NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Behörden prüfen Identität von IS-Kämpferinnen

Mossul: Nach der Festnahme von 20 IS-Kämpferinnen prüfen die Behörden die Identität der Frauen. Nach Angaben der irakischen Armee sollen unter den Gefassten fünf Terroristinnen aus Deutschland sein. Das Landeskriminalamt Sachsen geht Hinweisen nach, wonach eine von ihnen eine 16-jährige Schülerin aus der Nähe von Dresden ist. Sie verschwand im Sommer des vergangenen Jahres, nachdem sie zum Islam konvertiert war. Die Staatsanwaltschaft in Dresden hatte bereits wegen Terrorverdachts gegen das Mädchen ermittelt. Deutschen Sicherheitsbehörden zufolge sind in den vergangenen Jahren etwa 1.000 IS-Anhänger Richtung Syrien oder Irak ausgereist, um sich dort den Kämpfen anzuschließen. Ein Drittel von ihnen sei wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt.| 18.07.2017 11:45 Uhr

Amnesty kritisiert türkische U-Haft für Menschenrechtler

Istanbul: Amnesty International hat die Untersuchungshaft für sechs Menschenrechtler in der Türkei als schockierend bezeichnet. Ein Amnesty-Sprecher sagte, die Ermittlungen gegen die Aktivisten seien nicht legitim, sondern eine politisch motivierte Hexenjagd. Ein Gericht in Istanbul hatte zuvor U-Haft für sechs Menschenrechtler angeordnet. Darunter ist auch ein Deutscher sowie die Türkei-Direktorin von Amnesty. Die Menschenrechtler waren Anfang Juli auf einem Workshop in Istanbul festgenommen worden. Seit dem Umsturzversuch vor einem Jahr geht die türkische Regierung massiv gegen mutmaßliche Putsch-Unterstützer vor. Zehntausende wurden festgenommen oder aus dem Staatsdienst entlassen. In Deutschland sorgte vor allem der Fall des deutschen Journalisten Deniz Yücel für Empörung. Er sitzt seit Februar in Untersuchungshaft.| 18.07.2017 11:45 Uhr

Mehr als 500 Domspatzen waren Gewaltopfer

Regensburg: Ein Anwalt hat seinen Abschlussbericht zu den jahrzehntelangen Misshandlungen beim weltberühmten Jungenchor der Domspatzen vorgelegt. Wie aus dem Report hervorgeht, sind fast 550 Kinder Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt geworden. Den Ermittlern zufolge haben sich die Taten bei den Regensburger Domspatzen vor allem in den 1960er und 70er-Jahren ereignet, haben aber bis in die 90er durchgängig angedauert. Die Missbrauchsfälle waren Anfang 2010 bekannt geworden. Das Bistum Regensburg hat den Opfern bis Ende des Jahres eine Entschädigung von bis zu 20.000 Euro pro Person zugesagt.| 18.07.2017 11:45 Uhr

Forderung an Nato wegen Konya-Streit

Berlin: Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Bartels, hat die Nato aufgefordert, Deutschland im Streit mit der Türkei um Abgeordneten-Besuche bei den deutschen Soldaten in Konya zu unterstützen. Die Militärallianz müsse sich dringend mit dem Fall beschäftigen und klarstellen, dass ein Besuchsverbot nicht akzeptabel sei, sagte Bartels der "Passauer Neuen Presse". Er forderte, den Nato-Stützpunkt in ein anderes Partnerland zu verlegen, falls die Türkei nicht einlenke. Der verteidigungspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Arnold, sagte der Zeitung, falls es bis September keine Besuchsmöglichkeit gebe, müsse über einen Abzug der deutschen Truppen aus Konya geredet werden.| 18.07.2017 11:45 Uhr

Inklusionsquote an Schulen steigt

Berlin: In Deutschland werden immer mehr Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet. Wie die "Rheinische Post" berichtet, besuchten mehr als 41 Prozent aller Schüler mit Förderbedarf im zu Ende gehenden Schuljahr eine Regelschule. Im Vorjahr waren es knapp 38 Prozent. In den einzelnen Bundesländern gibt es große Unterschiede bei der Inklusionsquote. Spitzenreiter ist dem Bericht zufolge Bremen mit fast 90 Prozent. In Hamburg liegt sie bei rund 64 Prozent. Schlusslicht ist Hessen mit knapp 27 Prozent.| 18.07.2017 11:45 Uhr