NDR Info Nachrichten vom 03.10.2017:

Madrid: In der Auseinandersetzung um das Unabhängigkeitsreferendum der Katalanen will sich der spanische König Felipe heute Abend in einer Fernsehansprache an das Volk wenden. Das kündigte der Palast in Madrid an. Das Europaparlament debattiert morgen über den Konflikt und dessen mögliche Folgen. Auch heute gingen in Katalonien wieder hunderttausende Befürworter einer Unabhängigkeit vom spanischen Staat auf die Straße. Allein in Barcelona demonstrierten 300.000 Menschen. Viele Bürger legten außerdem aus Protest die Arbeit nieder. Unter anderem beteiligten sich Geschäfte, Hafenarbeiter, Verkehrsbetriebe, Universitäten, Museen. Beim Fußballklub FC Barcelona fiel symbolisch das Training aus. Während des Referendums hatten Polizisten versucht, Bürger gewaltsam am Betreten der Wahllokale zu hindern. Fast 900 Menschen wurden verletzt. Die Zentralregierung in Madrid hatte die Abstimmung als illegal betrachtet.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Mainz: Am Tag der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Steinmeier vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Auf dem offiziellen Festakt in Mainz sagte Steinmeier, die Mauer an der deutsch-deutschen Grenze sei weg. Aber das Ergebnis der Bundestagswahl zeige, dass andere Mauern entstanden seien, weniger sichtbare, ohne Stacheldraht und Todesstreifen. Viele Menschen suchten Heimat und Orientierung. Das Thema dürfe aber nicht den Nationalisten überlassen werden. Bundeskanzlerin Merkel sagte vor Beginn des Festaktes, die Aufgaben für Deutschland seien seit der Wiedervereinigung vor 27 Jahren nicht weniger geworden. Vieles in der Deutschen Einheit sei aber geglückt. Das sollte Kraft geben, die ausstehenden Probleme zu lösen. Die Einheitsfeierlichkeiten werden in diesem Jahr von Rheinland-Pfalz ausgerichtet.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Washington: Einen Tag nach dem Angriff auf ein Musik-Festival in Las Vegas lehnt US-Präsident Trump eine Diskussion über die Waffengesetze in den Vereinigten Staaten zum jetzigen Zeitpunkt ab. Darüber werde im Laufe der Zeit gesprochen werden, sagte Trump. Der US-Präsident lobte die Arbeit der Polizei in dem Fall. Die Behörden fanden in einem der Häuser des 64-Jährigen Attentäters zahlreiche Schusswaffen. Außerdem stellten die Ermittler Munition und Sprengstoff sicher. Der Schütze hatte aus einem Hotelfenster minutenlang auf Besucher eines Country-Konzerts geschossen. Mindestens 59 Menschen wurden getötet, mehr als 500 verletzt. Bevor die Polizei das Hotelzimmer stürmte, nahm sich der Täter das Leben. Sein Motiv ist noch völlig unklar.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Paris: Die französische Nationalversammlung hat für ein neues Anti-Terror-Gesetz gestimmt. Die Abgeordneten sprachen sich in erster Lesung mit großer Mehrheit dafür aus, die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden erneut auszuweiten. Der Gesetzentwurf sieht vor, Regelungen des seit 2015 geltenden Ausnahmezustandes in abgeschwächter Form ins normale Recht zu übernehmen. So könnten die Strafverfolgungsbehörden zwar keine Hausarreste gegen mutmaßliche Terror-Gefährder mehr verhängen. Den Betroffenen könnte aber vorgeschrieben werden, ihre Gemeinde nicht zu verlassen. Auch vorbeugende Hausdurchsuchungen außerhalb von Justiz-Ermittlungen wären mit Genehmigung durch einen Richter weiter möglich. Kritiker befürchten, die neuen Regeln könnten eine Art dauerhaften Ausnahmezustand schaffen.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Bagdad: Der ehemalige irakische Präsident Talabani ist tot. Wie staatliche Medien berichten, starb der kurdische Politiker im Alter von 83 Jahren in einer Klinik in Berlin. Talabanis Gesundheit war seit einem Schlaganfall 2012 angeschlagen. Der Kurde wurde im April 2005 als erster Nicht-Araber irakischer Präsident. Neun Jahre lang machte er sich einen Namen als konsensorientierter Politiker in dem ethnisch und religiös gespaltenen Land.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Zum Sport: In der Handball-Bundesliga schlugen die Rhein-Neckar Löwen den TSV Hannover-Burgdorf 35:23. Durch die Niederlage verloren die Niedersachsen auch die Tabellenführung an die Mannheimer. In der Deutschen Eishockey-Liga DEL besiegte Nürnberg - Bremerhaven 5:4.| 03.10.2017 20:00 Uhr

Das Wetter: In der Nacht im Küstenumfeld Schauer, sonst trocken und aufgelockert bewölkt. 13 bis 8 Grad. Morgen überwiegend dicht bewölkt und von Ostfriesland bis nach Nordvorpommern Regen, sonst nur selten Schauer. 12 bis 16 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag Regen, später von Norden her noch etwas Sonne. 10 bis 14 Grad und Sturmgefahr! Am Freitag gelegentlich Schauer, von der Ostsee her zeitweise heiter. 11 bis 15 Grad.| 03.10.2017 20:00 Uhr