NDR Info Nachrichten vom 04.09.2017:

Berlin: Drei Wochen vor der Bundestagswahl haben Kanzlerin Merkel und Herausforderer Schulz in einem Fernseh-Duell um die Stimmen der Wähler geworben. Der SPD-Vorsitzende mahnte dabei mehr soziale Gerechtigkeit an. Die CDU-Chefin machte geltend, in ihrer Amtszeit habe sich die Zahl der Arbeitslosen halbiert. Bei der Rente sprachen sich beide gegen eine Anhebung des Eintrittsalters auf 70 Jahre aus. Zur Türkei-Politik sagte Schulz, er würde sich als Kanzler für einen sofortigen Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen einsetzen. Merkel gab sich hier zurückhaltender, einem Abbruch der Verhandlungen müssten alle EU-Staaten zustimmen. Ein zentrales Thema war die Flüchtlingspolitik. Merkel verteidigte die Grenzöffnung von 2015. Es habe eine dramatische Situation gegeben, die eine Entscheidung erforderte. Schulz warf seiner Kontrahentin vor, sie habe die europäischen Partner damals nicht ausreichend eingebunden. Deshalb ließen EU-Partner wie Ungarn Deutschland nun im Stich.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Berlin: Nach dem Fernseh-Duell haben Union und SPD jeweils für sich beansprucht, dass ihre Kandidaten überzeugender waren. CDU-Generalsekretär Tauber sagte, die Menschen hätten Kanzlerin Merkel als besonnen, ruhig und bodenständig erlebt. SPD-Generalsekretär Heil erklärte, SPD-Herausforderer Schulz habe Kanzlerformat gezeigt und deutlich gemacht, dass er gestalten wolle. Erste Umfragen von ARD und ZDF sahen nach dem Fernsehduell Amtsinhaberin Merkel vorn. Laut ARD-Umfrage fanden 55 Prozent der Zuschauer Merkel überzeugender, 35 Prozent votierten für Schulz. Beim ZDF war der Unterschied knapper, hier sahen 32 Prozent der Befragten Merkel vorn, 29 Prozent Schulz. Immerhin 39 Prozent sahen nach dieser Umfrage keinen Unterschied.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Berlin: Im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal könnte Bewegung in das Thema Sammelklagen kommen. SPD-Chef Schulz warf Kanzlerin Merkel im Fernsehduell vor, sich so genannten Musterfeststellungsklagen von Verbrauchern gegen Autohersteller entgegenzustellen. Merkel sagte dazu, auch sie befürworte im Grundsatz solche Sammelklagen, der bisherige Vorschlag von Justizminister Maas von der SPD sei aber zu bürokratisch. Einem Modell wie bisher im Bereich der Telekommunikation würde sie aber zustimmen. Schulz sagte daraufhin, er werde Merkel beim Wort nehmen und umgehend mit Maas sprechen. Dieser zeigte sich überrascht über die Wendung. Merkel hätte ihn jederzeit anrufen können.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Washington: Die USA haben Nordkorea mit einer massiven militärischen Reaktion auf einen Angriff gedroht. Verteidigungsminister Mattis sagte, jede Bedrohung der USA und ihrer Vebündeten werde eine überwältigende militärische Antwort nach sich ziehen. Die Regierung in Washington wolle Nordkorea nicht vernichten, habe aber viele Optionen, dies zu tun. Hintergrund ist der jüngste Kernwaffentest des Landes, bei dem nach nordkoreanischen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet wurde, mit der auch Interkontinentalraketen bestückt werden könnten. Der UN-Sicherheitsrat hat für heute eine Sondersitzung einberufen.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Berlin: Die Fluggesellschaft "Air Berlin" hat am Wochenende mehrere Flüge gestrichen. Wie das insolvente Unternehmen mitteilte, mussten gestern aus operativen Gründen mehrere Flüge ausfallen. Nähere Angaben zur Zahl der Verbindungen und zu den Hintergründen machte die Gesellschaft nicht. Betroffen waren nach Presseberichten etwa Flüge von Berlin nach Köln/Bonn und Stuttgart. In Berlin beraten heute Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet und Berlins Regierungschef Müller mit dem Gesamtbetriebsrat von "Air Berlin". Dabei soll es um die Perspektiven der mehr als 8.000 Beschäftigten gehen.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Zum Sport: Die deutschen Volleyballer haben bei der Europameisterschaft in Polen die Goldmedaille knapp verpasst. Die Mannschaft unterlag dem Top-Favoriten Russland in einem Fünf-Satz-Spiel mit 2 zu 3. Es war das erste Mal, dass die deutschen Volleyballer das Finale einer Europameisterschaft erreicht hatten. Bei der Basketball-Europameisterschaft hat Deutschland sein drittes Gruppenspiel gegen Gastgeber Israel mit 80 zu 82 verloren.| 04.09.2017 04:00 Uhr

Das Wetter: Es ist meist klar und trocken. Die Tiefstwerte liegen bei 13 Grad an der See, 12 Grad am Rhein, 11 Grad in Ueckermünde und 0 Grad in Südholstein. Tagsüber sonnig und trocken, nur in Vorpommern etwas Regen. Höchstwerte 18 Grad in Stralsund, 19 Grad in Angeln, 21 Grad in Hamburg und Bremen, 22 Grad im Oldenburger Münsterland und 23 Grad im Köln-Bonner Raum. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag oft heiter, im Westen Schauer, 19 bis 24 Grad. Am Mittwoch neben etwas Sonne einige Schauer oder kurze Gewitter, 16 bis 19 Grad.| 04.09.2017 04:00 Uhr