NDR Info Nachrichten vom 01.08.2017:

Mammutprozess in der Türkei begonnen

Ankara: In der Türkei stehen seit heute mehr als 480 mutmaßliche Beteiligte am gescheiterten Militärputsch vor Gericht. Sie müssen sich wegen der Ereignisse auf dem Luftwaffenstützpunkt Akinci verantworten, wo sich das Hauptquartier der Putschisten befand. Sie sind unter anderem des Versuchs angeklagt, die Regierung zu stürzen und Präsident Erdogan zu ermorden. Sieben Verdächtige, darunter der islamische Prediger Gülen, sind in Abwesenheit angeklagt. Gülen lebt im Exil in den USA und soll den Putschversuch angeordnet haben. Er bestreitet den Vorwurf.| 01.08.2017 14:45 Uhr

Umstrittenes Gesichtserkennungs-Projekt startet

Berlin: Bundesinnenminister de Maizière hat den Testlauf von Gesichtserkennungs-Technik gegen Kritik verteidigt. Das Sicherheitsgefühl der Menschen werde damit gestärkt, sagte der Minister. Die Technik könne bei der Aufklärung von Straftaten helfen und wirke damit gleichzeitig abschreckend auf mögliche Täter. Mit dem sechsmonatigen Pilotprojekt am Berliner Südkreuz soll herausgefunden werden, ob Überwachungskameras zuverlässig Testpersonen erkennen können. Etwa 200 Freiwillige nehmen an dem Programm teil, die meisten von ihnen sind Pendler. Ihre Namen und Fotos ihres Gesichts sind vorab gespeichert worden. Sicherheitsbehörden hoffen, dass die Terrorabwehr mit der Technik verbessert werden kann. Datenschützer halten den Einsatz von Gesichtserkennungs-Technik für rechtswidrig.| 01.08.2017 14:45 Uhr

Grünen-Chefin lehnt Auffanglager in Libyen ab

Berlin: Grünen-Chefin Peter lehnt Auffanglager für Flüchtlinge in Libyen ab. In dem nordafrikanischen Land seien Menschenrechts-Verletzungen an der Tagesordnung, sagte Peter. In libyschen Lagern würden Menschen interniert, gefoltert, versklavt und vergewaltigt. Das berichteten Hilfs-Organsiationen immer wieder. Niedersachsens Innenminister Pistorius hatte sich in einem Interview für Auffanglager auch in Libyen ausgesprochen. Flüchtlinge sollten nicht in Italien sitzen, sondern möglichst schon außerhalb der EU Ansprechpartner finden, sagte der SPD-Politiker. Der Betrieb könnte von den Europäern oder der UNO übernommen werden.| 01.08.2017 14:45 Uhr

NL rufen Millionen verseuchte Eier zurück

Den Haag: Die niederländischen Behörden haben Millionen verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Die Eier seien mit dem Pflanzenschutzmittel Fipronil belastet, teilte die Lebensmittelaufsicht mit. In hoher Dosis könne das Insektizid Schäden an Leber, Schilddrüse und Niere verursachen. Die niederländische Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen. Das niedersächsische Agrarministerium warnte vor Eiern aus Belgien und den Niederlanden, die mit Fipronil belastet sind. Sie seien über eine Packstation in Nordrhein-Westfalen auch nach Niedersachsen gelangt. Das Insektizid ist demnach in Lebensmitteln nicht zugelassen.| 01.08.2017 14:45 Uhr

Vergabe-Affäre: Lies wehrt sich gegen Vorwürfe

Hannover: Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies hat die Verantwortung für Vergabefehler in seinem Ministerium zurückgewiesen. Vor dem Landtagsausschuss sagte der SPD-Politiker, er trage nicht die Verantwortung für Details im Ablauf. Lies äußerte sich mit Blick auf die sogenannte Sieben-Städte-Tour zur Elektromobilität und die Neugestaltung einer Website. Sein damaliger Pressesprecher habe sich über rechtliche Vorgaben hinweggesetzt. Der Staatskanzlei in Hannover wird vorgeworfen, bei der Auftragsvergabe für die Entwicklung eines Werbeslogans für Niedersachsen die Agentur eines SPD-nahen Unternehmers bevorzugt zu haben. Der Ausschuss soll jetzt klären, wer politisch für mögliche Fehler oder Rechtsverstöße verantwortlich ist.| 01.08.2017 14:45 Uhr