NDR Info Nachrichten vom 11.07.2017:

BVerfG billigt Tarifeinheitsgesetz weitgehend

Karlsruhe: Das Bundesverfassungsgericht hat die Klagen gegen das Tarifeinheitsgesetz der Bundesregierung weitgehend abgewiesen. Die seit zwei Jahren gültige Regelung sei grundsätzlich verfassungskonform, müsse aber in einigen Bereichen nachgebessert werden. Das Gesetz greift immer dann, wenn es in einem Betrieb mehrere Tarifverträge für die gleichen Berufsgruppen gibt und die Gewerkschaften sich nicht einigen können. Dann gilt der Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern abgeschlossen hat. Es müsse aber sichergestellt sein, so das Bundesverfassungsgericht, dass die Interessen aller Berufsgruppen angemessen berücksichtigt werden. Gegen die Regelung hatten mehrere kleinere Gewerkschaften wie die Ärztevertretung Marburger Bund oder die Pilotenvereinigung Cockpit geklagt. Bundesarbeitsministerin Nahles begrüßte das Urteil. Die SPD-Politikerin sagte, das Gesetz stärke die solidarische Interessenvertretung durch die Gewerkschaften.| 11.07.2017 14:45 Uhr

G20-Krawalle: Soko soll Täter ermitteln

Hamburg: Die Polizei hat nach dem G20-Gipfel eine Sonderkomission eingerichtet, die weitere Gewalt-Täter identifizieren soll. Polizeipräsident Meyer sagte, jetzt gehe es darum, Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Am Rande des G20-Gipfels hatte es schwere Krawalle in Hamburg gegeben. In mehreren Stadtteilen entstanden massive Schäden. Nach Angaben der Polizei wurden bei Einsätzen etwa 500 Beamte verletzt. Bundesjustizminister Maas verlangte auf NDR Info einen besseren Austausch von Daten über extremistische Gewalttäter in Europa. Maas sagte, es seien Randalierer aus vielen verschiedenen Staaten nach Hamburg gekommen, über die die Sicherheitsbehörden so gut wie keine Erkenntnisse gehabt hätten.| 11.07.2017 14:45 Uhr

Türkei: Erinnerung an Putschversuch

Istanbul: In der Türkei wird in dieser Woche an die Niederschlagung des Putschversuches vor rund einem Jahr erinnert. Zum Auftakt besuchten Staatspräsident Erdogan und Regierungschef Yildirim einen Friedhof in Istanbul. Dort sind laut Medienberichten 15 der nach offiziellen Angaben 249 Todesopfer des gescheiterten Putsches vom 15. Juli 2016 bestattet worden. Bis Sonntag sind im ganzen Land Gedenkveranstaltungen geplant. Höhepunkt ist eine Ansprache von Erdogan in der Nacht zu Sonntag. Putschisten hatten damals das türkische Parlament angegriffen. Die türkische Führung macht den in den USA lebenden Prediger Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich. Gülen weist das zurück.| 11.07.2017 14:45 Uhr

Risiken von Stromleitungen werden erforscht

Berlin: Die Bundesregierung will die Auswirkungen von Stromleitungen auf die Gesundheit der Bürger erforschen lassen. Hintergrund ist der Ausbau der Stromnetze, der für die Energiewende notwendig ist. Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Paulini, sagte, bisher seien keine negativen Folgen nachgewiesen. Es gebe aber Verdachtsmomente, die zu Sorgen in der Bevölkerung führten. In den kommenden sechs Jahren soll zum Beispiel untersucht werden, ob es einen Zusammenhang von sogenannten niederfrequenten Magnetfeldern mit Krankheiten wie Demenz, Parkinson oder ALS gibt und ob sie bei Kindern das Risiko für Leukämie erhöhen können.| 11.07.2017 14:45 Uhr

Italien kämpft mit Waldbränden

Rom: In mehreren Regionen Italiens wüten derzeit zahlreiche Waldbrände und Buschfeuer. Betroffen sind vor allem Sizilien, Apulien und Kampanien im Süden des Landes, aber auch die Gegend rund um die Hauptstadt Rom. Grund sei die außergewöhnliche Trockenheit, teilten die Behörden mit. Meist lösen Menschen die Brände aus, etwa indem sie Müll oder Gestrüpp verbrennen. Auch in Nordamerika kämpfen Einsatzkräfte gegen schwere Waldbrände. Tausende Menschen mussten ihre Häuser in Kalifornien und Kanada verlassen.| 11.07.2017 14:45 Uhr