NDR Info Nachrichten vom 18.09.2017:

Essen: Im Prozess um einen in einer Bank bewusstlos liegen gelassenen Rentner sind die drei Angeklagten wegen unterlassener Hilfeleistung zu Geldstrafen verurteilt worden. Zur Begründung sagte der Richter, der 83-Jährige sei den Angeklagten gleichgültig gewesen. Eine Frau muss 3.600 Euro zahlen, zwei Männer 2.800 beziehungsweise 2.400 Euro. Sie hatten im Prozess ausgesagt, sie hätten den Mann für einen schlafenden Obdachlosen gehalten. Eine Überwachungskamera hatte Bilder von dem Vorfall geliefert. Mehrere Bankkunden waren über den am Boden liegenden Mann gestiegen, um an den Geldautomaten zu kommen. Erst spät wurde der Notarzt gerufen. Ein Gutachten ergab allerdings, dass der Rentner auch dann gestorben wäre, wenn ein Arzt eher gekommen wäre.| 18.09.2017 15:15 Uhr

Ankara: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat das türkische Außenministerium den deutschen Botschafter einbestellt. Der Grund ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes unklar. Laut "Spiegel" geht es um die Armenien-Resolution des Bundestags, in der die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren offiziell als "Völkermord" eingestuft wurden. Der deutsche Botschafter in Ankara wurde erst vorgestern zu einem Gespräch bestellt. Die Türkei hat dabei gegen ein kurdisches Kulturfestival in Köln protestiert, bei dem Teilnehmer Fahnen der PKK getragen hatten. Die kurdische Arbeiterpartei ist in Deutschland verboten. In der Türkei wird sie für zahlreiche Terroranschläge verantwortlich gemacht.| 18.09.2017 15:15 Uhr

Bagdad: Der Oberste Gerichtshof des Irak hat angeordnet, das im Norden des Landes geplante Unabhängigkeitsreferendum der Kurden zu stoppen. Zur Begründung hieß es, das Gericht wolle zunächst mehrere Klagen gegen die Volksabstimmung prüfen. Das Parlament der autonomen Kurdenregion hat das Referendum für kommenden Montag angesetzt. Der Volksentscheid ist nicht bindend und würde nicht automatisch zur Loslösung der Region führen. Neben der irakischen Zentralregierung in Bagdad lehnen die Nachbarn Türkei und Iran sowie die USA und die Vereinten Nationen die Pläne ab.| 18.09.2017 15:15 Uhr

Pointe-à-Pitre: Die französische Karibikinsel Guadeloupe bereitet sich auf den Wirbelsturm "Maria" vor. Wie die örtliche Präfektur mitteilte, bleiben die Schulen heute geschlossen. Auch Verwaltungen und Unternehmen stellen demnach von Mittag Ortszeit an ihre Arbeit ein. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich entweder zu Hause oder in anderen sicheren Unterkünften aufzuhalten. Der Wirbelsturm "Maria" steuert derzeit auf mehrere Karibikinseln zu. Erst vor anderthalb Wochen hatte Hurrikan "Irma" in der Region schwere Schäden angerichtet.| 18.09.2017 15:15 Uhr

Berlin: Die Zahl der Stromtankstellen in Deutschland ist im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 10.700 gestiegen. Der Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft teilte mit, es werde massiv in Infrastruktur für Elektromobilität investiert. Jetzt sei es an der Autoindustrie, endlich attraktive Elektroautos mit hoher Reichweite zu einem bezahlbaren Preis auf den Markt zu bringen. Für eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen sind nach Angaben des Verbandes 70.000 Normalladepunkte und 7000 Schnellladepunkte erforderlich.| 18.09.2017 15:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,3 Prozent auf 12.551 Punkte. Der Euro kostet einen Dollar 19 58.| 18.09.2017 15:15 Uhr