NDR Info Nachrichten vom 16.07.2017:

SPD fordert Investitionspflicht und Chancenkonto

Berlin: SPD-Kanzlerkandidat Schulz hat Kernpunkte seines Wahlkampfprogramms vorgestellt. In der Parteizentrale der Sozialdemokraten in Berlin erklärte Schulz, anders als Kanzlerin Merkel wolle er Ideen für die Zukunft Deutschlands entwickeln. Er forderte unter anderem eine staatliche Pflicht für Investitionen. Neben der Schuldenbremse müssten verlässlich Ausgaben etwa für die Infrastruktur und Bildung festgeschrieben werden. In der Arbeitsmarktpolitik kündigte Schulz außerdem eine öffentliche Rücklage an, mit der Weiterbildungen oder Auszeiten finanziert werden sollen. Die EU soll Mitgliedstaaten zudem Fördergeld kürzen, wenn diese keine Flüchtlinge aufnehmen. In seinem "Zukunftsplan" spricht sich der 61-Jährige darüberhinaus für ein digitales Deutschlandportal aus, über das Bürger alle Verwaltungsgänge künftig online erledigen können.| 16.07.2017 14:00 Uhr

Erdogan will Putschisten verfolgen

Ankara: In der Türkei hat Staatspräsident Erdogan bekräftigt, unnachgiebig gegen die Verantwortlichen des Putschversuchs vor einem Jahr vorzugehen. In einer Ansprache vor dem Parlament in Ankara sagte Erdogan in der vergangenen Nacht, sowohl die Putschisten als auch deren Hintermänner würden keine Ruhe mehr finden. Er betonte zugleich, einem Gesetz zur Wiedereinführung der Todesstrafe würde er sofort zustimmen. Erdogan forderte die Bürger auf, mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung den Sicherheitskräften zu melden. Der Präsident macht den in den USA lebenden Prediger Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich. Im Zusammenhang mit dem gescheiterten Umsturz sitzen derzeit mehr als 50.000 Verdächtige in Untersuchungshaft, etwa 150.000 Staatsbedienstete wurden entlassen.| 16.07.2017 14:00 Uhr

Gedenken mit Macron und Netanjahu

Paris: Frankreich und Israel haben an die größte Massenverhaftung von Juden während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu war dazu nach Paris gereist, um gemeinsam mit Frankreichs Staatschef Macron Blumen an der Gedenkstätte abzulegen. Französische Polizisten hatten vor 75 Jahren, am 16. und 17. Juli 1942 im Auftrag der deutschen Besatzer rund 13.000 Menschen deportiert. Die Beteiligung der Franzosen blieb jahrzehntelang ein Tabu. Erst 1995 entschuldigte sich der damalige Staatspräsident Chirac.| 16.07.2017 14:00 Uhr

USA: Gesundheitssystem kommt noch nicht

Washington: Die Abstimmung über den Umbau des US-Gesundheitssystems im Senat verzögert sich. Grund ist eine Erkrankung des prominenten Senators McCain von den Republikanern. Sein Parteifreund und Mehrheitsführer im Senat, McConnell, kündigte an, die Beratungen würden so lange verschoben, bis sich der 80-jährige McCain von einer Operation erholt habe. Die Republikaner verfügen nur über eine knappe Mehrheit im Senat. Sie sind daher auf jede Stimme angewiesen.| 16.07.2017 14:00 Uhr

Chile: Schneesturm sorgt für Chaos

Santiago de Chile: Ein Schneesturm hat die chilenische Hauptstadt lahmgelegt. Nach Angaben des Zivilschutzes sind wegen umgestürzter Bäume mehr als 200.000 Wohnungen ohne Strom. Ein Mann verunglückte tödlich. Zwei weitere Menschen erlitten Stromschläge durch abgerissene Leitungen. Die chilenischen Behörden riefen die Anwohner auf, keine Ausflüge in die nahegelegene Bergregion zu unternehmen. Es handelt sich um einen der heftigsten Kälteeinbrüche in den vergangenen Jahren. Auch in den kommenden Tagen wird mit weiterem Schneefall gerechnet.| 16.07.2017 14:00 Uhr

Korean-Air-Zwangslandung nach Funk-Ausfall

Stuttgart: Nach der erzwungenen Landung eines koreanischen Verkehrsflugzeugs in der baden-württembergischen Landeshauptstadt haben die gut 200 Passagiere ihre Reise fortgesetzt. Sie wurden heute früh mit Bussen zu ihrem eigentlichen Zielort Zürich gefahren. Die Nacht hatten sie auf Feldbetten im Stuttgarter Flughafen verbracht. Gestern Abend hatten zwei Abfangjäger der Luftwaffe die Korean-Air-Maschine auf ihrem Weg von Seoul in die Schweiz gezwungen, in Stuttgart zu landen. Grund war ein unterbrochener Funkkontakt zu dem Flugzeug. In einem solchen Fall wird routinemäßig die Luftwaffe verständigt, da es sich um einen Terrorangriff handeln könnte. Nach der Landung wurde laut Polizei lediglich ein Defekt am Funkgerät festgestellt.| 16.07.2017 14:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag meist dicht bewölkt und örtlich leichter Regen. Später im Nordwesten auflockernde Bewölkung und wieder trocken. Höchstwerte 18 bis 22 Grad. Morgen bei einem Wechsel von Sonne und Wolken meist trocken, nur anfangs im äußersten Süden und nordöstlich der Elbe vereinzelt ein paar Tropfen möglich, 18 bis 23 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag länger sonnig und trocken, 20 bis 26 Grad.| 16.07.2017 14:00 Uhr