NDR Info Nachrichten vom 25.08.2017:

Abgas-Affäre: VW-Ingenieur verurteilt

Detroit: In den USA ist erstmals ein VW-Mitarbeiter wegen seiner Rolle im Abgas-Skandal verurteilt worden. Der langjährige Konzern-Ingenieur Liang erhielt eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und vier Monaten sowie eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 170-tausend Euro. Der Richter in Detroit sprach von einem ernsten Verbrechen. Er hoffe, das Urteil schrecke andere ab. Dem 63-jährigen Deutsche war vorgeworfen worden, die USA über den Einbau einer illegalen Software zur Manipulation von Abgaswerten in Dieselautos getäuscht zu haben. Liang ist einer von acht VW-Mitarbeitern, die in den USA im Zusammenhang mit dem Abgasskandal angeklagt worden sind. Der Dieselexperte hatte frühzeitig ein Geständnis abgelegt und mit den Ermittlern kooperiert.| 25.08.2017 19:15 Uhr

Madrid: Interpol hat das Festnahme-Ersuchen gegen den Kölner Schriftsteller Akhanli fallengelassen. Damit ist der Weg dafür geebnet, dass der türkisch-stämmige Autor Spanien verlassen darf und nach Deutschland zurückkehren kann. Die Türkei hatte Akhanli über Interpol während seines Urlaubs in Granada festsetzen lassen. Der 60-Jährige durfte Spanien nicht verlassen. Ihm drohte die Auslieferung. Die türkische Justiz wirft dem Schriftsteller Verbrechen vor. Aus Sicht des Auswärtigen Amtes deuten die Vorwürfe auf politische Verfolgung hin. In seinen Werken setzt sich der Autor unter anderem für das Gedenken und die Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich ein. Akhanli hat die deutsche Staatsbürgerschaft.| 25.08.2017 19:15 Uhr

De Maizière: Kein Platz für Extremisten

Berlin: Das Bundesinnenministerium hat die linksextremistische Internetseite "linksunten.indymedia.org" verboten. Minister de Maizière sagte zur Begründung, die Seite sei die bedeutendste Plattform für gewaltbereite Linksextremisten in Deutschland. Im Rahmen der Ermittlungen wurden die Räume der Betreiber in Freiburg durchsucht. Dabei seien neben Laptops und IT-Technik auch Messer, Schlagstöcke und Zwillen sichergestellt worden, sagte de Maiziere. Die Plattform "linksunten.indymedia.org" gibt es seit 2009. Auf ihr werden unter anderem Bekennerschreiben und Anleitungen zum Bau von Molotow-Cocktails veröffentlicht. Die Autoren der Texte bleiben anonym. Nach Angaben des Verfassungsschutzes wurde auf der Seite auch am Rande des G20-Gipfels zu gewalttätigen Protesten aufgerufen.| 25.08.2017 19:15 Uhr

Niederländer bleibt nach Terror-Drohung in Haft

Rotterdam: Im Zusammenhang mit der Terrordrohung gegen ein Rockkonzert bleibt ein 22 Jahre alter Niederländer weiter in Haft. Das ordnete ein Richter in der Hafenstadt an. Die Polizei will den Mann weiter befragen, um herauszufinden, warum er mit einem Anschlag gedroht hatte. Offenbar plante er jedoch zu keiner Zeit eine Tat. Am Mittwoch war in Rotterdam ein Konzert abgesagt worden, weil es Hinweise auf eine Terrorattacke gab. Einen zunächst festgenommenen Handwerker aus Spanien ließen die Behörden wieder frei. Der Mann war in Verdacht geraten, weil er in seinem Auto zahlreiche Gasflaschen gelagert hatte.| 25.08.2017 19:15 Uhr

Yingluck aus Thailand geflohen

Bangkok: Die frühere thailändische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hat ihr Heimatland verlassen. Das gab ein Vertreter ihrer Partei bekannt. Sie halte sich vermutlich in Singapur auf. Zuvor hatte das Oberste Gericht in Thailand einen Haftbefehl gegen Yingluck erlassen. Ihr wird Steuerverschwendung vorgeworfen. Die Politikerin soll mit Subventionen für den Reisanbau Milliarden-Verluste des Staates verursacht haben. Militär und Staatsanwaltschaft wollen sie dafür persönlich haftbar machen. Yinglucks Regierung war 2004 durch einen Militärputsch gestürzt worden. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.| 25.08.2017 19:15 Uhr