NDR Info Nachrichten vom 09.07.2017:

Hamburg: Am Tag nach dem G20-Gipfel streiten die Parteien über die politische Verantwortung für die Krawalle in der Hansestadt. CDU- und FDP-Politiker warfen Bürgermeister Scholz vor, er habe die Gefahr durch linksextreme G20-Gegnern verharmlost. Der Chef der CDU-Fraktion in der Hansestadt, Trepoll, verlangte den Rücktritt von Scholz. Seine Garantien hätten sich in Luft aufgelöst. Der Bürgermeister erklärte, die Wahrung der Sicherheit sei nicht so gelungen, wie im Vorfeld geplant. Verantwortlich für die Taten seien brutale Straftäter, so Scholz. SPD-Generalsekretär Heil verwahrte sich gegen Schuldzuweisungen aus parteipolitischem Kalkül.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Hamburg: Polizeipräsident Meyer hat sich angesichts der Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels erneut erschüttert gezeigt. Ab morgen sollen nach seinen Worten sogenannte Stadtteilbeamte vor Ort sein. In Altona und an der Sternschanze würden Infomobile aufgestellt. Meyer verwies zudem auf die Zusagen von Bürgermeister Scholz, dass niemand auf seinem Schaden sitzen bleiben solle. Die Polizei Hamburg werde hierbei organisatorisch unterstützen und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen, hieß es weiter. Schätzungen zufolge waren während des G20-Gipfels allein hundert Privatwagen in Brand gesetzt worden. Mehrere Tausend Bürger beteiligten sich heute an Aufräum- und Putzaktionen in den betroffenen Stadtteilen, zu denen über die sozialen Medien aufgerufen worden war.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Istanbul: Der türkische Oppositionsführer Kilicdaroglu hat vor einer Million Demonstranten verlangt, den Ausnahmezustand in seinem Land aufzuheben. Der Chef der größten Oppositionspartei CHP forderte wörtlich, alle antidemokratischen Praktiken zu beenden. Kilicdaroglu warf Staatspräsident Erdogan vor, die Justiz zu beeinflussen und verwies auf die inhaftierten Abgeordneten, Dozenten und Journalisten. Solche Maßnahmen habe es auch in Hitlerdeutschland gegeben. Zuvor hatte der CHP-Vorsitzende einen mehr als 400 Kilometer langen Protestmarsch von Ankara nach Istanbul zurück gelegt. Zeitweilig wurde er von Tausenden Menschen begleitet. Anlass war die Verurteilung des CHP-Abgeordneten Berberoglu zu 25 Jahren Haft wegen Geheimnisverrats.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Incirlik: Die Bundeswehr hat ein Tankflugzeug von der türkischen Luftwaffenbasis nach Jordanien verlegt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, zusätzlich sei eine weitere Maschine mit Personal und Ersatzteilen abgeflogen. Der Bundestag hatte vor zweieinhalb Wochen für einen Abzug der Bundeswehr aus Incirlik gestimmt. Die Verlegung aus einem Nato-Land auf einen Stützpunkt außerhalb des Bündnisgebiets ist beispiellos in der Geschichte der Bundeswehr. Grund ist ein türkisches Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete bei den deutschen Soldaten auf der Luftwaffenbasis. Sie unterstützen die Bombardements von Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien und im Irak.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Mossul: Der Irak hat mit der Einnahme der Großstadt einen möglichen Wendepunkt im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischen Staat erreicht. In der einstigen IS-Hochburg wurden nach Angaben der Regierung in Bagdad die letzten Widerstandsnester der Extremisten ausgehoben. Die Schlacht um Mossul hatte acht Monate gedauert, große Teile der Metropole liegen in Trümmern. Vor drei Jahren hatte der IS von dort aus sein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Der Verlust Mossuls gilt als schwerer Schlag für den IS, der auch in seiner syrischen Hochburg Rakka an Boden verliert.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Zum Sport: Rigoberto Uran hat die Königsetappe der 104. Tour de France gewonnen. Der Kolumbianer holte sich im Fotofinish den Sieg auf dem neunten Teilstück über mehr als 180 Kilometer. Der Brite Froome verteidigte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erfolgreich. Für den Mitfavoriten Richie Porte aus Australien ist die Tour de France nach einem Sturz beendet. Porte kam auf einer Bergabfahrt bei Tempo 80 von der Straße ab und prallte gegen eine Felsböschung. Porte erlitt schwere Verletzungen.| 09.07.2017 23:00 Uhr

Das Wetter: Es ist gibt im südlichen und mittleren Niedersachsen ersten Regen mit örtlichen Gewittern, sonst ist es trocken. Tiefstwerte 16 bis 8 Grad. Morgen nordostwärts ausbreitende, teils gewittrige und ergiebige Regenfälle, im Nordwesten freundlicher. Dazu 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag neben Sonne oft Schauer und einzelne Gewitter, Höchstwerte 18 bis 23 Grad.| 09.07.2017 23:00 Uhr