NDR Info Nachrichten vom 22.08.2017:

Gericht bestätigt Abschiebung islamistischer Gefährder

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht hat die Abschiebung zweier Terrorverdächtiger im Nachhinein gebilligt. Das Gericht wies die Klagen der Männer ab. Die niedersächsischen Behörden hatten sie als Gefährder eingestuft, die mit der Terrororganisation IS sympathisierten und möglicherweise einen Terroranschlag planten. Beide Männer sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie wurden in Göttingen festgenommen und inzwischen nach Algerien sowie Nigeria abgeschoben. Die Anwälte der Kläger hatten argumentiert, die Äußerungen ihrer Mandanten zu Gewalttaten seien nicht ernst gemeint gewesen. Aus Sicht des Bundesverwaltungsgerichts reichen für eine Abschiebung aber Prognosen, dass von dem Ausländer ein Risiko ausgeht, das jederzeit in einen Terrorakt münden könnte.| 22.08.2017 19:15 Uhr

Rostock erinnert an Lichtenhagen-Krawalle

Rostock: Mit einer Gedenkfeier hat die Hansestadt an die ausländerfeindlichen Krawalle in Lichtenhagen vor 25 Jahren erinnert. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig forderte in ihrer Rede die Bürger auf, alles zu tun, damit sich solche Ereignisse in Deutschland niemals wiederholen. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Rose, sagte, den Ausschreitungen vor dem Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen sei ein aggressiver Rassismus in Medien und Politik vorausgegangen. Im Anschluss an die Feier wurde vor dem Rathaus der Hansestadt die erste von fünf Gedenkstelen enthüllt. Vom 22. bis zum 26. August 1992 hatte in Rostock-Lichtenhagen ein randalierender Mob die Aufnahmestelle für Asylbewerber belagert. Unter dem Jubel von Nachbarn wurde das bewohnte Haus teilweise in Brand gesteckt.| 22.08.2017 19:15 Uhr

Medien: Terrorist gesteht Plan zum Anschlag

Madrid: Einer der in Spanien gefassten vier mutmaßlichen Terroristen hat nach Medienberichten Pläne zu Sprengstoffanschlägen gestanden. Als Ziel nannte der 22-Jährige vor dem Ermittlungsrichter laut der Zeitung "El Mundo" unter anderem die weltberühmte Basilika Sagrada Familia in Barcelona. Das Blatt beruft sich auf Justizkreise. Die Anhörung von drei weiteren Verdächtigen ist noch nicht abgeschlossen. Der Richter muss entscheiden, welche Anschuldigungen gegen sie erhoben werden. Bei den jüngsten Anschlägen in Spanien wurden insgesamt 15 Menschen getötet. Die Polizei zerschlug nach eigenen Angaben die dafür verantwortliche Terrorzelle. Von den zwölf Mitgliedern leben demnach nur noch die vier Festgenommenen.| 22.08.2017 19:15 Uhr

Bundesregierung: Trumps Afghanistan-Pläne richtig

Berlin: Die Bundesregierung hat die neuen Afghanistan-Pläne der USA begrüßt. Ein Sprecher sagte, es sei richtig, sich langfristig in dem Land zu engagieren. Außenminister Gabriel forderte die USA auf, sich beim Thema Afghanistan eng mit Europa abzustimmen. Nur so könne das Land friedlicher und sicherer werden. Außerdem sei es wichtig, darauf zu achten, dass afghanische Bürger nicht mehr flüchten müssten, sagte Gabriel. Weitere Migration destabilisiere nicht nur das asiatische Land, sondern auch Europa. US-Präsident Trump hatte angekündigt, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Außerdem soll der Kampf gegen Terrorgruppen in dem Land verstärkt werden.| 22.08.2017 19:15 Uhr

Steinmeier: Baltikum muss wehrhaft sein

Tallinn: Bundespräsident Steinmeier hat zum Auftakt seines Besuchs der baltischen Staaten zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. In der estnischen Hauptstadt Tallin sagte er, besonders wichtig sei es, sich gegen Versuche der Beeinflussung von außen zur Wehr zu setzen. Deutschland unterstütze Estland seit Jahren darin, unaghängige Medien aufzubauen - auch russischsprachige. Steinmeier reist morgen nach Lettland weiter. Donnerstag und Freitag besucht er Litauen.| 22.08.2017 19:15 Uhr