NDR Info Nachrichten vom 09.10.2017:

Unionskompromiss: Limit ja, Obergrenze nein

Berlin: Die Chefs von CDU und CSU, Merkel und Seehofer, stellen am Mittag Einzelheiten ihres Kompromisses zur Zuwanderungspolitik vor. Sie hatten sich gestern auf das Eckpunktepapier verständigt. Darin bekennen sich die Unionsparteien zum Recht auf Asyl und zur Genfer Flüchtlingskonvention. Gleichzeitig setzen sich CDU und CSU dafür ein, dass Deutschland künftig maximal 200.000 Menschen pro Jahr aus humanitären Gründen aufnimmt. Auf den umstrittenen Begriff einer "Obergrenze" wurde verzichtet. Der Kompromiss beinhaltet aber auch eine Ausnahme für Sondersituationen. Merkel und Seehofer werden sich am Mittag voraussichtlich auch zu den Sondierungsgesprächen mit Grünen und FDP äußern. Grünen-Chefin Peter kritisierte die Festlegungen bereits. Die genannte Zahl von 200.000 komme einer Obergrenze gleich. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Strack-Zimmermann sagte dagegen im Morgenmagazin von ARD und ZDF, die Einigung sei eine Grundlage für Gespräche über ein Regierungsbündnis.| 09.10.2017 11:15 Uhr

Rajoy: Katalonien-Abspaltung kommt nicht infrage

Madrid: Spaniens Ministerpräsident Rajoy bleibt im Streit mit der katalanischen Regionalregierung unnachgiebig. Rajoy wies in der Zeitung "El País" alle Aufrufe zum Dialog mit den Separatisten zurück. Spanien werde nicht geteilt. Seine Regierung werde alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um das sicherzustellen, erklärte Rajoy. Er drohte damit, Katalonien den Autonomiestatus zu entziehen. Der Chef der Regionalregierung, Puigdemont, kündigte für morgen eine Rede vor dem Parlament in Barcelona zum weiteren Vorgehen an. In einem Interview bekräftigte er, die Unabhängigkeitserklärung sei im Referendumsgesetz vorgesehen. Seine Regierung werde es befolgen. Das spanische Verfassungsgericht hatte sowohl das Referendumsgesetz als auch die Abstimmung für illegal erklärt.| 09.10.2017 11:15 Uhr

Visa-Streit zwischen USA und Türkei

Ankara: Nach der Festnahme eines Mitarbeiters des US-Konsulats in der Türkei haben beide Länder die gegenseitige Vergabe von Visa vorläufig gestoppt. Die amerikanische Botschaft in Ankara erklärte, man überprüfe, inwieweit die türkische Regierung sich der Sicherheit der US-Botschaft und ihres Personals verpflichtet fühle. Wenig später kündigte die türkische Vertretung in Washington den gleichen Schritt an. Die Behörden in Istanbul hatten den türkischen Mitarbeiter des US-Konsulats in der vorigen Woche festgenommen. Sie werfen ihm Spionage und Verbindungen zur Gülen-Bewegung vor. Die Türkei fordert von den USA, den islamischen Prediger Gülen auszuliefern. Ankara macht Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich.| 09.10.2017 11:15 Uhr

UN: Ländliche Gebiete besser fördern

Rom: Die Vereinten Nationen rufen dazu auf, Bauern in Entwicklungsländern stärker zu fördern. Die ländlichen Gebiete dürften keine Armutsfallen sein, sondern müssten genutzt werden, um die wachsenden Städte zu versorgen, heißt es im Jahresbericht der Welternährungsorganisation FAO. Durch bessere Infrastruktur könnten dringend benötigte Arbeitsplätze auf dem Land geschaffen werden. Nötig seien zum Beispiel Lagerräume, Kühltransporter und Vermarktungsmöglichkeiten. Dies könne auch die massenhafte Flucht aus ländlichen Gebieten verhindern. Nach UN-Angaben lebt ein Großteil der Hungernden weltweit auf dem Land.| 09.10.2017 11:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 12.972 Punkte. In Tokio blieb die Börse heute wegen eines Feiertages geschlossen. Der Euro kostet einen Dollar 17 38.| 09.10.2017 11:15 Uhr