NDR Info Nachrichten vom 06.09.2017:

Ungarn empört über EuGh-Urteil

Budapest: Die ungarische Regierung hat verärgert auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Flüchtlingsquote reagiert. Außenminister Szijjarto nannte die Entscheidung empörend und verantwortungslos. Das Urteil gefährde die Sicherheit und die Zukunft ganz Europas. Ungarn werde auch weiterhin keine Flüchtlinge aufnehmen. Die Slowakei dagegen hat angekündigt, die Entscheidung der Richter aus Luxemburg zu akzeptieren. Regierungschef Fico sagte, die Slowakei wolle zum Kern der Europäischen Union gehören und solidarisch sein. Der EuGH hatte die Klagen Ungarns und der Slowakei gegen die Umverteilung von Flüchtlingen in der EU zurückgewiesen. Ungarn müsste nach derzeitigem Stand knapp 1.300, die Slowakei gut 900 Flüchtlinge aus Lagern in Italien und Griechenland aufnehmen.| 06.09.2017 15:15 Uhr

UN: Syrische Armee hinter vielen Giftgaseinsätzen

Genf: Die syrischen Streitkräfte haben nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als zwei Dutzend Mal Giftgas in dem seit sechs Jahren dauernden Bürgerkrieg eingesetzt. Insgesamt seien 33 Giftgas-Einsätze dokumentiert, heißt es in dem Bericht der UN-Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in Syrien. 27 der Angriffe gehen demnach auf das Konto der syrischen Truppen, so auch der im April auf die Rebellenhochburg Chan Scheichun. Dabei war das Nervengas Sarin eingesetzt worden, mehr als 80 Zivilisten wurden getötet. Die Attacke hatte breiten internationalen Protest ausgelöst. Bei sechs der dokumentierten Giftgas-Einsätze konnte die UN-Kommission den Urheber nicht ausmachen. Die Regierung von Präsident Assad hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, Chemiewaffen einzusetzen.| 06.09.2017 15:15 Uhr

Ost-West-Lücke besteht weiter

Berlin. Ostdeutschland kommt auch 27 Jahre nach dem Mauerfall im Aufholprozess gegenüber dem Westen nur langsam voran. Das geht aus dem Bericht zum Stand der deutschen Einheit hervor, der heute das Bundeskabinett passierte. Demnach hat der durchschnittliche Abstand in der Wirtschaftskraft zwischen Ost- und Westdeutschland im vergangenen Jahr noch rund 27 Prozent betragen. Und die Kluft zwischen starken und schwachen Regionen in Deutschland droht zu wachsen, so die Analyse der Bundesregierung. Diese Entwicklung berge Gefahren für den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, heißt es in ihrem Bericht. Gerade in Regionen, in denen sich die Menschen abgehängt fühlten, könnten radikale Einstellungen entstehen.| 06.09.2017 15:15 Uhr

Erinnerungsort Olympia-Attentat

München: 45 Jahre sind seit dem Olympia-Attentat vergangen, jetzt erinnert eine Gedenkstätte in der bayerischen Landeshauptstadt an die Opfer des Terrorakts. Im Beisein der Hinterbliebenen eröffneten heute der israelische Staatspräsident Rivlin, Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Seehofer den Erinnerungsort im Münchner Olympiapark. Die Zeremonie umfasste eine gemeinsame Schweigeminute. An Rivlin gewandt sagte Steinmeier, das Attentat habe tiefe schmerzhafte Spuren hinterlassen und präge immer noch die Gegenwart. Am 5. September 1972 hatten Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation «Schwarzer September» im Olympischen Dorf mehrere israelische Sportler als Geiseln genommen. Eine Befreiungsaktion der Polizei am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte - am Ende starben elf israelische Athleten und ein bayerischer Polizist. Auch fünf Terroristen kamen ums Leben.| 06.09.2017 15:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 1,1 Prozent auf 12.255 Punkte. Der Euro kostet einen Dollar 19 36.| 06.09.2017 15:15 Uhr