NDR Info Nachrichten vom 22.07.2017:

Polens Senat stimmt für Justizreform

Warschau: Begleitet von landesweiten Protesten hat die umstrittene Justizreform die letzte Hürde im polnischen Parlament genommen. Nach dem Abgeordnetenhaus billigte in der vergangenen Nacht auch der Senat das Gesetz. Es muss noch von Präsident Duda unterzeichnet werden. Dafür hat er 21 Tage Zeit. Duda kann die Vorlage aber auch abweisen oder zur Prüfung an das Verfassungsgericht weiterleiten. Bisher winkte der Staatschef allerdings selbst die umstrittensten Gesetze durch. Die polnische Regierung will künftig Richter des Obersten Gerichtshofes austauschen und auch den über die Unabhängigkeit der Justiz wachenden Landesrichterrat neu besetzen können. Mehrere ausländische Regierungen und die EU-Kommission haben die Pläne scharf kritisiert.| 22.07.2017 11:45 Uhr

Gabriel: "Türkischstämmige gehören zu Deutschland"

Berlin: Außenminister Gabriel hat einen offenen Brief an die türkischstämmigen Menschen in Deutschland geschrieben. Grund sind die Auseinandersetzungen zwischen der deutschen und türkischen Regierung. Gabriel schreibt in dem in der Bild-Zeitung veröffentlichten Brief, es sei klar, dass die türkischstämmigen Menschen zu Deutschland gehörten. Es sei dabei gleichgültig wie schwierig die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Ankara seien. Außerdem spiele es keine Rolle, ob sie einen deutschen Pass hätten oder nicht. Das Auswärtige Amt hatte vorgestern wegen der Festnahme des Menschenrechtlers Peter Steudtner und anderer Deutscher seine Reisehinweise für das Land verschärft. Außerdem prüft Deutschland, ob der Türkei weiterhin Wirtschaftshilfen gewährt werden.| 22.07.2017 11:45 Uhr

Verletzte nach Explosion in Dissen bei Osnabrück

Dissen: In der Gemeinde in Niedersachsen hat es eine Explosion in einer Tiefkühlspedition gegeben. Anwohner berichten von dichtem Rauch am Teutoburger Wald im Süden des Landkreises Osnabrück. Auch auf der Autobahn 33 gibt es wegen der Rauchwolken Behinderungen. Bei der Explosion in der Spedition in Dissen sind laut Polizei sieben Menschen verletzt worden. Warum es zu der Detonation kam, ist noch unklar. Das Unternehmen bei Osnabrück ist auf den Transport von Tiefkühlprodukten und Speiseeis spezialisiert.| 22.07.2017 11:45 Uhr

Müller: VW weniger hierarchiegläubig machen

Berlin: Volkswagen-Chef Müller wirft den früheren VW-Managern Winterkorn und Piech vor, sich zu wenig mit der Zukunft des Automobilgeschäfts beschäftigt zu haben. Müller sagte der "Rheinischen Post", Volkswagen habe nie eine echte Strategieabteilung gehabt und sei zudem ein hierarchisch organisierter und obrigkeitshöriger Konzern gewesen, in dem gerade Produktentscheidungen ganz oben getroffen wurden. Er wolle VW jünger, weiblicher und weniger hierarchiegläubig machen, so Müller. Mit Blick auf Medienberichte über Kartellabsprachen der Autobauer sagte der VW-Chef lediglich, zu Spekulationen und Sachverhaltsvermutungen äußere sich der Konzern nicht. Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler sollen seit den 90er Jahren geheime Absprachen getroffen haben. Es sei unter anderem um die Technik der Fahrzeuge, Preise von Bauteilen und auch um die Abgasreinigung von Dieselautos gegangen.| 22.07.2017 11:45 Uhr

Sarah Sanders neue Trump-Sprecherin

Washington: Sarah Sanders wird neue Sprecherin von US-Präsident Trump. Die bisherige stellvertretende Sprecherin folgt im September auf Sean Spicer, der gestern seinen Rücktritt angekündigt hatte. Hintergrund soll die Berufung des Wall-Street-Bankers Anthony Scaramucci zum neuen Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses sein. Der "New York Times" zufolge war Spicer damit nicht einverstanden und wollte unter Scaramucci auch nicht Sprecher bleiben. Spicer war als Präsidenten-Sprecher von Anfang an umstritten. Schlagzeilen machten seine Auseinandersetzungen mit Journalisten, deren Fragen er oft unbeantwortet ließ.| 22.07.2017 11:45 Uhr