NDR Info Nachrichten vom 27.07.2017:

Porsche muss Autos zurückrufen

Berlin: Porsche muss laut Bundesverkehrsminister Dobrindt tausende Fahrzeuge zurückrufen. Demnach ist ein Modell des Porsche Cayenne TDI betroffen. Bei dem Fahrzeug sei eine unzulässige Abschalteinrichtung für die Reinigung von Abgasen entdeckt worden. Die Behörden würden deshalb eine amtliche Rückrufaktion anordnen und ein Zulassungsverbot verhängen. Dobrindt zufolge sind in Europa insgesamt 22.000 Fahrzeuge des betroffenen Typs zugelassen. Davon sind 7.500 in Deutschland angemeldet. Unterdessen hat Porsche mitgeteilt, die Firma habe den Einsatz der illegalen Abschalteinrichtung dem Kraftfahrt-Bundesamt selbst gemeldet. Mit der Behörde sei eine Korrektur durch ein Software-Update vereinbart worden. Der Porsche-Mutterkonzern VW hatte im September 2015 zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeuge unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben.| 27.07.2017 19:15 Uhr

Gericht: Keine heimliche Tastaturüberwachung

Erfurt: Das Bundesarbeitsgericht hat der Überwachung von Mitarbeitern enge Grenzen gesetzt. Die Richter entschieden, dass Arbeitgeber nicht pauschal kontrollieren dürfen, was ihre Angestellten am Firmencomputer eingeben. Keylogger, die alle Tastatur-Eingaben heimlich protokollieren und Bildschirmfotos schießen, sind damit nur erlaubt, wenn ein begründeter Verdacht auf eine Straftat oder eine schwerwiegende Pflichtverletzung besteht. Den Einsatz der Spähsoftware werteten die höchsten deutschen Arbeitsrichter als massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Die gewonnen Daten dürften vor Gericht nicht verwendet werden. In dem vorliegenden Fall ist damit die Kündigung eines Mannes aus Nordrhein-Westfalen unwirksam. Sein Chef hatte ihm mittels Tastaturspion vorgehalten, Teile der Arbeitszeit am Dienst-PC für private Zwecke genutzt zu haben.| 27.07.2017 19:15 Uhr

Mehr Kleinkinder in Tagesbetreuung

Wiesbaden: Immer mehr Eltern nutzen den Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz für ihre Kleinkinder. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden am 1. März dieses Jahres rund 763.000 Kinder unter drei Jahren in einer Kita, einer Krippe oder von einer Tagesmutter betreut. Das waren 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nahm die Zahl der betreuten Kinder mit einem Plus von jeweils rund zehn Prozent am stärksten zu.| 27.07.2017 19:15 Uhr

Polizei Polen soll Regierungskritiker beschattet haben

Warschau: Die polnische Polizei hat während der Proteste gegen die Justizreform angeblich Oppositionspolitiker und Bürgerrechtsaktivisten beschatten lassen. Die Zeitung "Gazeta Wyborcza" veröffentlichte Mitschriften des Polizeifunks, die über einen anonymen Server zugespielt worden sein sollen. Daraus geht zum Beispiel die Beschattung eines prominenten polnischen Oppositionspolitikers hervor. Das Polizeipräsidium in Warschau wies Bespitzelungsvorwürfe zurück. Den Beamten sei es darum gegangen, die Sicherheit von Demonstranten und Passanten zu garantieren. In Polen hatten in den vergangenen Wochen zehntausende Menschen gegen die geplante Justizreform der national-konservativen Regierung protestiert. Sie sehen unter anderem die Unabhängigkeit des Obersten Gerichtshofes als gefährdet an. Im Moment liegt ein zentrales Gesetzesvorhaben auf Eis, weil der polnische Präsident Duda sein Veto eingelegt hat.| 27.07.2017 19:15 Uhr

Neue Zusammenstöße am Tempelberg - Verletzte

Jerusalem: Trotz einer Einigung zwischen Israelis und Palästinensern ist es am Tempelberg zu Zusammenstößen gekommen. Nach Medienberichten wurden zahlreiche Menschen verletzt, als palästinensische Jugendliche und israelische Sicherheitskräfte aneinandergerieten. Zuvor deutete sich auf dem Tempelberg eigentlich eine Entspannung an. Die israelischen Behörden hatten Metall-Detektoren und andere Sicherheitsvorrichtungen an den Zugängen für Muslime entfernt. Die Kontrollen hatten für scharfe Proteste von Palästinensern gesorgt. Der Tempelberg ist Muslimen wie Juden heilig.| 27.07.2017 19:15 Uhr