NDR Info Nachrichten vom 30.09.2017:

Berlin: Grünen-Chef Özdemir hat seine Partei aufgerufen, geschlossen in Sondierungsgespräche mit Union und FDP zu gehen. Keiner habe sich vor der Wahl eine Jamaika-Koalition gewünscht, sagte der Grünen-Vorsitzende auf einem kleinen Parteitag. Nun komme es aber darauf an, den Wählerauftrag ernst zu nehmen. Man müsse sich für Ökologie, ein starkes Europa und Gerechtigkeit einsetzen, fügte Özdemir hinzu. Die Grünen wollen bei dem Treffen unter anderem entscheiden, welche 14 Politiker an möglichen Sondierungsverhandlungen mit Union und FDP teilnehmen. Kanzleramts-Minister Altmaier von der CDU kündigte inzwischen zügige Gespräche an. Dem Magazin "Focus" sagte er, diese würden in den nächsten Tagen sehr intensiv geführt; innerhalb der Union, aber auch mit möglichen Partnern.| 30.09.2017 14:15 Uhr

Barcelona: Einen Tag vor dem umstrittenen Unabhängigkeits-Referendum in Katalonien hat die spanische Polizei die Hälfte aller Schulen abgeriegelt. In den insgesamt rund 2.300 Schulen sollen die Katalanen morgen eigentlich ihre Stimme abgeben. Rund 160 Schulgebäude haben Familien besetzt. Nach Angaben der Regionalregierung in Barcelona hat die spanische Polizei zudem die Kontrolle über das Telekommunikations- und IT-Zentrum von Katalonien übernommen. So soll eine elektronische Abstimmung verhindert werden. Die spanische Zentralregierung hat Tausende Polizisten nach Katalonien geschickt, um das Unabhängigkeits-Referendum zu unterbinden. Nach Ansicht Madrids ist die Abstimmung illegal.| 30.09.2017 14:15 Uhr

Konstanz: Trotz der Festnahme des mutmaßlichen Erpressers hat die Polizei noch keine Entwarnung für Supermärkte und Drogerien gegeben. Die Verbraucher sollten beim Einkauf weiterhin auf manipulierte Produkte achten, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft will noch heute Haftbefehl gegen den verdächtigen 55-Jährigen beantragen. Der Mann war gestern im Landkreis Tübingen festgenommen worden. Ein Erpresser hatte zuvor in einer Email an die Polizei und mehrere Lebensmittelkonzerne damit gedroht, 20 vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen. Er forderte einen zweistelligen Millionenbetrag. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Nachmittag weitere Details zu den Ermittlungen bekannt geben.| 30.09.2017 14:15 Uhr

Brüssel: Die Bewerbungen von zwei deutschen Städten als neue Standorte für europäische Behörden weisen erhebliche Schwächen auf. Das geht aus Unterlagen der EU-Kommission hervor. Bonn will die europäische Arzneimittelbehörde nach Nordrhein-Westfalen holen. Hier kritisiert Brüssel, dass Bonn nicht schnell genug ein dauerhaft nutzbares Gebäude bereitstellen könne. Frankfurt am Main hatte sich um die europäische Bankenaufsicht beworben. In diesem Fall bemängelt die EU-Kommission, dass Frankfurt keine Mietfreiheit garantiere. Beide europäischen Behörden sind derzeit in London angesiedelt und müssen vor dem Brexit auf den Kontinent umziehen.| 30.09.2017 14:15 Uhr

Berlin: Mehr als 100.000 Kunden von Air Berlin müssen möglicherweise damit rechnen, dass ihre Tickets verfallen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte die Zahl und somit indirekt einen Zeitungsbericht. Demnach sind Reisende betroffen, die vor dem 15. August ein Langstreckenticket etwa nach Havanna, Miami oder New York gekauft haben. Womöglich erhalten sie nur eine geringe oder gar keine Erstattung nach einer Stornierung. Air Berlin hatte am 15. August Insolvenz angemeldet. Tickets, die danach gekauft wurden, werden erstattet.| 30.09.2017 14:15 Uhr