NDR Info Nachrichten vom 04.09.2017:

Nach TV-Duell: Zuversicht bei Union und SPD

Berlin: Nach dem Fernseh-Duell zwischen Bundeskanzlerin Merkel und ihrem Herausforderer von der SPD, Schulz, demonstrieren Vertreter beider Lager Zuversicht für den Endspurt im Bundestagswahlkampf. Justizminister Maas lobte den Auftritt seines Parteivorsitzenden als überzeugend und leidenschaftlich. Schulz habe der SPD damit Rückenwind für den restlichen Wahlkampf verschafft. Unionsfraktionschef Kauder sagte, die Wahl werde zwar nicht in einem einzigen TV-Duell entschieden. Nach dem Auftritt von Kanzlerin Merkel gingen CDU und CSU aber mit großer Zuversicht in die nächsten drei Wochen. Merkel und Schulz hatten gestern Abend ihre Positionen in wichtigen Politikfeldern dargelegt. In der Flüchtlingspolitik warf der Herausforderer der Regierungschefin vor, sie habe es im Jahr 2015 versäumt, die europäischen Partner einzubinden. Merkel entgegnete, es habe damals eine dramatische Situation gegeben, die eine Entscheidung erfordert habe. Vertreter von Linkspartei und Grünen kritisierten, viele Themen, die die Menschen wirklich interessierten, seien gar nicht angesprochen worden.| 04.09.2017 10:45 Uhr

Südkorea fordert Sanktionen gegen Nordkorea

Seoul: Nach dem erneuten Atomwaffentest Nordkoreas fordert Südkorea mehr internationalen Druck. Die Regierung in Seoul will sich gemeinsam mit den USA und Japan dafür einsetzen, dass der UN-Sicherheitsrat weitere Sanktionen beschließt. Das Gremium befasst sich am Nachmittag in einer Sondersitzung mit den Provokationen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Südkorea reagierte mit einer eigenen Raketenübung. Die Armee des Landes habe einen Angriff auf das Atomgelände des nördlichen Nachbarn simuliert, teilte das Militär mit. US-Präsident Trump sagte Südkorea und Japan erneut volle Unterstützung zu. Dabei werde er die ganze Bandbreite von Verteidigungsmöglichkeiten prüfen, darunter auch den Einsatz von Nuklearwaffen.| 04.09.2017 10:45 Uhr

Juristen: Libyen verstößt gegen Völkerrecht

Berlin: Libyen verstößt nach Ansicht der Juristen des Deutschen Bundestages mit der Behinderung von Seenotrettern weit vor seiner Küste gegen das Völkerrecht. In einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Parlaments, das der Neuen Osnabrücker Zeitung vorliegt, heißt es, das Recht auf freie Schifffahrt gelte auch für eine Such- und Rettungszone jenseits des Küstenmeeres. Ein Staat dürfe Schiffen nicht die Einfahrt in dieses Gebiet verwehren. Libyen hatte vor einigen Wochen eine Such- und Rettungsregion ausgerufen, die in internationale Gewässer ragt. In dieser Zone beansprucht das Land die alleinige Zuständigkeit für Seenotrettungen. Private Organisationen haben ihre Einsätze zur Rettung von Flüchtlingen vorerst eingestellt.| 04.09.2017 10:45 Uhr

Italienischer Mafia-Boss in Uruguay gefasst

Montevideo: In Uruguay ist einer der meistgesuchten Mafia-Bosse Italiens gefasst worden. Wie der italienische Innenminister Minniti mitteilte, handelt es sich dabei um Rocco Morabito, nach dem seit 23 Jahren weltweit gefahndet wurde. Morabito gehöre zur kalabrischen Mafia "Ndrangheta und gelte als einer der gefährlichsten Mafia-Bosse. Der 50-jährige Italiener wurde unter anderem wegen Drogenhandels und Mafia-Zugehörigkeit zu 30 Jahren Haft verurteilt. Das Innenministerium von Uruguay teilte mit, Morabito sei in einem Hotel in der Hauptstadt Montevideo festgenommen worden und solle nun an Italien ausgeliefert werden.| 04.09.2017 10:45 Uhr