NDR Info Nachrichten vom 05.09.2017:

Gabriel sieht Chance für neue Entspannungspolitik

Anklam: Bundesaußenminister Gabriel kann sich nach dem jüngsten Vorstoss von Kreml-Chef Putin im Ukraine-Konflikt ein Umdenken bei den Sanktionen gegen Russland vorstellen. Auf einem außenpolitischen Forum der SPD in Anklam trat er dafür ein, dass die Lockerung der Strafmassnahmen nicht weiter zwangsläufig mit der Erfüllung des Minsker Friedensabkommens verknüpft wird. Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll, die Sanktionen quasi als Belohnung bereits aufzuheben, wenn es zu einem Waffenstillstand und einem Abzug der schweren Waffen käme. Gleichzeitig sollte dann der Ostukraine beim Wiederaufbau geholfen werden. Aus Sicht Gabriels könnte so ein Ausgangspunkt für eine neue Entspannungs- und Ostpolitik mit Russland geschaffen werden. Der russische Präsident Putin hat eine Friedenmission von UN-Blauhelmsoldaten entlang des Frontverlaufs zwischen den ukrainischen Friedenstruppen und den Separatisten in der Ostukraine ins Gespräch gebracht.| 05.09.2017 23:00 Uhr

USA beenden Schutzprogramm für junge Einwanderer

Washington: Die US-Regierung hat ein Schutzprogramm für Kinder illegal eingereister Menschen außer Kraft gesetzt. Nach Angaben von Justizminister Sessions wird ab sofort kein neuer Antrag auf ein vorläufiges Bleiberecht geprüft. Die von Präsident Trumps Vorgänger Obama geschaffene Regelung zum Schutz vor Abschiebung sei verfassungswidrig, so Sessions. Zudem seien die Arbeitsplätze hunderttausender US-Bürger durch illegal ins Land gekommene Einwanderer bedroht. Betroffen sind rund 800.000 junge Menschen, von denen viele schon vor Jahren mit ihren Eltern in die USA einreisten. Zunächst soll für sie eine Schonfrist bis März gelten. Wenn der Kongress bis dahin keine gesetzliche Regelung schafft, läuft das Schutzprogramm aus, wie Sessions ankündigte. Wirtschaftsvertreter und Menschenrechtsorganisationen forderten die Regierung in Washington dazu auf, an dem Programm festzuhalten.| 05.09.2017 23:00 Uhr

Vor der Wahl: Bundestag zieht Bilanz

Berlin: In einer Generaldebatte in der letzten Parlamentssitzung vor der Bundestagswahl hat Bundeskanzlerin Merkel weitere Anstrengungen bei der Digitalisierung angemahnt. Deutschland dürfe sich auf den wirtschaftlichen Erfolgen der vergangenen Jahre nicht ausruhen. Die Kanzlerin lobte die Arbeit der Großen Koalition, verwies aber zugleich darauf, dass beispielsweise beim Klimaschutz noch viel Arbeit zu erledigen sei. SPD-Fraktions-Chef Oppermann warf der Union vor, in den vergangenen vier Jahren viele Reformprojekte blockiert zu haben, beispielsweise ein Rückkehrrecht für Teilzeitkräfte in Vollzeit. Bei der Mietpreisbremse hätten CDU und CSU die Regelung so stark verwässert, dass Vermieter das Gesetz leicht umgehen könnten. Aus Sicht der Linken führt die Kanzlerin einen Wohlfühlwahlkampf und verschweigt soziale Probleme. Grünen-Chef Özdemir beklagte, durch Nichtstun in der Diesel-Krise erzwinge die Große Koalition Fahrverbote in den Städten.| 05.09.2017 23:00 Uhr

Prozess um Mord an Studentin in Freiburg

Freiburg: Vor dem Landgericht hat der Prozess um den Mord an einer Studentin begonnen. Der mutmaßliche Täter soll die 19-Jährige im Oktober vergangenen Jahres vergewaltigt und danach bewusstlos in den Fluss Dreisam gelegt haben, wo sie ertrank. Der Angeklagte äußerte sich zum Auftakt erstmals nach monatelangem Schweigen. Der Flüchtling gab vor Gericht an, über sein Alter gelogen zu haben. Bei der Ankunft in Deutschland vor zwei Jahren sei er bereits 18 und nicht, wie damals von ihm behauptet, 16 Jahre alt gewesen. Der Mord an der Studentin in Freiburg hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.| 05.09.2017 23:00 Uhr

Florida warnt Urlauber vor "Irma"

Tallahassee: Die Behörden Floridas haben alle Touristen aufgefordert, die Südwestspitze des US-Bundestaates wegen des heranziehenden Hurrikans "Irma" zu verlassen. Auch auf der vorgelagerten Inselkette Florida Keys sollten sich Urlauber nicht länger aufhalten. Wenn es dort jemals einen ernstzunehmenden Sturm gegeben haben sollte, dann "Irma", so die Warnung des Katastrophenschutzes. Der Hurrikan hat über dem Atlantik an Kraft gewonnen und steuert zur Zeit auf die Karibik zu. Die Behörden erklärten ihn zu einem Hurrikan der höchsten Stufe.| 05.09.2017 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Es ist bewölkt mit aufkommendem Regen, vereinzelt kurze Gewitter möglich. Tiefstwerte 16 bis 12 Grad. Morgen meist stark bewölkt und oft schauerartiger Regen, teils auch Gewitter, maximal 17 bis 20 Grad.| 05.09.2017 23:00 Uhr