NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Firmen suchen verzweifelt Auszubildende

Berlin: Viele deutsche Unternehmen können Lehrstellen nicht besetzen. Grund ist nach einer Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages der Mangel an geeigneten Bewerbern. DIHK-Präsident Schweitzer sagte, der Wirtschaft gehe der Nachwuchs aus. Fast jeder zehnte Betrieb habe noch nicht einmal eine einzige Bewerbung erhalten. Deshalb bemühten sich immer mehr Firmen um Studienabbrecher, lernschwache Jugendliche und Flüchtlinge. Knackpunkt für den Einsteig seien gute Deutschkenntnisse, betonte Schweitzer. Sprachprobleme bereiteten manchen Flüchtlingen aber in der Berufsschule Schwierigkeiten. Gerade das führe oft zum Abbruch der Ausbildung. Der DIHK hat für die Untersuchung die Daten von mehr als 10.000 Unternehmen abgefragt.| 18.07.2017 12:45 Uhr

547 Gewaltopfer bei Regensburger Domspatzen

Regensburg: Vom Missbrauchsskandal bei den Regensburger Domspatzen sind der eingesetzten Untersuchungskommission zufolge mindestens 547 Chorknaben betroffen. Sonderermittler Weber sagte, die Dunkelziffer sei mehr als doppelt so hoch. Die meisten seien Opfer körperlicher Gewalt geworden, mindestens 67 wurden auch sexuell missbraucht. Unter den Tätern seien Internatsdirektoren, ein Vorschuldirektor und viele Angestellte. Viele Opfer hätten ihre Schulzeit als schlimmste Zeit ihres Lebens geschildert, geprägt von Angst, Gewalt und Hilflosigkeit. Aufgearbeitet wurden die Jahrzehnte seit 1945, wobei sich die meisten Taten in den 60er und 70er Jahren ereigneten. Dem früheren Domkapellmeister Ratzinger, dem Bruder des emeritierten Papstes, warf Weber vor, trotz Kenntnis weggeschaut zu haben. Die Betroffenen sollen mit jeweils bis zu 20.000 Euro entschädigt werden.| 18.07.2017 12:45 Uhr

Linke verlangt Reisewarnung für Türkei

Berlin: Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Dagdelen, hat die Bundesregierung aufgefordert, Konsequenzen aus der Verhaftung eines deutschen Menschenrechtsaktivisten in der Türkei zu ziehen. Dagdelen plädiert dafür, eine Reisewarnung auszusprechen. Deutsche liefen Gefahr, in der Türkei als Geisel genommen zu werden, so ihre Begründung. Ein türkisches Gericht hat nach Angaben von Amnesty International gegen sechs Mitglieder der Organisation Untersuchungshaft angeordnet. Darunter ist auch der Mann aus der Bundesrepublik. Die Aktivisten waren Anfang Juli während eines Workshops festgenommen worden. Der Vorwurf lautet auf Unterstützung einer Terrororganisation.| 18.07.2017 12:45 Uhr

Behörden prüfen Identität von IS-Kämpferinnen

Mossul: Nach der Festnahme von 20 IS-Kämpferinnen prüfen die Behörden die Identität der Frauen. Nach Angaben der irakischen Armee sollen unter den Gefassten fünf Terroristinnen aus Deutschland sein. Das Landeskriminalamt Sachsen geht Hinweisen nach, wonach eine von ihnen eine 16-jährige Schülerin aus der Nähe von Dresden ist. Sie verschwand im Sommer des vergangenen Jahres, nachdem sie zum Islam konvertiert war. Die Staatsanwaltschaft in Dresden hatte bereits wegen Terrorverdachts gegen das Mädchen ermittelt. Deutschen Sicherheitsbehörden zufolge sind in den vergangenen Jahren etwa 1.000 IS-Anhänger Richtung Syrien oder Irak ausgereist, um sich dort den Kämpfen anzuschließen. Ein Drittel von ihnen sei wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt.| 18.07.2017 12:45 Uhr

Fifa-Vizepräsident vorläufig festgenommen

Madrid: Die Polizei in Spanien hat den Vizepräsidenten des Fußball-Weltverbandes Fifa, Villar Llona, vorläufig festgenommen. Gegen den 67-Jährigen wird laut Innenministerium unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt. Villar Llona ist auch Chef des spanischen Fußballverbandes und Vizepräsident des europäischen Dachverbands UEFA. Die Polizei nahm auch dessen Sohn, den früheren Generalsekretär des südamerikanischen Verbandes Conmebol - und weitere Verdächtige fest. Den Angaben zufolge laufen die Ermittlungen seit Anfang 2016.| 18.07.2017 12:45 Uhr