NDR Info Nachrichten vom 22.08.2017:

Grüne kritisieren Trumps Afghanistan-Strategie

Berlin: Die Grünen haben die neue Afghanistan-Strategie von US-Präsident Trump kritisiert. Die Trennung von Terror-Bekämpfung und Staatsaufbau sei verheerend, sagte der Grünen-Außenexperte Nouripour. Der Plan verkenne den Kern des Problems. Ohne Staatsaufbau könne man nur Symptome bekämpfen, nicht den Terrorismus. Zu erwarten sei eine Hau-Drauf-Strategie, so Nouripour. Präsident Trump hatte in Washington angekündigt, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Im Gespräch ist, die aktuelle Truppenstärke von 8.400 US-Militärs um 4.000 Soldaten aufzustocken. Den Aufbau staatlicher Strukturen in Afghanistan wollen die USA einstellen und sich auf die militärische Bekämpfung von Terroristen konzentrieren. Einen Abzug aus Afghanistan schloss Trump vorerst aus.| 22.08.2017 11:45 Uhr

Terror-Verdächtige von Barcelona vor Gericht

Madrid: Nach den Anschlägen in Katalonien sind vier Verdächtige vor Gericht erschienen. Die mutmaßlichen Mitglieder einer Terrorzelle trafen heute früh unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu einer Anhörung im Staatsgerichtshof in Madrid ein. Ein Richter soll nun darüber entscheiden, welche Anschuldigungen gegen die Männer erhoben werden. Die vier Verdächtigen sind die einzigen Überlebenden einer zwölfköpfigen Gruppe, die für die Anschläge in Barcelona und Cambrils mit 15 Todesopfern und mehr als hundert Verletzten verantwortlich gemacht wird. Der 22-jährige Marokkaner, der den Lieferwagen in die Menschen auf den Ramblas in Barcelona gesteuert haben soll, wurde gestern erschossen. Der mutmaßliche Kopf der Terrorzelle, ein Imam, war bereits Mitte vergangener Woche bei einer Explosion in einem Haus südlich von Barcelona ums Leben gekommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Terrorzelle dort Bomben für Anschläge bauen wollte.| 22.08.2017 11:45 Uhr

Bundesgericht zu Gefährder-Abschiebung

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet im Laufe des Tages über die Klage zweier mutmaßlicher islamistischer Gefährder gegen ihre Abschiebung. Die beiden in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Männer waren im Februar bei einer Razzia in Göttingen festgenommen worden und wurden auf Weisung des niedersächsischen Innenministeriums bereits nach Algerien sowie Nigeria abgeschoben. Es wird erwartet, dass die Verwaltungsrichter dieses Vorgehen billigen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in einem anderen Fall bereits grundsätzlich bestätigt, dass eine Abschiebung von Ausländern auch ohne Nachweis einer Straftat rechtmäßig ist, wenn damit Sicherheitsgefahren vorgebeugt wird.| 22.08.2017 11:45 Uhr

Weil entlässt Leiter der nds. Landesvertretung

Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat den Leiter der Landesvertretung in Berlin, Rüter, entlassen. Das teilte der SPD-Politiker mit. Grund seien Fehler in einem Vergabe-Verfahren der Landesvertretung. Staatssekretär Rüter hatte die Leitung der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin nach der Landtagswahl im Februar 2013 übernommen. Zuvor war er Geschäftsführer des SPD-Landesverbandes. Die Vertretungen der Länder in Berlin sind Bindeglied zwischen den Bundesländern und dem Bund. Sie vermitteln Informationen und vertreten die Interessen des jeweiligen Bundeslandes.| 22.08.2017 11:45 Uhr

Abriss: Vattenfall informiert über AKW Brunsbüttel

Brunsbüttel: Betreiber Vattenfall informiert heute über seine Pläne zum Abriss des Atomkraftwerks in der schleswig-holsteinischen Stadt. Nach Angaben des Kieler Umweltministeriums gibt es neben den Brennelementen und stark kontaminiertem Material bis zu 30.000 Tonnen schwach radioaktive Abfälle. Diese sollen entgiftet werden. Umweltschützer warnen davor. Sie sehen höhere radioaktive Belastungen als etwa beim Normalbetrieb und fordern eine Lagerung auf dem Gelände. Das Atomkraftwerk Brunsbüttel war nach etlichen Pannen im Jahr 2007 vom Netz genommen worden.| 22.08.2017 11:45 Uhr