NDR Info Nachrichten vom 06.09.2017:

Luxemburg: Im Streit über die Verteilung von Flüchtlingen in der EU verkündet der Europäische Gerichtshof heute voraussichtlich ein wegweisendes Urteil. Die Luxemburger Richter entscheiden, ob Ungarn und die Slowakei gegen ihren Willen Asylsuchende aufnehmen müssen. Die beiden Staaten haben gegen einen Beschluss der EU-Innenminister aus dem September 2015 geklagt. Damals verständigte sich die Mehrheit der Runde darauf, 120.000 Flüchtlinge innerhalb von zwei Jahren auf die Mitgliedsstaaten zu verteilen. Damit sollten Italien und Griechenland entlastet werden. Ungarn und die Slowakei halten den Mehrheitsbeschluss für nicht rechtmäßig. Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes kam im Juli zu der Einschätzung, dass die beiden Länder verpflichtet sind, Asylsuchende aufzunehmen. In den meisten Fällen folgt das Gericht der Empfehlung.| 06.09.2017 04:00 Uhr

Washington: Der frühere US-Präsident Obama hat die Entscheidung seines Nachfolgers Trump scharf kritisiert, das Schutzprogramm für Kinder illegaler Einwanderer zu stoppen. Es sei falsch, diese jungen Leute ins Visier zu nehmen, weil sie sich nichts haben zuschulden kommen lassen, so Obama. Ihre Ausweisung führe weder zu einer niedrigeren Arbeitslosenquote noch zu höheren Löhnen. Obama hatte im Jahr 2012 das Programm "Dreamers"- Träumer – per Dekret in Kraft gesetzt. Es ermöglicht etwa 800.000 Kindern von Einwanderern, die ohne gültige Papiere in die USA gekommen sind, legal im Land zu bleiben. Trump ließ gestern Justizminister Sessions das Ende von "Dreamers" verkünden. Allerdings hat der Kongress noch bis März Zeit, eine neue gesetzliche Regelung für die Betroffenen zu finden.| 06.09.2017 04:00 Uhr

Berlin: Das Bundeskabinett berät am Vormittag über den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit. Wie vorab bekannt wurde, ist die Wirtschaftskraft in Ostdeutschland - auch 27 Jahre nach der Vereinigung - noch deutlich schwächer als in Westdeutschland. So habe 2016 die Wirtschaftsleistung je Einwohner im Osten bei 73 Prozent des Westniveaus gelegen. Damit hat sich der Abstand innerhalb eines Jahres nur minimal verändert. Das wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass es in Ostdeutschland keine Großunternehmen gibt.| 06.09.2017 04:00 Uhr

Berlin: Immer mehr Arbeitsverträge in Deutschland sind zeitlich befristet. Das berichtet die "Rheinische Post" und beruft sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion. Danach haben im vergangenen Jahr 45 Prozent der neu eingestellten, sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen befristeten Arbeitsvertrag bekommen. 2015 waren es 41 Prozent. Vor allem jüngere Arbeitnehmer erhalten nur Zeitverträge. Die Grünen kritisierten die Entwicklung. In einem Alter, in dem eigentlich die Familienplanung im Mittelpunkt stehen sollte, sei ein befristeter Job fatal. Die Partei forderte von der nächsten Bundesregierung, die sachgrundlose Befristung abzuschaffen.| 06.09.2017 04:00 Uhr

Miami: Das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA warnt vor verheerenden Zerstörungen durch den Wirbelsturm "Irma", der sich auf die Karibik zubewegt. "Irma" erreicht bereits Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern in der Stunde und ist in die höchste Kategorie 5 eingestuft worden. Auf den Kleinen und den Großen Antillen drohen den Experten zufolge lebensgefährliche Sturmböen und Überschwemmungen. Im US-Territorium Puerto Rico rief der Gouverneur die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen.| 06.09.2017 04:00 Uhr

München: Bundespräsident Steinmeier und sein israelischer Kollege Rivlin weihen heute das Denkmal für die Opfer des Olympia-Attentats ein. Am 5. September 1972 hatte eine palästinensische Terrororganisation im Olympischen Dorf in München Sportler als Geiseln genommen, um unter anderem Gefangene in Israel freizupressen. Elf israelische Sportler und ein Polizist wurden getötet. Zudem kamen fünf Angreifer ums Leben. An der Einweihung des Denkmals heute in München nehmen neben Steinmeier, Rivlin und Ministerpräsident Seehofer auch Hinterbliebene teil.| 06.09.2017 04:00 Uhr

Das Wetter Zunehmend dicht bewölkt und gebietsweise Schauer, Gewitter möglich. Tiefstwerte 17 Grad in Köln, 16 Grad an der Nordsee sowie im Raum Hannover bis 12 Grad am Stettiner Haff. Am Tag oft stark bewölkt und schauerartiger Regen und Gewitter. Später von Nordrhein-Westfalen her wieder häufiger trocken mit Auflockerungen. Höchstwerte von 17 Grad in Osnabrück, um 19 Grad in Hamburg bis 20 Grad im Raum Stralsund. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag einige Schauer, teils etwas Sonne, 16 bis 19 Grad. Am Freitag Schauer, 14 bis 18 Grad.| 06.09.2017 04:00 Uhr