NDR Info Nachrichten vom 09.08.2017:

China fordert Zurückhaltung in Nordkorea-Krise

Peking: China hat die USA und Nordkorea nach den jüngsten gegenseitigen Drohgebärden zur Zurückhaltung aufgerufen. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums warnte vor einer weiteren Eskalation der Lage. Indirekt übte er Kritik sowohl an der kommunistischen Führung in Pjöngjang als auch an den scharfen Äußerungen von US-Präsident Trump, der mit einer Reaktion aus Feuer und Wut auf die fortgesetzten Raketentests Nordkoreas gedroht hatte. Aus Sicht des amerikanischen Außenministers Tillerson hat Trump eine Sprache benutzt, die Machthaber Kim Jong UN verstehen kann. Die anschließende Drohung Pjönjangs mit einem Angriff auf den US-Stützpunkt Guam im Pazifik wertete er nicht als unmittelbare Kriegsgefahr. Tillerson ist gegenwärtig unterwegs zu einem geplanten Besuch auf Guam.| 09.08.2017 15:45 Uhr

Paris: Verdächtiger nach Auto-Angriff gefasst

Paris: Auf einer Autobahn in Nordfrankreich ist der Mann festgenommen worden, der den Angriff auf Soldaten verübt haben soll. Das bestätigte der französische Ministerpräsident Philippe am Nachmittag. Polizisten stoppten den Wagen auf einer Autobahn Richtung Calais, der Fahrer und ein Polizist wurden durch Polizeischüsse verletzt. Nach Angaben aus Justizkreisen war der Verdächtige bei der Festnahme nicht bewaffnet. Die französische Regierung hatte zuvor erklärt, man gehe davon aus, dass die Soldaten gezielt mit dem Auto angefahren wurden. Die für den Anti-Terror-Kampf zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs. Bei der Attacke heute früh vor einer Kaserne nahe Paris waren sechs patrouillierende Soldaten verletzt worden.| 09.08.2017 15:45 Uhr

Afghanistan: Sammelabschiebungen bleiben ausgesetzt

Berlin: Die Bundesregierung will weiterhin auf Sammelabschiebungen nach Afghanistan verzichten. Bundesinnenministerium und Auswärtiges Amt teilten mit, dass abgelehnte Asylbewerber nur ausgewiesen werden, wenn sie kriminell geworden sind, als Gefährder gelten oder bei ihrer Identitätsfeststellung nicht mitwirken wollen. Basis der Entscheidung ist ein Zwischenbericht zur Lage in Afghanistan, der nach dem Anschlag nahe der deutschen Botschaft in Kabul im Mai in Auftrag gegeben wurde. In Deutschland leben etwa 250.000 afghanische Flüchtlinge. Rund 15.000 sind ausreisepflichtig. Abgeschoben wurden in diesem Jahr rund 260 Menschen, freiwillig gingen knapp 800.| 09.08.2017 15:45 Uhr

Umwelthilfe: Porsche soll Millionen-Bußgeld zahlen

Berlin: Im Diesel-Skandal hat die Deutsche Umwelthilfe 110 Millionen Euro Bußgeld gegen Porsche beantragt. Die Umwelthilfe wolle damit einen Präzedenzfall schaffen, so ihr Chef Resch. Bisher seien in Deutschland Automobilkonzerne, die unzulässige Abgassysteme verwendeten, von jeglicher Strafe verschont geblieben. Ende vergangenen Monats hatte Verkehrsminister Dobrindt wegen einer illegalen Abgas-Software für ein Porsche Cayenne Modell einen Pflicht-Rückruf angeordnet und einen Zulassungsstopp verhängt.| 09.08.2017 15:45 Uhr

Prozess um Hillsborough-Katastrophe begonnen

Warrington: 28 Jahre nach der Katastrophe im Fußball-Stadion von Sheffield hat in Großbritannien der Prozess gegen insgesamt fünf Beteiligte von damals begonnen. Drei Polizeibeamte und ein Jurist müssen sich verantworten, weil sie die juristische Aufarbeitung der Katastrophe behindert und Aussagen manipuliert haben sollen. Ein ehemaliger Fußball-Manager ist angeklagt, geltende Sicherheitsvorschriften missachtet zu haben. Bei einer Massenpanik im Hillsborough-Stadion in Sheffield im Jahr 1989 waren 96 Menschen ums Leben gekommen. Ein englisches Gericht war erst im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass die Polizei durch Fehlentscheidungen eine Mitschuld an der Katastrophe trug.| 09.08.2017 15:45 Uhr