NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Deutscher Menschenrechtler in türkischer U-Haft

Istanbul: Ein türkisches Gericht hat Untersuchungshaft für einen deutschen Menschenrechtler angeordnet. Ihm wird vorgeworfen, eine Terrororganisation unterstützt zu haben. Um welche Gruppe es sich handeln soll, wurde nicht bekannt. Der Deutsche muss zusammen mit fünf weiteren Aktivisten in U-Haft. Darunter ist auch die Türkei-Direktorin von Amnesty International. Die Organisation nannte die Gerichtsentscheidung in Istanbul schockierend und politisch motiviert. Die Menschenrechtler hatten Anfang Juli in der Türkei an einem Workshop teilgenommen und waren dort festgenommen worden. Präsident Erdogan warf ihnen vor, sie hätten mit der Veranstaltung den Putsch-Versuch aus dem Sommer 2016 fortsetzen wollen. Die Festnahmen waren international kritisiert worden, unter anderem von der Bundesregierung.| 18.07.2017 13:00 Uhr

547 Gewaltopfer bei Regensburger Domspatzen

Regensburg: Vom Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen sind der eingesetzten Untersuchungskommission zufolge mindestens 547 Chorknaben betroffen. Sonderermittler Weber sagte, die Dunkelziffer sei mehr als doppelt so hoch. Die meisten seien Opfer körperlicher Gewalt geworden, mindestens 67 wurden auch sexuell missbraucht. Unter den Tätern seien Internatsdirektoren, ein Vorschuldirektor und viele Angestellte. Viele Opfer hätten ihre Schulzeit als schlimmste Zeit ihres Lebens geschildert, geprägt von Angst, Gewalt und Hilflosigkeit. Aufgearbeitet wurden die Jahrzehnte seit 1945, wobei sich die meisten Taten in den 60er und 70er Jahren ereigneten. Dem früheren Domkapellmeister Ratzinger, dem Bruder des emeritierten Papstes, warf Weber vor, trotz Kenntnis weggeschaut zu haben. Die Betroffenen sollen mit jeweils bis zu 20.000 Euro entschädigt werden.| 18.07.2017 13:00 Uhr

DIHK: Betriebe fehlen Lehrlinge

Berlin: Knapp ein Drittel der deutschen Firmen findet nach einer Umfrage keine geeigneten Bewerber für eine Lehrstelle. Der Präsident des Deutsche Industrie- und Handelskammertages, Schweitzer, sagte, den Betrieben gehe der Nachwuchs aus. Der Fachkräftemangel sei bereits für jede zweite Firma ein Geschäftsrisiko. Deshalb bemühten sich immer mehr Unternehmen um Studienabbrecher, lernschwache Jugendliche und Flüchtlinge, betonte Schweitzer. Am schwierigsten ist die Lage den Angaben zufolge nach wie vor im Gastgewerbe. Hier könnten mehr als die Hälfte der Betriebe Lehrstellen nicht besetzen. Für die Untersuchung hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag die Daten von mehr als 10.000 Unternehmen abgefragt.| 18.07.2017 13:00 Uhr

EuGH bestätigt Mitbestimmungsrechte

Luxemburg: Dass Mitarbeiter deutscher Konzerne im Inland oft mehr Mitbestimmungsrechte haben als ihre Kollegen im Ausland, ist mit EU-Recht vereinbar. Das stellte der Europäische Gerichtshof in einem Grundsatzurteil klar. Anlass war ein Rechtsstreit über die Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat der Tui AG. Geklagt hatte eine Aktionär des Reisekonzerns. Er hielt es für einen Verstoß gegen EU-Recht, dass nur Mitarbeiter in Deutschland mitbestimmen dürfen, nicht aber Konzernbeschäftigte in anderen Ländern der Europäischen Union.| 18.07.2017 13:00 Uhr

Österreich droht mit Brenner-Grenzkontrollen

Wien: Österreich droht erneut damit, an der viel befahrenen Route über den Brenner Grenzkontrollen durchzuführen. Sollte die illegale Einwanderung nach Österreich weiter steigen, werde die Grenze zu Italien abgeriegelt, sagte Innenminister Sobotka der "Bild"-Zeitung. Innerhalb von 24 Stunden könnten Zoll und Polizei mit scharfen Grenzkontrollen beginnen. Auch Soldaten würden dann laut Sobotka am Brenner im Einsatz sein. Die österreichische Regierung ist beunruhigt über die hohe Zahl von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer ins Nachbarland Italien kommen und von dort aus in andere Länder weiterreisen.| 18.07.2017 13:00 Uhr

Fifa-Vizepräsident vorläufig festgenommen

Madrid: Die Polizei in Spanien hat den Vizepräsidenten des Fußball-Weltverbandes Fifa, Villar Llona, vorläufig festgenommen. Gegen den 67-Jährigen wird laut Innenministerium unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt. Villar Llona ist auch Chef des spanischen Fußballverbandes und Vizepräsident des europäischen Dachverbands UEFA. Die Polizei nahm auch dessen Sohn, den früheren Generalsekretär des südamerikanischen Verbandes Conmebol - und weitere Verdächtige fest. Den Angaben zufolge laufen die Ermittlungen seit Anfang 2016. Die Ethik-Kommission der FIFA hatte den 67-Jährigen bereits verwarnt und mit einer Geldstrafe belegt, weil er im Zusammenhang mit der umstrittenen Vergabe der Fußball-WM 2018 und 2022 an Russland und Katar zunächst nicht aussagen wollte.| 18.07.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag im Süden Niedersachsens sonnig, im Norden dagegen wolkig, später wieder freundlicher, Höchstwerte 19 bis 26 Grad. In der Nacht gering bewölkt und trocken. Tiefstwerte 16 bis 8 Grad. Morgen viel Sonne, am Nachmittag im südwestlichen Niedersachsen Gewitter möglich, 22 bis 31 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag verbreitet unwetterartige Regenschauer und Gewitter, 21 bis 25 Grad.| 18.07.2017 13:00 Uhr