NDR Info Nachrichten vom 22.07.2017:

Weil: Auto-Kartell-Vorwürfe erst von Medien gehört

Hannover: Die niedersächsische Landesregierung hat Volkswagen aufgefordert, sich zu den neuen Kartellvorwürfen zu äußern. In einer Mitteilung der Staatskanzlei in Hannover heißt es, es müsse in den Konzerngremien eine Stellungnahme geben. Ministerpräsident Weil und Landeswirtschaftsminister Lies hätten erst aus den Medien über die Vorwürfe erfahren. Beide SPD-Politiker sitzen auch im VW-Aufsichtsrat. Das Magazin Spiegel hatte zuvor berichtet, dass sich mehrere Autobauer jahrelang über Kosten, Technik und Zulieferer abgesprochen haben. VW mit seinen Töchtern Audi und Porsche, BMW und Daimler hätten sich dazu in geheimen Arbeitsgruppen getroffen. Dabei sei es auch um Technik zur Abgasreinigung gegangen.| 22.07.2017 16:15 Uhr

Seehofer: EU soll Türkei kein Geld überweisen

München: CSU-Chef Seehofer fordert wegen der aktuellen politischen Entwicklung in der Türkei, dass die EU dem Land den Geldhahn zudreht. Seehofer sagte, es sei unerträglich und indiskutabel, was in der Türkei seit Monaten ablaufe. Die Europäische Union solle die bis zum Jahr 2020 vorgesehenen Zahlungen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro stoppen. Erneut wandte sich der CSU-Vorsitzende gegen eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU. Bundesaußenminister Gabriel hatte vorgestern eine Verschärfung der Reisehinweise bekanntgegeben. Zudem sollen Wirtschaftshilfen sowie Exportgarantien für die Türkei auf den Prüfstand gestellt werden.| 22.07.2017 16:15 Uhr

Care: Lage im Jemen dramatisch

Sanaa: Die Hilfsorganisation Care kritisiert die dramatisch schlechte humanitäre Lage im Jemen. Millionen Menschen in dem Land seien in Lebensgefahr, warnte der Generalsekretär von Care International, Jamann, auf NDR Info. Vor allem viele Kinder seien unterernährt, weil es nach Jahren des Bürgerkriegs keine Ernten gebe. Im Jemen breitet sich eine Cholera-Epidemie aus. Die Vereinten Nationen sprechen von etwa 360.000 Verdachtsfällen. Diese Seuche sei eigentlich einfach zu bekämpfen, sagte Jamann. Brunnen mit sauberem Wasser und Hygienehilfsmittel reichten derzeit aber kaum für ein Drittel der Bevölkerung. Die anderen zwei Drittel der Menschen bräuchten dringend internationale Hilfe.| 22.07.2017 16:15 Uhr

Kriegsrecht im Süden der Philippinen verlängert

Manila: Das Parlament der Philippinen hat das Kriegsrecht im Süden des Inselstaates verlängert. Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte für die Maßnahme, die von Präsident Duterte gefordert worden war. Das Kriegsrecht in der südphilippinischen Region Mindanao gilt nun vorerst bis Ende des Jahres. Damit werden die Rechte des Militärs deutlich ausgeweitet. Hintergrund ist der Kampf gegen islamistische Terrorgruppen in der Region. Während der Parlamentssitzung protestierten Demonstranten in der Hauptstadt Manila gegen das Kriegsrecht. Sie befürchten, dass die Regelung bald im ganzen Land gelten könnte und ihre Grundrechte zu stark einschränkt werden.| 22.07.2017 16:15 Uhr

Feuerübung im ICE-Tunnel

Erfurt: Hunderte Einsatzkräfte haben auf der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt einen Katastrophenfall geübt. Sie mussten mehr als 30 Passagiere aus einem Zug im Bleßberg-Tunnel in Thüringen retten. Bei der Übung war ein Feuer in dem ICE mitten in der acht Kilometer langen Röhre simuliert worden. Die ICE-Strecke von Nürnberg nach Erfurt soll im Dezember in Betrieb gehen. Die Reisezeit zwischen Berlin und München verkürzt sich dann von bisher mehr als sechs auf knapp vier Stunden.| 22.07.2017 16:15 Uhr