NDR Info Nachrichten vom 15.08.2017:

Verfassungsgericht lässt EZB-Anleihenkäufe überprüfen

Karlsruhe: Das Bundesverfassungsgericht lässt das laufende Anleihen-Kaufprogramm der EZB vom Europäischen Gerichtshof überprüfen. Nach Ansicht der Richter sprechen gewichtige Gründe dafür, dass das milliardenschwere Programm gegen das Verbot verstößt, Staaten zu finanzieren. Da es um europäisches Recht geht, soll dies nun der EuGH klären. Seit März 2015 kauft die Europäische Zentralbank jeden Monat für rund 60 Milliarden Euro Anleihen auf, vorwiegend Staatsanleihen. Gegen die Anleihenkäufe liegen mehrere Verfassungsbeschwerden vor.| 15.08.2017 11:45 Uhr

Kim Jong Un stellt Angriff auf Guam zurück

Pjöngjang: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seine Pläne für einen Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam vorerst zurückgestellt. Einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur zufolge kündigte er nach Gesprächen mit seinen Generälen an, das Verhalten der Vereinigten Staaten ein wenig länger zu beobachten. Er drohte allerdings damit, es sich auch wieder anders überlegen zu können. Die Einheiten seien gefechtsbereit. Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Mattis Nordkorea erneut davor gewarnt, sein Land anzugreifen. Die Vereinigten Staaten würden jeden Flugkörper abfangen, der in Richtung des amerikanischen Territoriums unterwegs sei, sagte Mattis. Wenn auf die USA geschossen werde, könne das sehr schnell zum Krieg führen.| 15.08.2017 11:45 Uhr

Trump lässt Chinas Handel überprüfen

Washington: Im Streit über chinesische Handelspraktiken hat US-Präsident Trump den Druck auf die Volksrepublik erhöht. Er wies seinen Handelsbeauftragten Lighthizer an, Chinas Umgang mit geistigem Eigentum genauer unter die Lupe zu nehmen. Unter anderem geht es um Auflagen für ausländische Firmen, die chinesischen Partnerunternehmen Zugang zu ihrer Technologie gewähren müssen. Nach Auffassung vieler Kritiker laufen diese Regeln auf den Diebstahl geistigen Eigentums hinaus. Sollte die US-Regierung feststellen, dass die Volksrepublik gegen Urheberrechte verstößt, drohen Peking Sanktionen. Das Handelsministerium in Peking äußerte "tiefe Sorge" über Trumps Vorgehen und drohte mit Gegenmaßnahmen. Wenn die US-Seite die Fakten ignoriere und multilaterale Handelsprinzipien missachte, werde China unausweichlich die nötigen Maßnahmen einleiten, hieß es.| 15.08.2017 11:45 Uhr

Iran droht mit Kündigung des Atomabkommens

Teheran: Der iranische Präsident Ruhani hat im Falle weiterer US-Sanktionen damit gedroht, aus dem Atomabkommen auszusteigen. Ruhani sagte in einer vom Fernsehen übertragenen Parlamentsrede, das Abkommen von 2015 mit den UN-Vetomächten, der EU sowie Deutschland stehe für Diplomatie und Frieden. Teheran habe es daher bis jetzt auch respektiert und umgesetzt. Falls die USA aber erneut Strafmaßnahmen gegen den Iran verhängten, könne das Land das Abkommen innerhalb von Stunden kündigen und somit die unbegrenzte Urananreicherung wieder aufnehmen. Die Übereinkunft soll sicherstellen, dass die Islamische Republik ihre Atomtechnologie nur zu zivilen Zwecken nutzt. Im Gegenzug verzichtet der Westen auf Wirtschaftssanktionen.| 15.08.2017 11:45 Uhr

DFB ermittelt nach Fan-Krawallen

Frankfurt am Main: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat nach den Fan-Krawallen beim Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC Ermittlungen aufgenommen. Sie richten sich nach Angaben des DFB gegen beide Vereine. Berliner Anhänger hatten gestern während des Spiels Feuerwerkskörper und auch Raketen gezündet. Rostocker Fans verbrannten ein gestohlenes Banner des Gästevereins und steckten Sitze in Brand. Die Partie musste deshalb unterbrochen werden. Die Polizei erhebt nach den Krawallen Vorwürfe gegen Vereinsmitglieder von Hansa Rostock. Es liege die Vermutung nahe, dass das Banner von Hertha BSC mit Wissen der Vereinsoffiziellen ins Ostseestadion gelangt sei.| 15.08.2017 11:45 Uhr