NDR Info Nachrichten vom 04.10.2017:

Katalanen-Chef: Unabhängigkeit binnen Tagen

Barcelona: Die Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ist möglicherweise nur noch eine Frage von Tagen. Der Chef der Regionalregierung, Puigdemont, sagte dem britischen Sender BBC in einem Interview, sein Kabinett werde Ende dieser oder Anfang kommender Woche handeln. Zugleich warnte er die Zentralregierung in Madrid vor einem Eingreifen. Dies wäre ein Fehler, der alles verändere, erklärte Puigdemont. In Katalonien demonstrierten gestern erneut hunderttausende Menschen für eine Loslösung der Region von Spanien. Zugleich legte ein Generalstreik weite Teile des öffentlichen Lebens lahm. Am Abend schaltete sich Spaniens König Felipe erstmals in den Konflikt ein. In einer Fernsehansprache warf er der Regionalregierung vor, demokratische Prinzipien zerschlagen und die katalanische Gesellschaft gespalten zu haben.| 04.10.2017 02:00 Uhr

Trump: Keine Diskussion über Waffengesetze

Washington: Einen Tag nach dem Angriff auf ein Musik-Festival in Las Vegas hat US-Präsident Trump eine Diskussion über die Waffengesetze in den Vereinigten Staaten zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. Darüber werde im Laufe der Zeit gesprochen werden, sagte Trump. Der Präsident lobte die Arbeit der Polizei in dem Fall. Die Behörden fanden in einem der Häuser des 64-jährigen Attentäters zahlreiche Schusswaffen. Außerdem stellten die Ermittler Munition und Sprengstoff sicher. Der Schütze hatte aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Country-Konzerts geschossen. Mindestens 59 Menschen wurden getötet, mehr als 500 verletzt. Bevor die Polizei das Hotelzimmer stürmte, nahm sich der Täter das Leben. Sein Motiv ist noch völlig unklar.| 04.10.2017 02:00 Uhr

USA weisen kubanische Diplomaten aus

Washington: Die US-Regierung hat 15 kubanische Diplomaten ausgewiesen. Der Schritt wird als Reaktion auf eine Reihe mysteriöser Krankheitsfälle des US-Botschaftspersonals in der kubanischen Hauptstadt Havanna verstanden. Seit dem vergangenen Dezember klagen 22 Mitarbeiter der US-Mission oder deren Ehepartner über Gehörverlust, Schwindel, Tinnitus und Gleichgewichtsstörungen. Die Ursache der Krankheitsfälle ist unklar. Experten vermuten mittlerweile, dass besondere Schallwaffen oder eine fehlerhafte Überwachungsvorrichtung eine Rolle spielen. Die kubanische Regierung rätselt offenbar selbst über die Ursache. Sie ließ FBI-Agenten ins Land, die den Grund der Erkrankungen aber auch nicht herausfanden.| 04.10.2017 02:00 Uhr

Iraks Ex-Präsident Talabani gestorben

Bagdad: Der frühere irakische Präsident Talabani ist tot. Der kurdische Politiker starb nach Angaben seiner Partei gestern im Alter von 83 Jahren in einer Klinik in Berlin. Er litt nach einem Schlaganfall seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen und war wiederholt in Deutschland zur Behandlung. Talabani wurde im April 2005 als erster Nicht-Araber irakischer Präsident. Neun Jahre lang machte er sich einen Namen als konsens-orientierter Politiker in dem ethnisch und religiös gespaltenen Land.| 04.10.2017 02:00 Uhr

Erstmals Klage wegen Cum-Ex-Deals erhoben

Frankfurt am Main: Die Generalstaatsanwaltschaft hat nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung Anklage wegen dubioser Börsengeschäfte erhoben. Damit könnte es zum ersten Strafverfahren in Deutschland wegen der sogenannten Cum-Ex-Deals kommen. Ob die Geschäfte tatsächlich illegal waren, oder damit legal ein Steuerschlupfloch ausgenutzt wurde, ist juristisch umstritten. Die Beteiligten verschoben untereinander Aktien mit und ohne Dividendenanspruch, bis dem Fiskus nicht mehr klar war, wem die Papiere gehörten. Dann beantragten mehrere Beteiligte die Erstattung der vorab einbehaltenen Kapitalertragssteuer, obwohl die Abgabe nur einmal bezahlt worden war. Schätzungen zufolge entstand ein Schaden von mehr als zehn Milliarden Euro.| 04.10.2017 02:00 Uhr

Yahoo: Hackerattacke 2013 traf alle Nutzer

New York: Der Hacker-Angriff auf den US-Internet-Anbieter Yahoo im Jahr 2013 hat nach neuen Angaben des Unternehmens alle drei Milliarden Nutzerkonten getroffen. Bisher war von einer Milliarde Accounts die Rede gewesen; schon dies galt als der bislang umfangreichste Daten-Diebstahl im Internet. Man habe vor kurzem neue Informationen erhalten, die auf mehr Betroffene schließen ließen, teilte der Telekommunikations-Konzern Verizon mit, der Yahoo inzwischen übernommen hat. Er bekräftigte, unter den gestohlenen Daten seien keine Passwörter sowie keine Kreditkarten- oder Kontoinformationen.| 04.10.2017 02:00 Uhr

Wetter

Das Wetter: Im Norden noch Schauer möglich, sonst Auflockerungen und wieder häufiger trocken. 13 Grad auf Eiderstedt, 10 Grad in Schwerin und bis 5 Grad im Hochsauerland. Am Tage überwiegend starke Bewölkung und vom Emsland bis nach Nordvorpommern Regen. In Südniedersachsen sowie in Nordrhein-Westfalen oft trocken, hier erst zum Abend aufkommender Regen. 12 Grad auf Rügen, 14 Grad an der Unterelbe bis 16 Grad in Köln. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag weiter Regen, später von Norden her etwas Sonne. 10 bis 14 Grad und Sturmgefahr. Am Freitag gelegentlich Schauer, von der Ostsee her zeitweise heiter. 11 bis 15 Grad. Am Sonnabend häufiger Schauer bei 10 bis 15 Grad.| 04.10.2017 02:00 Uhr