NDR Info Nachrichten vom 10.07.2017:

Hamburg: Nach dem G20-Gipfel streiten die Parteien über die politische Verantwortung für die Krawalle in der Hansestadt. CDU- und FDP-Politiker warfen Bürgermeister Scholz vor, er habe die Gefahr durch linksextreme G20-Gegner verharmlost. Der Hamburger CDU-Fraktionschef Trepoll verlangte den Rücktritt. Seine Garantien hätten sich in Luft aufgelöst. Scholz gestand ein, dass die Sicherheit beim G20-Gipfel nicht so gewahrt werden konnte wie vorher angekündigt. SPD-Generalsekretär Heil nahm den Hamburger Senat in Schutz und warnte CDU und FDP, die Krawalle für parteipolitische Interessen zu nutzen.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Hamburg: Die Polizei will den von den G20-Krawallen betroffenen Anwohnern bei der Bearbeitung von Schadensfällen helfen. In den Stadtteilen Altona und Sternschanze sollen am Vormittag Infomobile aufgestellt werden. Betroffene Bürger könnten sich dort an Kontaktbeamte wenden, wenn sie Schäden anzeigen wollen oder Fragen zu den Einsätzen haben. Polizeipräsident Meyer erklärte, die Einsatzkräfte hätten beim G20-Gipfel vieles verhindern können - aber leider nicht alles. Schätzungen zufolge waren während der vergangenen Tage allein hundert Privatwagen in Brand gesetzt worden. Tausende Hamburger haben sich den ganzen Tag lang an einer Aufräum- und Putzaktion in den betroffenen Stadtteilen beteiligt. Bürger hatten dazu im Internet aufgerufen.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Brüssel: Die EU hofft nach der Rückeroberung von Mossul aus den Händen der Terrorgruppe IS auf stabile Verhältnisse im Irak. Die Außenbeautragte Mogherini sagte, es sei jetzt von entscheidender Bedeutung, das Vertrauen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen wieder herzustellen. Nur so könnten die Menschen eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Die EU werde diesen Prozess unterstützen. Die irakische Regierung hatte gestern nach monatelangen Kämpfen den Sieg über den IS in Mossul verkündet. Die Stadt ist durch die Kämpfe weitgehend zerstört. Mossul war eine Hochburg der Islamisten im Irak. Vor drei Jahren hatten sie dort ihr sogenanntes Kalifat ausgerufen.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Istanbul: Der türkische Oppositionsführer Kilicdaroglu hat vor einer Million Demonstranten verlangt, den Ausnahmezustand in seinem Land aufzuheben. Der Chef der größten Oppositionspartei CHP warf Präsident Erdogan antidemokratische Praktiken vor und verglich das Vorgehen der Regierung mit dem der deutschen Nationalsozialisten. Die Justiz werde beeinflusst, Abgeordnete, Journalisten und Wissenschaftler inhaftiert. Der Auftritt des Oppositionspolitikers in Istanbul war der Abschluss eines 400 Kilometer langen Protestmarsches von Ankara nach Istanbul, an dem sich zeitweilig Tausende Menschen beteiligt hatten. Anlass war die Verurteilung eines CHP-Abgeordneten zu 25 Jahren Haft wegen Geheimnisverrats.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Incirlik: Die Bundeswehr hat ein Tankflugzeug von der türkischen Luftwaffenbasis nach Jordanien verlegt. Das bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Der Bundestag hatte den Abzug der Bundeswehr von dem Nato-Stützpunkt vor zweieinhalb Wochen beschlossen. Grund ist das von der Türkei erlassene Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete. Die Bundeswehr unterstützte von Incirlik aus die Bombardements von Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien und im Irak.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Köln: Fast eine Million Menschen sind bei der Parade zum Christopher Street Day durch die Stadt gezogen. Wichtigstes Thema der Teilnehmer war die Ehe für alle, die vergangene Woche auch den Bundesrat passiert hatte. Die Veranstalter erklärten, die Stimmung sei wegen des gerade beschlossenen Gesetzes noch etwas feierlicher gewesen als sonst. Der CSD in Köln ist die größte Parade von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen in Europa.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Zum Sport: Rigoberto Uran hat die Königsetappe der 104. Tour de France gewonnen. Der Kolumbianer holte sich den Sieg im Fotofinish. Der Brite Christopher Froome verteidigte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Überschattet wurde die Bergetappe von zahlreichen Stürzen. Mitfavorit Richie Porte aus Australien musste die Tour beenden. Er kam auf einer Abfahrt mit Tempo 80 von der Straße ab, prallte gegen eine Felsböschung und zog sich schwere Verletzungen zu.| 10.07.2017 00:00 Uhr

Das Wetter: In Südniedersachsen Regen mit örtlichen Gewittern, sonst bleibt es trocken. Tiefstwerte 16 bis 8 Grad. Tagsüber im Nordosten Regen, im Nordwesten freundlicher, bei 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Dienstag Sonne, Wolken und Schauer im Wechsel bei 18 bis 23 Grad. Mittwoch ähnlich bei 17 bis 21 Grad.| 10.07.2017 00:00 Uhr