NDR Info Nachrichten vom 20.09.2017:

Katalonien verurteilt Razzia und Festnahmen

Barcelona: Im Streit über das geplante Unabhängigkeitsreferendum hat der katalanische Regierungschef Puigdemont den Ton verschärft. Er warf der spanischen Zentralregierung vor, über die Region de-facto einen Ausnahmezustand verhängt zu haben. Puigdemont reagierte damit auf die Durchsuchung seines Amtssitzes und die Festnahme mehrerer Regierungsmitarbeiter. Unter ihnen ist auch einer der Chefplaner der Volksabstimmung über eine Unabhängigkeit Kataloniens, die am 1. Oktober stattfinden soll. Der katalanische Regierungschef kritisierte zudem Madrids verschärfte Kontrollen der regionalen Finanzen. Damit heble die Zentralregierung Autonomieregelungen aus. Madrid betrachtet das Referendum als illegal. Das Verfassungsgericht erklärte das in Barcelona beschlossene Referendumsgesetz für ungültig.| 20.09.2017 15:45 Uhr

Mexiko - Fieberhafte Suche nach Verschütteten

Mexiko-Stadt: Am Tag nach dem schweren Erdbeben in Mexiko versuchen Einsatz-Mannschaften und freiwillige Helfer fieberhaft, Menschen aus den Trümmern zu retten. In der Hauptstadt und den angrenzenden Bundesstaaten Puebla und Morelos sind etliche Gebäude eingestürzt. Allein in Mexiko-Stadt ist von etwa fünfzig Häusern die Rede, die in sich zusammenfielen. Die offizielle Zahl der Erdbebentoten gibt der Zivilschutz gegenwärtig mit 217 an, jedoch wird in der Regierung schon jetzt mit bis zu 250 Opfern gerechnet. Unter den Trümmern werden noch viele Menschen vermutet. In Berlin teilte das Auswärtige Amt mit, dass nach Stand heute Mittag keine Bundesbürger betroffen sind. Was deutsche Hilfeleistungen angehe, warte die Regierung auf eventuelle Anfragen der mexikanischen Seite. Das Land war gestern Abend von einem Beben der Stärke 7,1 erschüttert worden.| 20.09.2017 15:45 Uhr

Grundsatzurteil zum Nachtzuschlang auf Mindestlohn

Erfurt: Mehr als zweieinhalb Jahre nach Einführung des Mindestlohnes hat das Bundesarbeitsgericht die Position Tausender Schichtarbeiter gestärkt. Die höchsten deutschen Arbeitsrichter stellten klar, dass für Nachtzuschläge, die nach dem Stundenverdienst berechnet werden, der Mindestlohn als Basis gilt. Das gelte auch für die Vergütung von Feiertagen. Geklagt hatte eine Montagearbeiterin aus Sachsen. Für den ihr tariflich zustehenden Nachtzuschlag von 25 Prozent des Stundenverdienstes hatte ihr Arbeitgeber nur 7 Euro als Grundlage genommen. Laut Gericht muss er aber den Mindestlohn von inzwischen 8,84 Euro pro Stunde für die Berechnung zugrunde legen.| 20.09.2017 15:45 Uhr

25 Prozent aller Kinder haben keine Kindheit

Berlin: Anlässlich des heutigen Weltkindertages hat die Hilfsorganisation "Save the Children" auf die katastrophale Lage vieler Mädchen und Jungen in der Welt verwiesen. Die Vorstandsvorsitzende der deutschen Sektion, Krüger, sagte auf NDR Info, 700 Millionen Minderjährige hätten keine Kindheit. Das entspreche 25 Prozent aller Jungen und Mädchen weltweit. Sie würden in Ehen gezwungen, aus ihrer Heimat vertrieben oder müssten arbeiten. Eines von sechs Kindern geht laut "Save the children" nicht zur Schule. Die Menschenrechtlerin sieht in dem Zugang zu Bildung jedoch den Schlüssel für eine glückliche Kindheit.| 20.09.2017 15:45 Uhr

Transfergesellschaft für Air-Berlin-Mitarbeiter?

Berlin: Die Geschäftsführung von Air Berlin und die Gewerkschaft verdi fordern eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiter der insolventen Fluggesellschaft. Verdi-Vorstandsmitglied Behle sagte, schon jetzt sei klar, dass ein großer Teil der Beschäftigten keine Anschlussbeschäftigung bei einem der potenziellen Erwerber finden wird. Bund und Länder müssten die Gesellschaft unterstützen, da Air Berlin voraussichtlich kein Geld geben könne. Berlins Regierender Bürgermeister Müller sicherte den mehr als 8.000 Beschäftigten Unterstützung zu. Geld für die Transfergesellschaft müssten aber auch die Gläubiger der Air Berlin geben.| 20.09.2017 15:45 Uhr