NDR Info Nachrichten vom 04.08.2017:

Hannover: In Niedersachsen wird eine vorgezogene Landtagswahl immer wahrscheinlicher. Nach SPD und Grünen sprach sich auch die CDU-Fraktion dafür aus, den Landtag aufzulösen und neu zu wählen. Ministerpräsident Weil hatte am Nachmittag mitgeteilt, er werde der SPD-Fraktion noch heute Abend vorschlagen, einen entsprechenden Antrag einzubringen. Auslöser der Regierungskrise ist der Wechsel der Grünen-Abgeordneten Elke Twesten zur CDU. Damit hat die rot-grüne Koalition ihre Ein-Stimmen-Mehrheit an die Opposition aus CDU und FDP verloren. Weil nannte die Entscheidung der Grünen-Abgeordneten schädlich für die Demokratie. Sie habe ausschließlich aus eigennützigen Gründen gehandelt und damit die von den Wählern gewünschte Mehrheit im Landtag verändert. Twesten hatte ihren Wechsel vor allem mit einem Streit bei der Listenaufstellung begründet. Sie war von ihrem Grünen-Kreisverband nicht erneut nominiert worden. Eigentlich sollte der niedersächsische Landtag erst im Januar neu gewählt werden.| 04.08.2017 20:00 Uhr

Hamburg: In der Dieselaffäre wird Audi-Chef Stadler durch Zeugenaussagen offenbar schwer belastet. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung soll Stadler die Aufklärung durch US-Umweltbehörden behindert haben, indem er Mitarbeiter anwies, nur unvollständig Auskunft zu geben. Belastet wird demnach auch Porsche-Entwicklungschef Steiner, der damals von VW-Chef Müller mit der Aufklärung der Dieselaffäre betraut worden war. Stadler und Steiner sollen kurz nach Bekanntwerden des Skandals 2015 dafür gesorgt haben, dass Präsentationen so gekürzt wurden, dass Softwaremanipulationen für die Amerikaner nicht mehr erkennbar waren. Der Volkswagen-Konzern will sich dazu mit Verweis auf laufende Ermittlungen inhaltlich nicht äußern.| 04.08.2017 20:00 Uhr

Caracas: Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat in Venezuela die umstrittene verfassunggebende Versammlung begonnen. Die Mitglieder des neuen Gremiums kamen im Gebäude des Parlaments zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Armee und Polizei hatten die Gegend weiträumig abgeriegelt. Versuche, die Versammlung noch zu stoppen, scheiterten. Ein Eil-Antrag der Generalstaatsanwaltschaft blieb unbeantwortet. Auch ein Appell von Papst Franziskus führte nicht dazu, dass die Regierung von Präsident Maduro auf das umstrittene Gremium verzichtete. Anhänger der Opposition riefen zu neuen Protesten auf. Sie befürchten, dass die verfassunggebende Versammlung das Parlament in Venezuela weitgehend entmachten soll und so eine Diktatur geschaffen wird.| 04.08.2017 20:00 Uhr

Washington: Die US-Regierung geht nach eigenen Angaben konsequent gegen die Weitergabe vertraulicher Informationen an die Medien vor. Laut Justizminister Sessions hat sich die Zahl entsprechender Ermittlungen seit Januar verdreifacht. Vier Personen seien bereits angeklagt worden. Sessions warnte, die andauernden Informationslecks gefährdeten die nationale Sicherheit. Man respektiere zwar die wichtige Rolle der Medien. Die Pressefreiheit sei jedoch nicht grenzenlos, so Sessions. Seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Trump im Januar dringen fast täglich vertrauliche Informationen und persönliche Details aus dem Weißen Haus nach außen.| 04.08.2017 20:00 Uhr

Berlin: Der Discounter Aldi hat auf den Eier-Skandal mit einem radikalen Schritt reagiert. Die Unternehmensgruppe teilte mit, sie nehme deutschlandweit vorerst sämtliche Eier aus dem Verkauf. Der Deutsche Bauernverband hat die Entscheidung von Aldi kritisiert. Der Verband bezeichnete die Maßnahme als eine zum jetzigen Zeitpunkt überzogene Reaktion. Die anderen großen deutschen Handels-Ketten folgten dem weitgehenden Schritt von Aldi zunächst nicht. Inzwischen sind in 14 Bundesländern belastete Eier aus den Niederlanden aufgetaucht. Dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer zufolge gelangten rund zehn Millionen in den Handel. Er sagte auf NDR Info, dass auch Produkte mit verarbeiteten Eiern untersucht würden.| 04.08.2017 20:00 Uhr

Das Wetter: In der Nacht vielfach gering bewölkt oder klar und trocken, nur im Nordseeumfeld und im Norden Schleswig-Holsteins vereinzelt Schauer. Tiefstwerte 16 bis 13 Grad. Morgen stellenweise freundlich, später von Niedersachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern sich ausbreitende Schauer, 19 bis 22 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag länger sonnig, im Verlauf Quellwolken, aber nur selten Schauer bei 18 bis 22 Grad. Am Montag häufig Sonnenschein und trocken, Höchstwerte 20 bis 25 Grad.| 04.08.2017 20:00 Uhr