NDR Info Nachrichten vom 09.07.2017:

G20: Wieder Krawalle im Schanzenviertel

Hamburg: Nach den friedlichen Großdemonstrationen gegen den G20-Gipfel hat es gestern Abend neue Ausschreitungen im Schanzenviertel gegeben. Laut Polizei hatten gewaltbereite und zum Teil vermummte Personen – wie in den Vortagen - Steine, Böller und Flaschen auf die Beamten geworfen. Außerdem seien wieder Feuer gelegt worden. Die Einsatzkräfte gingen mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Randalierer vor. Es gab mehrere Festnahmen. Aus anderen Stadtteilen wurden zudem wieder brennende Autos gemeldet. Mittlerweile soll sich die Lage aber leicht beruhigt haben. Seit Donnerstag wurden nach Angaben der Behörden mehr als 200 Polizisten verletzt. Wie viele Verletzte es auf Seiten der Demonstranten gab, ist nicht bekannt. Fast 300 Verdächtige wurden fest- oder in Gewahrsam genommen. Gegen mehr als 20 von ihnen liegen Haftbefehle vor.| 09.07.2017 04:00 Uhr

Krawalle: Gabriel sieht Imageschaden

Hamburg: Bundesinnenminister de Maizière hat das Vorgehen der Polizei bei den G20-Krawallen verteidigt. Der Rechtsstaat habe die Kontrolle nicht verloren, so der CDU-Politiker in der "Bild am Sonntag". Es sei unmöglich, ein solches Ausmaß an Gewalt sofort zu unterbinden. Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Scholz nahm die Polizei in Schutz. Er könne aber verstehen, dass jetzt gefragt werde, ob der Staat ohnmächtig sei, so der SPD-Politiker in der ARD. Außenminister Gabriel warnte vor einem Imageverlust für das ganze Land. Die Bilder aus Hamburg hätten das Ansehen Deutschlands schwer in Mitleidenschaft gezogen. Den Randalierern gehe es nicht um Politik, sondern um Gewalt. Nach ihnen müsse europaweit gefahndet werden. Am Vormittag wird Bundespräsident Steinmeier in Hamburg erwartet. Er will im Schanzenviertel mit Anwohnern und Sicherheitskräften sprechen.| 09.07.2017 04:00 Uhr

G20: Keine Einigung bei Klimapolitik

Hamburg: Auf ihrem Gipfel in der Hansestadt haben sich die führenden Industrie- und Schwellenländer nicht auf eine gemeinsame Klimapolitik verständigen können. In der Abschlusserklärung wird akzeptiert, dass die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten und mit anderen Staaten bei der Nutzung fossiler Brennstoffe eng zusammenarbeiten wollen. Die übrigen G20-Teilnehmer versprachen dagegen in der Erklärung, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren. Allerdings stellte der türkische Präsident Erdogan unmittelbar nach dem Gipfel das Pariser Klimaschutzabkommen wieder in Frage. Mit Blick auf den Welthandel erteilten die G20-Staaten einer Abschottung nationaler Märkte eine Absage. Allerdings setzten die USA in der Abschlusserklärung auch einen Passus durch, wonach es berechtigt ist, gegen unfaire Handelspraktiken vorzugehen. In der Entwicklungspolitik unterstützten die führenden Industrie- und Schwellenländer eine Initiative von Kanzlerin Merkel für eine neue Partnerschaft mit Afrika. Merkel will in Zukunft nicht nur auf die klassische Entwicklungshilfe setzen, sondern private Investitionen stärker fördern.| 09.07.2017 04:00 Uhr

Feuerpause in Teilen Syriens

Damaskus: In Teilen Syriens soll am Vormittag eine Feuerpause in Kraft treten. Auf dem G20-Gipfel in Hamburg hatten die USA und Russland bekanntgegeben, dass im Südwesten des Bürgerkriegslandes sogenannte Deeskalations-Zonen eingerichtet werden. Die beiden Präsidenten Trump und Putin hatten die Feuerpause gemeinsam mit Jordanien ausgehandelt. Im Syrien-Krieg stehen die Vereinigten Staaten und Russland auf unterschiedlichen Seiten. Washington unterstützt Rebellengruppen, Moskau Präsident Assad.| 09.07.2017 04:00 Uhr

Türkische Opposition marschiert nach Istanbul

Istanbul: In der türkischen Metropole erwartet die größte Oppositionspartei CHP heute Hunderttausende zu einer Kundgebung. Die Veranstaltung bildet den Abschluss eines mehr als 400 Kilometer langen Protestmarsches von Ankara nach Istanbul. Der CHP-Vorsitzende Kilicdaroglu hatte die Aktion vor mehr als drei Wochen gestartet. Anlass ist die Verurteilung eines Parteikollegen zu 25 Jahren Gefängnis wegen Geheimnisverrats. Zuletzt hatten sich immer mehr Menschen dem Protestmarsch angeschlossen. Jetzt sollen mehrere Tausend mitlaufen.| 09.07.2017 04:00 Uhr

Waldbrände in Kanada

Ottawa: An der Westküste Kanadas wüten mehr als 180 Waldbrände. In der Provinz British Columbia ist Medienberichten zufolge der Notstand ausgerufen worden. Etwa 7.000 Menschen mussten demnach ihre Häuser verlassen. Hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz. Es wird befürchtet, dass die derzeit herrschende Hitze die Brände weiter anfacht. Unklar ist, was die Feuer ausgelöst hat.| 09.07.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Es ist gering bewölkt, vorübergehend auch stark bewölkt, aber meist trocken. Tiefstwerte von 17 Grad im Ruhrgebiet, 12 Grad auf Usedom, 9 Grad in Uelzen und bis 8 Grad in Stormarn. Im Laufe des Tages vorerst sonnig, später von Süden wolkiger. Temperaturen von 18 Grad an der Ostsee, um 23 Grad entlang der Elbe und bis 28 Grad in Köln. Am Montag teils gewittrige und ergiebige Regenfälle bei 18 bis 25 Grad.| 09.07.2017 04:00 Uhr