NDR Info Nachrichten vom 24.07.2017:

Polen: Duda blockiert Justizreform

Warschau: Polens Präsident Duda legt sein Veto gegen die Justizreformen der national-konservativen Regierung ein. Das hat das Staatsoberhaupt in Warschau mitgeteilt. Damit blockiert Duda zwei Gesetzesvorhaben, die der Regierung mehr Einfluss sowohl auf das Oberste Gericht als auch auf die ordentlichen Gerichte des Landes verschafft hätten. Der Präsident sagte, dass Gerichtswesen müsse zwar dringend reformiert werden. Dies dürfe aber nicht zu Sorgen vor Unterdrückung führen. Die Reformpläne der national-konservativen polnischen Regierung sorgen seit Wochen für Kontroversen. Kritiker sehen darin ein Ende der Gewaltenteilung und eine Gefahr für den Rechtsstaat. Die EU-Kommission hatte bereits mit einem Verfahren nach Artikel Sieben gedroht - dies hätte im Extremfall den Entzug des Stimmrechts bedeutet.| 24.07.2017 11:45 Uhr

Prozess gegen Journalisten in Istanbul startet

Istanbul: In der Türkei müssen sich von heute an zahlreiche Journalisten der Zeitung "Cumhuriyet" vor Gericht verantworten. Nach Angaben ihrer Anwälte wird den 17 derzeitigen und früheren Mitarbeitern vorgeworfen, sie hätten terroristische Organisationen unterstützt. Ihnen drohen offenbar Haftstrafen von bis zu 43 Jahren. Deutsche Politiker sowie Presseverbände bezeichneten die Vorwürfe als absurd und politisch motiviert. Die Grünen-Europa-Abgeordnete Harms sagte auf NDR Info, es gehe darum, kritische journalistische Arbeit im Keim zu ersticken. Unterdessen haben die Anwälte des in der Türkei inhaftierten deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner und seines schwedischen Kollegen Einspruch gegen die Untersuchungshaft ihrer Mandanten eingelegt. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge rechnet das Kanzleiteam damit, dass das Istanbuler Strafgericht spätestens morgen darüber entscheidet.| 24.07.2017 11:45 Uhr

VW-Aufsichtsrat tagt zu Kartell-Vorwurf

Wolfsburg: Der Aufsichtsrat von Volkswagen kommt am Mittwoch zu einer außerplanmäßigen Sitzung zusammen. Hintergrund sind offenbar Vorwürfe, die deutsche Auto-Industrie habe ein Kartell gebildet. Ein Sprecher von VW-Aufsichtsratschef Pötsch teilte mit, angesichts der aktuellen Lage habe Pötsch die Kontrolleure kurzfristig zu einer Sondersitzung eingeladen. Nach Medienberichten haben sich VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler jahrelang bei Fragen von Technik, Kosten und Zulieferern abgesprochen. Die Konzerne schweigen bislang zu dem allgemeinen Vorwurf. Laut Bundeskartellamt wird sich die EU-Kommission federführend mit dem Fall befassen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft zudem eigene Ermittlungen.| 24.07.2017 11:45 Uhr

Zahlreiche Tote bei Explosion in Kabul

Kabul: Bei einer Explosion in der afghanischen Hauptstadt sind nach jüngsten Regierungsangaben 35 Menschen getötet worden. Mehr als 40 weitere wurden demnach verletzt, einige von ihnen schwer. Während des Berufsverkehrs in Kabul hatte der Attentäter eine Autobombe gezündet. Der Anschlag ereignete sich nahe dem Haus eines hochrangigen Politikers, der aber offenbar unverletzt blieb. Die extremistischen Taliban reklamierten die Tat für sich. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in Kabul in diesem Jahr.| 24.07.2017 11:45 Uhr

Wieder deutlich mehr Waldbrände in Portugal

Lissabon: In den Waldbrandgebieten in Portugal hat sich die Lage wieder verschärft. An mehreren Orten in der Region Coimbra zwischen Lissabon und Porto brachen Feuer aus. Nach Behördenangaben facht der Wind die Flammen immer wieder an. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Wegen der Waldbrände hatte das portugiesische Parlament in der vergangenen Woche beschlossen, die Zahl der leicht entzündbaren Eukalyptusbäume zu reduzieren. Die Pflanze ist in dem Land weit verbreitet und wird für die starke Ausbreitung der Brände mitverantwortlich gemacht.| 24.07.2017 11:45 Uhr