NDR Info Nachrichten vom 22.09.2017:

May will Übergangsphase nach Brexit

Florenz: Die britische Premierministerin May will mehr Zeit für die Umsetzung des Brexit. May sagte in einer Grundsatzrede in Florenz, sinnvoll sei eine Übergangsphase von etwa zwei Jahren nach dem EU-Austritt im März 2019. Dies werde Sicherheit schaffen. In der Übergangsphase sollten zum Beispiel britische Unternehmen wie bisher Zugang zum europäischen Binnenmarkt haben. May sicherte außerdem zu, dass Großbritannien seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen werde. Eine konkrete Zahl nannte sie nicht. Experten in Brüssel rechnen mit bis zu 100 Milliarden Euro, die London der EU schuldet. In Medienberichten hieß es bislang, Großbritannien wolle deutlich weniger zahlen.| 22.09.2017 16:45 Uhr

Schärfere Gesetze sollen Raser stoppen

Berlin: Der Bundesrat hat härtere Strafen für mehrere Verkehrsdelikte gebilligt. Wer Fahrzeuge von Rettungskräften oder Polizei behindert, muss mit höheren Bußgeldern rechnen, der Maximalbetrag steigt auf 320 Euro. Auto-Fahrer, die das Handy-Verbot ignorieren, werden mit 100 statt 60 Euro belangt. Die Teilnahme an illegalen Straßenrennen ist künftig eine Straftat, die mit Gefängnisstrafen geahndet werden kann. Bisher drohten lediglich Bußgelder. Weiterhin stimmte der Bundesrat zu, dass Anbieter von öffentlichen W-Lan Zugängen, beispielsweise in Cafes, nicht für Rechtsverstöße der Nutzer belangt werden können.| 22.09.2017 16:45 Uhr

Nordkorea: USA für diplomatische Lösung

Washington: Ungeachtet der jüngsten Drohungen setzen die USA im Nordkorea-Konflikt auf eine diplomatische Lösung. Die Bemühungen gingen unvermindert weiter, sagte Außenminister Tillerson in einem Fernsehinterview. Kurz zuvor hatte US-Präsident Trump im verbalen Schlagabtausch mit Kim Jong Un nachgelegt und den nordkoreanischen Machthaber als Irren bezeichnet, der sein Volk aushungere oder töte. Kim hatte erklärt, den US-Präsidenten mit Feuer zu bändigen und mit dem Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik gedroht. Russland rief beide Seiten zur Mäßigung auf. Zu einer Verhandlungslösung gebe es keine Alternative, sagte ein Kreml-Sprecher.| 22.09.2017 16:45 Uhr

Stahlkocher von Thyssenkrupp demonstrieren

Bochum: Mehrere tausend Mitarbeiter von Thyssenkrupp haben gegen eine Zusammenlegung der Stahlsparte mit dem indischen Konkurrenten Tata protestiert. Zu der Aktion vor dem Werk in Bochum hatten Betriebsrat und IG Metall aufgerufen. Ein Vertreter der Gewerkschaft forderte die Konzernspitze auf, transparent über die Fusion zu informieren und verlangte Sicherheiten für die Beschäftigten. Thyssenkrupp und Tata hatten vor zwei Tagen eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss ihrer europäischen Stahlaktivitäten unterzeichnet. Insgesamt 4.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen.| 22.09.2017 16:45 Uhr

Autorin Erdogan erhält Remarque-Preis

Osnabrück: Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan ist mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ausgezeichnet worden. Sie nahm den mit 25.000 Euro dotierten Preis persönlich im Osnabrücker Rathaus entgegen. Die Jury würdigte ihren Einsatz für eine unabhängige Presseberichterstattung und lobte ihre Berichte über die Auswirkungen der Politik auf den Alltag der Menschen in der Türkei. Der Autorin wird in ihrer Heimat Terrorpropaganda vorgeworfen, weil sie für eine inzwischen von den Behörden verbotene prokurdische Zeitung gearbeitet hat. Bundesaußenminister Gabriel zeigte sich erfreut, dass Asli Erdogan persönlich zur Preisverleihung nach Osnabrück reisen durfte.| 22.09.2017 16:45 Uhr