NDR Info Nachrichten vom 08.07.2017:

Geld für Afrikas Unternehmerinnen

Hamburg: Die führenden Industrie- und Schwellenländer haben sich bei ihrem G20-Gipfel offenbar auf einen Kompromiss im Handelsstreit geeinigt. Nach übereinstimmenden Berichten wollen sich die Staats- und Regierungschefs in der Abschlusserklärung zum freien Handel bekennen und gegen Protektionismus und unlautere Handelspraktiken aussprechen - allerdings werde auch die Rolle "legitimer Verteidigungsinstrumente" im Handel anerkannt. Das endgültige G20-Kommuniqué soll heute Nachmittag verabschiedet werden. Beim Klimaschutz sei eine Einigung weiter offen, hieß es. In der ersten Arbeitssitzung brachten die Teilnehmer am Vormittag einen Fonds auf den Weg, der Frauen in Entwicklungsländern einen besseren Zugang zu Kapital ermöglichen soll. Er soll zunächst mit 325 Millionen Dollar ausgestattet und von der Weltbank verwaltet werden. Der Fonds geht auf eine Initiative von Weltbank-Chef Jim Yong Kim und der Tochter von US-Präsident Trump, Ivanka, zurück.| 08.07.2017 12:15 Uhr

Polizei HH rechnet erneut mit Krawallen

Hamburg: Die Polizei in der Hansestadt rechnet nach den schweren Krawallen in der Nacht auch tagsüber mit Ausschreitungen. Präsident Meyer erklärte, es gebe Hinweise, dass sich Gewalttäter unter Demonstranten mischen würden. Nach Polizeiangaben wurden während der nächtlichen Straßenschlachten und Plünderungen im Schanzenviertel 14 Menschen festgenommen, weitere 63 kamen in Gewahrsam. 16 Beamte seien verletzt worden, zum Teil schwer. Angaben über Verletzte Demonstranten sind nicht zu erhalten. Heute stehen zwei größere Demonstrationen an. Der Protestzug "Grenzenlose Solidarität statt G20" richtet sich gegen Armut, Krieg und die Ursachen von Flucht. Die Veranstaltung wird vor allem von linken Gruppen und Friedensinitiativen unterstützt. Das Demonstrations-Bündnis "Hamburg zeigt Haltung" besteht aus Kirchen und Religionsgemeinschaften, SPD, Grünen und Künstlern.| 08.07.2017 12:15 Uhr

G20:Übergreifende Kritik an Gewaltexessen

Hamburg: Die Gewaltexzesse bei den Protesten gegen den G20-Gipfel sind parteiübergreifend verurteilt worden. Die Hamburger Grünen-Landeschefin Gallina sagte, es gebe keine Rechtfertigung dafür, Autos anzuzünden, Scheiben einzuwerfen und zu plündern. Das brennende Schanzenviertel markiere den traurigen Höhepunkt der Zerstörungswut krimineller Randalierer, so Gallina. CDU-Innenpolitiker Schuster kritisierte, die Justiz müsse sich fragen lassen, ob nicht stärker von Versammlungsauflagen und -verboten hätte Gebrauch gemacht werden müssen. Schließlich sei die Gewaltneigung schon im Vorfeld klar erkennbar gewesen. FDP-Chef Lindner sprach sich für ein entschiedenes Vorgehen der Polizei gegen Gewalttäter aus. Wer vermummt mit Flaschen auf Polizisten werfe, sei kein Gipfelgegner oder Demonstrant, sondern ein Straftäter, sagte Lindner der "Neuen Osnabrücker Zeitung".| 08.07.2017 12:15 Uhr

Gedenken an Opfer des Busunglücks

Dresden: Fünf Tage nach dem verheerenden Busunglück auf der Autobahn 9 in Oberfranken wird heute mit einer Andacht an die Opfer erinnert. Zu dem Gottesdienst in der Frauenkirche in Dresden werden auch Angehörige der Toten erwartet. Außerdem nehmen Bundesinnenminister de Maizière und der sächsische Ministerpräsident Tillich an der Andacht teil. Der Reisebus war am vergangenen Montag auf dem Weg aus Sachsen an den Gardasee in Bayern auf einen LKW aufgefahren und innerhalb kurzer Zeit ausgebrannt. 18 Menschen starben, 30 wurden verletzt.| 08.07.2017 12:15 Uhr