NDR Info Nachrichten vom 28.07.2017:

Hendricks: Autobranche ist am Zug

Hamburg: Bundesumweltministerin Hendricks sieht nach dem Diesel-Urteil des Stuttgarter Verwaltungsgerichts die Autobranche am Zug. Es sei höchste Zeit, dass die Automobil-Industrie in eigener Verantwortung dafür sorgt, dass es nicht zu Fahrverboten kommt, sagte Hendricks in Hamburg. Die Verwaltungsrichter haben vom Land Baden-Württemberg schnellstmögliche Entscheidungen gefordert, um die Stickoxidbelastung in Stuttgart zu senken. Diesel-Fahrverbote zum 1. Januar nannte das Gericht dabei die derzeit beste Lösung. Bundesverkehrsminister Dobrindt wollte das Urteil nicht kommentieren und die schriftliche Begründung abwarten. Er wies darauf hin, dass die Richter Maßnahmen, die er am Mittwoch auf dem Diesel-Gipfel mit den Autoherstellern möglicherweise verabreden werde, noch nicht hätten berücksichtigen können. Generelle Fahrverbote hält er für den falschen Ansatz.| 28.07.2017 15:45 Uhr

Hochwasser: Helfer klagen über Gaffer

Wolfenbüttel: Immer häufiger behindern sogenannte Katastrophentouristen die Einsatzkräfte in den niedersächsischen Hochwassergebieten. Feuerwehrleute und Lokalpolitiker klagen über Schaulustige, die versuchten, Fotos vom Hochwasser zu machen und so die Arbeit der Helfer störten. Wolfenbüttels Bürgermeister Pink sprach von einer Gafferproblematik. Ähnlich äußerte sich Goslars Oberbürgermeister Junk. Nach den Überschwemmungen im Harz drücken die Wassermassen nun in kleinere Flüsse weiter nördlich. In Wolfenbüttel stehen Teile der Innenstadt unter Wasser, die Oker ist an einigen Stellen über die Ufer getreten. In Hannover wird der höchste Pegelstand der Leine heute Abend erwartet.| 28.07.2017 15:45 Uhr

Russland-Sanktionen: Gabriel warnt die USA

Berlin: Außenminister Gabriel hat den USA erneut vorgeworfen, mit dem jüngsten Sanktionsbeschluss gegen Russland wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Die Bundesregierung werde Strafmaßnahmen, die europäische Unternehmen treffen, auf keinen Fall akzeptieren, sagte der SPD-Politiker. Sanktionen seien kein angemessenes Mittel, um die eigenen Energieexporte zu steigern. Die vom US-Senat beschlossenen Maßnahmen sehen Strafen für Unternehmen vor, die mit russischen Energieversorgern zusammenarbeiten. Es ist das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen Russland verhängen wollen, ohne sich mit den Europäern abzusprechen. Russland bezeichnet die Pläne als Völkerrechtsbruch. Als Reaktion sollen hunderte amerikanische Botschaftsmitarbeiter das Land verlassen. Zwei US-Einrichtungen in Moskau müssen schließen.| 28.07.2017 15:45 Uhr

Pakistan - Premier Sharif des Amtes enthoben

Islamabad: Der pakistanische Ministerpräsident Sharif ist vom Obersten Gerichtshof des Landes seines Amtes enthoben worden. Sharif sei nicht mehr für seine Aufgaben als Regierungschef qualifiziert, urteilen die Richter. Hintergrund sind Vorwürfe wegen Geldwäsche und Korruption. In den sogenannten Panama-Papers waren Namen seiner Kinder aufgetaucht, allerdings nicht sein eigener. Sharifs Büro bestätigte den Rücktritt des Ministerpräsidenten, kündigte aber zugleich an, dass der 67-Jährige alle rechtlichen Möglichkeiten gegen das Urteil in Anspruch nehmen werde.| 28.07.2017 15:45 Uhr

Gericht: Mädchen in Indien darf nicht abtreiben

Neu Delhi: Indiens Oberster Gerichtshof hat einem zehnjährigen Vergewaltigungsopfer eine Abtreibung untersagt. Zur Begründung hieß es, das Mädchen sei bereits im achten Monat schwanger. Ärzte hätten in diesem Stadium von einer Abtreibung abgeraten. Das Kind solle aber die beste medizinische Versorgung erhalten. Die Zehnjährige war über sieben Monate mehrmals von ihrem Onkel vergewaltigt worden. Der Mann wurde verhaftet.| 28.07.2017 15:45 Uhr