NDR Info Nachrichten vom 10.07.2017:

Bund sagt Linksextremen Kampf an

Berlin: Nach den heftigen Ausschreitungen während des G-20 Gipfels hat die Bundesregierung ein konsequentes Vorgehen gegen die Täter gefordert. Bundesinnenminister de Maiziere wies darauf hin, dass auf Landfriedensbruch eine mehrjährige Haftstrafe steht. Er sprach den Gewalttätern jede politische Motivation ab und verglich sie mit Neonazis und islamistischen Terroristen. Der CDU-Politiker kündigte an, verstärkt gegen Linksextremisten vorzugehen und unterstützte die Einrichtung eines europäischen Registers über gewaltbereite Aktivisten. Die Hamburger Polizei richtet zur Aufklärung der Vorfälle während des G-20 Gipfels eine Sonderkommission ein. Aus der Bevölkerung kamen zahlreiche Hinweise auf Straftäter. Die Menschen schickten Bilder von maskierten und unmaskierten Krawallmachern.| 10.07.2017 17:45 Uhr

G-20 Krawalle - 51 Beschuldigte in U-Haft

Hamburg: Im Zusammenhang mit den G20-Krawallen sitzen 51 Beschuldigte in Untersuchungshaft. Wie die Staatsanwaltschaft Hamburg mitteilte, werden ihnen schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte oder Sachbeschädigung zur Last gelegt. Die Beschuldigten sind überwiegend Männer unter 30. Neben zahlreichen Deutschen befinden sich auch Staatsbürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz in U-Haft.| 10.07.2017 17:45 Uhr

Österreich: Einreiseverbot für türkischen Minister

Wien: Österreich hat dem türkischen Wirtschaftsminister Zeybekci die Einreise für einen politischen Auftritt vor Landsleuten verboten. Ein Sprecher des österreichischen Außenministeriums sagte im ORF, die geplante Veranstaltung zum Jahrestag der Niederschlagung des Putschversuches in der Türkei sei sehr groß und stelle eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit dar. Außenminister Kurz habe dem türkischen Minister deshalb die Einreise verweigert. Kurz sehe die Menschenrechtssituation in der Türkei angesichts der massiven Verhaftungs- und Entlassungswelle äußerst kritisch. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, auch in Deutschland wolle ein hochrangiger türkischer Vertreter angesichts des Jahrestages des gescheiterten Putsches auftreten. Es handele sich aber nicht um ein Regierungsmitglied. Der Antrag werde derzeit geprüft. Um wen es sich handelt, wollte der Sprecher nicht sagen.| 10.07.2017 17:45 Uhr

Abgasbetrug? - Ermittlungen gegen Porsche

Stuttgart: Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen unbekannte Mitarbeiter der VW-Tochter Porsche wegen möglicher Abgas-Manipulationen bei Diesel-Fahrzeugen eröffnet. Es werde der Vorwurf des Betrugs und der strafbaren Werbung geprüft. Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft Stuttgart zunächst nicht. Sie hatte vor mehr als einem Jahr Vorermittlungen aufgenommen. Im VW-Abgas-Skandal spielte Porsche bisher eine Nebenrolle. Der Autobauer bezieht seine Dieselantriebe beispielsweise für den Cayenne von der VW-Tochter Audi. Vergangene Woche war ein Audi-Manager festgenommen worden.| 10.07.2017 17:45 Uhr

Dschihadisten ohne Islam-Kenntnisse

Osnabrück: Junge Menschen, die sich gewaltbereiten radikal-islamischen Gruppen anschließen, wissen oftmals sehr wenig über die Grundlagen des Glaubens. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam der Universitäten Osnabrück und Bielefeld. Sie haben mehr als 5.000 Whats-App-Nachrichten einer Gruppe ausgewertet, die später einen Anschlag verübte. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass selbst grundlegende Dinge wie die Verrichtung des Pflichtgebets einigen Jugendlichen nicht bekannt gewesen seien. Die Mitglieder der Gruppe gehörten keiner Moscheegemeinde an. Sie hätten sich mit Hilfe von Material aus dem Internet eine Art "Baukasten-Islam" selbst zusammengestellt, so die Forscher.| 10.07.2017 17:45 Uhr