NDR Info Nachrichten vom 05.09.2017:

Merkel sieht große Herausforderungen

Berlin: Die Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Wagenknecht, hat Bundeskanzlerin Merkel vorgeworfen, sich einer Debatte über drängende soziale Probleme zu verweigern. In der letzten Parlamentssitzung vor der Bundestagswahl sagte Wagenknecht, die CDU-Vorsitzende führe einen "Schönwetter-Wohlfühlwahlkampf". Dabei habe sich der Anteil derer, die trotz Arbeit ein Einkommen unterhalb der Armutsschwelle bezögen, während Merkels Amtszeit verdoppelt. Die Kanzlerin mahnte in ihrer Rede, Deutschland dürfe sich angesichts der guten Wirtschaftslage nicht ausruhen. Die Welt schlafe nicht, deshalb müsse das Land aufpassen, nicht im Technikmuseum zu enden. Mit der heutigen Bundestagssitzung nehmen zahlreiche Abgeordnete Abschied vom Parlament. Zu ihnen gehört auch Bundestagspräsident Lammert. In seiner letzten Rede äußerte der CDU-Politiker den Wunsch, dass im Plenum künftig wieder mehr debattiert werde, und weniger geredet.| 05.09.2017 12:45 Uhr

Putin: Neue Nordkorea-Sanktionen "sinnlos"

Xiamen: Russlands Präsident Putin hat verschärften Sanktionen gegen Nordkorea eine Absage erteilt. Putin sagte am Rande des Gipfels der sogenannten BRICS-Staaten, neue Strafmaßnahmen wären sinnlos und wirkungslos. Die USA hatten zuvor im UN-Sicherheitsrat für einen neuen Sanktionsbeschluss geworben. Auch die Bundesregierung befürwortet ein solches Vorgehen. Russland kann als Vetomacht die Entscheidung blockieren. Putin sprach sich erneut für eine diplomatische Lösung im Nordkorea-Konflikt aus. Ansonsten drohe eine weltweite Katastrophe mit zahlreichen Opfern. Nordkorea hatte am Sonntag eine Atomwaffe getestet und damit international Protest ausgelöst.| 05.09.2017 12:45 Uhr

Suche nach Atommüll-Endlager beginnt

Berlin: In Deutschland wird von heute an offiziell nach einem Endlager für Atommüll gesucht. Die neugegründete Bundesgesellschaft für Endlagerung nimmt am Nachmittag ihre Arbeit auf. Bundesumweltministerin Hendricks will zum Auftakt eine Rede halten. Spätestens 2031 soll ein geeigneter Ort gefunden sein, an dem der Atommüll eine Million Jahre lang unterirdisch und möglichst sicher lagern kann. Bei der Suche spielen geologische Kriterien wie der Untergrund oder Erdbebengefahr eine Rolle, aber auch die Nähe zu Städten. Außerdem wird kein Ort von vornherein ausgeschlossen. Bund und Länder hatten das Verfahren gesetzlich neu geregelt. Das soll den jahrzehntelangen Streit um den Salzstock Gorleben beenden, der lange als Standort für ein Endlager gegolten hatte.| 05.09.2017 12:45 Uhr

Wie sicher ist Niedersachsen ?

Hannover: Regierung und Opposition in Niedersachsen blicken unterschiedlich auf die Arbeit des Untersuchungsausschusses zur Terrorabwehr in dem Bundesland. Aus Sicht von SPD und Grünen hat die Befragung von Politikern und Beamten ergeben, dass keine eklatanten Mängel bei den beteiligten Behörden vorhanden seien. Die Ämter seien so gut wie nie zuvor auf Herausforderungen durch islamistische Terroristen vorbereitet. Der SPD-Landtagsabgeordnete Tonne räumte ein, in einzelnen Fällen habe es Fehler gegeben. Dies gelte beispielsweise für den Messer-Angriff einer jungen IS-Sympathisantin auf einen Polizisten am Hannoverschen Hauptbahnhof. CDU und FDP äußerten die Ansicht, der Fall hätte verhindert werden können. Die Sicherheitsbehörden seien bei ihrer Arbeit durch die Politik ausgebremst worden. Sie fordern eine personelle und materielle Aufstockung der Sicherheitskräfte.| 05.09.2017 12:45 Uhr