NDR Info Nachrichten vom 05.08.2017:

Hannover: Nach dem angekündigten Wechsel der Grünen-Abgeordneten Twesten zur CDU steht Niedersachsen vor Neuwahlen. Wie eine Regierungssprecherin mitteilte, hat Ministerpräsident Weil alle Landtagsfraktionen für Montag zu einem Gespräch eingeladen. Der SPD-Regierungschef hatte sich bereits gestern für schnelle Neuwahlen ausgesprochen. Auch CDU, die Grünen und die FDP halten diesen Schritt für sinnvoll. Der niedersächsische FDP-Chef Birkner sagte auf NDR Info, angesichts von Problemen wie beispielsweise der VW-Krise sei es wichtig, eine stabile Regierung zu bilden. Die bisherige Grünen-Abgeordnete Twesten wird am Dienstag offiziell zur CDU-Fraktion im Landtag in Hannover wechseln. Damit verliert die rot-grüne Koalition ihre Ein-Stimmen-Mehrheit.| 05.08.2017 14:15 Uhr

Berlin: Im Skandal um belastete Eier fordert der Deutsche Bauernverband Schadenersatz für die Betriebe. Vize-Generalsekretär Hemmerling sagte der "Funke-Mediengruppe", betroffene Landwirte dürften nicht auf ihren Verlusten sitzenbleiben. Ein Dienstleister habe das Insektizid Fipronil einem legalen Desinfektionsmittel untergemischt, so Hemmerling. Der Läuse- und Milbenvernichter wurde auch in Geflügelbetrieben in Niedersachsen eingesetzt. Zuvor waren Millionen belastete Eier aus den Niederlanden in fast ganz Deutschland aufgetaucht. Inzwischen sind auch Produkte zurückgerufen worden, in denen belastete Eier verarbeitet wurden. Betroffen sind mehrere Salate des Lübecker Herstellers "Neue Mayo Feinkost", die in allen norddeutschen Bundesländern verkauft wurden.| 05.08.2017 14:15 Uhr

New York: Der UN-Sicherheitsrat stimmt heute über schärfere Sanktionen gegen Nordkorea ab. Nach Angaben von Diplomaten ist die Sitzung für den Abend geplant. Der Entwurf für neue Sanktionen gegen das kommunistische Regime war von den USA eingebracht worden. Ziel sind die Exporteinnahmen Nordkoreas. Die Strafmaßnahmen würden unter anderem Kohle-, Stahl- und Fisch-Ausfuhren betreffen und dem Land Einnahmen von fast einer Milliarde Euro entziehen. Grund für die Sondersitzung im UN-Sicherheitsrat sind die jüngsten nordkoreanischen Raketentests.| 05.08.2017 14:15 Uhr

Caracas: In Venezuela hat die verfassunggebende Versammlung mit ihrer Arbeit begonnen. Gremiumschefin Rodriguez kündigte vor den mehr als 500 Delegierten ein hartes Vorgehen gegen die Opposition an. Zeitungsberichten zufolge sagte sie, Verbrecher gegen die Menschenrechte würden vor Gericht gebracht. Zehntausende Menschen protestieren seit Tagen in Venezuela gegen das Gremium. Sie werfen der Regierung des sozialistischen Präsidenten Maduro vor, mit der verfassunggebenden Versammlung das Parlament ersetzen zu wollen und so eine Diktatur zu schaffen. Auch südamerikanische Staaten kritisieren das Gremium in Venezuela scharf. Die Außenminister mehrerer Länder kommen heute in São Paulo in Brasilien zusammen, um über Konsequenzen zu beraten.| 05.08.2017 14:15 Uhr

London: Extremes Wetter könnte einer Studie zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts zu fünfzig Mal mehr Todesopfern in Europa führen als heute. Forscher der EU-Kommission warnen in der in einer britischen Fachzeitschrift veröffentlichten Untersuchung, der Klimawandel stelle eine der größten weltweiten Bedrohungen für die Gesundheit der Menschen im 21. Jahrhundert dar. Falls er ungebremst voranschreite, drohten im Jahr 2100 an den Folgen von Hitzewellen, Überschwemmungen und Unwettern mehr als 150.000 Europäer zu sterben. Für ihre Prognose stützen sich die Wissenschaftler auf die Annahme einer Temperaturerhöhung von drei Grad Celsius. Gemäß den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens von 2015 soll die Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschränkt werden.| 05.08.2017 14:15 Uhr