhr

Air Berlin: Gespräche über Sozialplan

Berlin: Bei der insolventen Fluggesellschaft "Air Berlin" starten heute Gespräche über einen Sozialplan. Die etwa 1.400 Mitarbeiter des Bodenpersonals sind unmittelbar von der Kündigung bedroht. "Air Berlin" mit insgesamt mehr als 8.000 Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Vorerst geht der Flugbetrieb weiter, weil der Bund mit einem Kredit aushilft. Mehrere andere Fluggesellschaften - unter ihnen die Lufthansa - wollen Teile des Geschäfts der maroden Airline übernehmen.| 09.10.2017 12:15 Uhr

Rajoy: Katalonien-Abspaltung kommt nicht infrage

Madrid: Spaniens Ministerpräsident Rajoy bleibt im Streit mit der katalanischen Regionalregierung unnachgiebig. Rajoy wies in der Zeitung "El País" alle Aufrufe zum Dialog mit den Separatisten zurück. Spanien werde nicht geteilt. Seine Regierung werde alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um das sicherzustellen, erklärte Rajoy. Er drohte damit, Katalonien den Autonomiestatus zu entziehen. Der Chef der Regionalregierung, Puigdemont, kündigte für morgen eine Rede vor dem Parlament in Barcelona zum weiteren Vorgehen an. In einem Interview bekräftigte er, die Unabhängigkeitserklärung sei im Referendumsgesetz vorgesehen. Seine Regierung werde es befolgen. Das spanische Verfassungsgericht hatte sowohl das Referendumsgesetz als auch die Abstimmung für illegal erklärt.| 09.10.2017 12:15 Uhr

Nobelpreis für Wirtschaft an US-Forscher

Stockholm: Der Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr an den US-Forscher Richard H. Thaler. Das gab die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Thaler werde für seine Beiträge zur Verhaltensökonomik ausgezeichnet. Dabei geht es etwa um psychologische Faktoren, die hinter wirtschaftlichen Entscheidungen stehen. Der Nobelpreis für Wirtschaft ist mit umgerechnet 940.000 Euro dotiert. Anders als die anderen Auszeichnungen geht er nicht auf Alfred Nobel zurück, sondern wird seit 1968 von der Reichsbank in Schweden gestiftet. Er wird aber ebenfalls am 10. Dezember verliehen, dem Todestag Nobels.| 09.10.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax liegt unverändert bei 12.959 Punkten. In Tokio blieb die Börse heute wegen eines Feiertages geschlossen. Der Euro kostet einen Dollar 17 43.| 09.10.2017 12:15 Uhr