NDR Info Nachrichten vom 08.08.2017:

Rede-Affäre: CDU und FDP lange informiert

Hannover: CDU und FDP in Niedersachsen wissen schon seit fast einem Jahr, dass Ministerpräsident Weil einen Redetext zum Dieselskandal mit dem VW-Konzern abgestimmt hat. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" gab es im September 2016 im Landtag eine Ausschusssitzung, in der die Opposition über den Vorgang informiert wurde. Damals habe niemand Bedenken geäußert. Laut Protokoll hat der damalige FDP-Fraktions-Vize Bode sogar darauf verzichtet, die Redeentwürfe zu lesen. Seit der Fall am Wochenende bekannt wurde, zeigen sich beide Parteien empört und fordern personelle Konsequenzen. Weil hatte kurz nach dem Auffliegen des Dieselbetrugs in den USA einen Redetext mit Volkswagen abgestimmt. Er begründet das mit möglichen rechtlichen Folgen für den Konzern, die er als Aufsichtsrat hätte beachten müssen.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Hannover: CDU-Fraktion nimmt Twesten auf

Hannover: Die ehemalige Grünen-Abgeordnete Twesten ist jetzt Mitglied der niedersächsischen CDU. Der Kreisverband Rotenburg/Wümme hat die 54-Jährige am Abend offiziell aufgenommen. Heute nimmt sie an ihrer ersten Fraktionssitzung im Landtag teil. Ihr überraschender Wechsel zur CDU hatte die Landesregierung in Niedersachsen zu Fall gebracht. Die rot-grüne Koalition von Ministerpräsident Weil verlor ihre Einstimmenmehrheit. Am 15. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt. Twesten sagt, sie habe sich von den Grünen entfemdet und sei enttäuscht, dass sie nicht wieder auf der Landesliste steht. Aussagen aus ihrem Umfeld, die CDU habe sie mit einem - Zitat - unmoralischen Angebot - zum Parteiwechsel bewegt, weist Twesten zurück.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Krim-Frage: Wagenknecht lobt Lindner

Berlin: FDP-Chef Lindner verteidigt seine Forderung nach einem Kurswechsel in der Russland-Politik. Er habe in der Krim-Frage nicht für einen Kuschelkurs mit Moskau plädiert, sagte Lindner der "Bild"-Zeitung. Die Annexion der Krim sei völkerrichtswidrig, deshalb gebe es zu Recht Sanktionen. Dennoch sprach sich der FDP-Chef erneut dafür aus, die Krim als dauerhaftes Provisorium anzusehen, auch um einen Rüstungswettlauf mit Russland zu vermeiden. Unterstützung bekommt Lindner von der Linken. Spitzenkandidatin Wagenknecht forderte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe eine Rückkehr zur Entspannungspolitik. Die Bundesregierung plant keinen Kurswechsel gegenüber Russland. Die Annexion der Krim sei ein Bruch des Völkerrechts. Diese Haltung habe sich nicht geändert.| 08.08.2017 05:00 Uhr

USA: Chicago klagt gegen Trump

Washington: Im Streit um die Einwanderungspolitik hat Chicago Klage gegen die US-Regierung eingereicht. Bürgermeister Emanuel will nach eigenen Angaben verhindern, dass der Stadt Bundeszuschüsse gekürzt werden, wenn sie nicht wie von der Regierung gefordert gegen illegale Einwanderung vorgeht. Wir werden immer eine Stadt sein, die Menschen willkommen heißt, sagte Emanuel auf CNN. Chicago gehört wie New York und Los Angeles zu den sogenannten "Sanctuary Cities" - frei übersetzt: Zufluchtsorten. Sie weigern sich, illegale Einwanderer festzunehmen und den Bundesbehörden zu übergeben. Die US-Regierung will diesen Städten die Zuschüsse für die Polizei streichen, wenn sie nicht kooperieren. Die Trump-Regierung hat sich vorgenommen, Millionen Menschen ohne gültige Papiere auszuweisen.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Urteil: Wie groß muss ein Polizist sein?

Düsseldorf: Das Verwaltungsgericht der Landeshauptstadt muss heute klären, ob für Polizistinnen in NRW eine Mindestgröße gelten darf. Eine Bewerberin klagt gegen das Land, weil sie mit einer Körpergröße von 1, 61 Meter nicht zum Polizeidienst zugelassen wird. Seit 2006 müssen Frauen in NRW mindestens 1,63 groß sein, um Polizistin zu werden. Für Männer liegt die Untergrenze bei 1,68 Meter. Obergrenzen gibt es nicht. Das zuständige Landesamt argumentiert, eine gewisse Körpergröße sei wichtig für eine sachgerechte Polizeiarbeit. Das Verwaltungsgericht will noch heute eine Entscheidung treffen.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Mondfinsternis: Freier Blick nur im Osten

Berlin: Hobbyastronomen haben am Abend in vielen Regionen Deutschlands freie Sicht auf eine partielle Mondfinsternis gehabt. In Ostdeutschland und in Bayern leuchtete der Mond am fast wolkenfreien Himmel rosa- und orangefarben. In Nord- und Westdeutschland verschleierten dagegen vielerorts Wolken die Sicht. Bei einer partiellen Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond in etwa in einer Reihe.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Zweite Liga: St. Pauli-Dresden spielen remis

Zum Sport: In der Zweiten Fußball-Bundesliga hat der FC St. Pauli den zweiten Saisonsieg verpasst. Das Heimspiel gegen Dynamo Dresden endete 2:2.| 08.08.2017 05:00 Uhr

Vorhersage Nord-West-Wetter

Das Wetter: Tagsüber erst heiter, später im Norden und Westen Schauer. 20 Grad in der Eifel, 26 Grad in Hamburg bis 28 Grad in Vorpommern. Die weiteren Aussichten: Mittwoch wechselnd bewölkt und meist trocken, 20 bis 25 Grad. Donnerstag wechselhaft, 17 bis 24 Grad.| 08.08.2017 05:00 Uhr