NDR Info Nachrichten vom 01.07.2017:

Merkel: Helmut Kohl war ein Brückenbauer

Straßburg: Bundeskanzlerin Merkel hat Helmut Kohl als Mann der deutschen Einheit und großen Europäer gewürdigt. Kohl habe ein feines Gespür für das politisch Machbare gehabt, sagte die Kanzlerin beim Trauerakt im EU-Parlament in Straßburg. Ohne ihn wäre das Leben für Millionen Menschen in der DDR anders verlaufen. Der Altkanzler habe Brücken gebaut nach Paris, Warschau, Washington und Moskau. EU-Kommissionspräsident Juncker erklärte, er nehme Abschied von einem treuen Freund. Kohl sei ein deutscher Patriot, aber auch ein europäischer Patriot gewesen. Russlands Ministerpräsident Medwedew erinnerte an die engen Beziehungen Kohls zu Moskau. Der Sarg des verstorbenen Altkanzlers wird zur Stunde nach Speyer gebracht. Dort wird Kohl am Abend nach einer Totenmesse beigesetzt.| 01.07.2017 16:15 Uhr

G20: Olaf Scholz garantiert sicheren Gipfel

Hamburg: Der Erste Bürgermeister der Hansestadt, Scholz, hat wenige Tage vor Beginn des G20-Gipfels offenbar eine Sicherheits-Garantie für Gäste und Bevölkerung abgegeben. Die Menschen könnten unbesorgt sein, sagte Scholz dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Polizei sei sehr gut vorbereitet. Sie werde mit fast 20.000 Kräften für einen geregelten Ablauf des Gipfels sorgen, fügte der SPD-Politiker hinzu. Bundesjustizminister Maas drohte gewaltbereiten Demonstranten mit harten Strafen. Jeder dürfe friedlich protestieren, sagte der Minister in einem Interview. Wer aber glaube, den G20-Gipfel mit Krawallen und Gewalt begleiten zu müssen, der habe dieses Recht verwirkt. Die Polizei in Hamburg rechnet zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in der kommenden Woche mit bis zu 10.000 gewaltbereiten Demonstranten.| 01.07.2017 16:15 Uhr

Weidmann: Euro-Wächter erwägen Kursänderung

Frankfurt am Main: Die Währungshüter der Euro-Zone bereiten sich nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Weidmann allmählich auf eine Abkehr ihres bisherigen Kurses vor. Daran werde gearbeitet und darüber diskutiert, sagte Weidmann beim Tag der Offenen Tür der Bundesbank. Die Euro-Wächter stünden jetzt vor der Aufgabe, die Geldpolitik wieder zu normalisieren. Dabei sollten sich die Euro-Wächter nicht von den Finanzministern unter Druck setzen lassen. Derzeit hält die Europäische Zentralbank ihren Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent.| 01.07.2017 16:15 Uhr

UNO: Italien braucht Hilfe in Flüchtlingsfrage

Genf: UN-Flüchtlings-Kommissar Grandi hat mehr Unterstützung für Italien gefordert. Was sich in Italien abspiele, sei eine Tragödie, erklärte Grandi in Genf. Allein in der vergangenen Woche seien 12.000 Flüchtlinge an Italiens Küsten angekommen. Die Rettung und Unterbringung der Flüchtlinge könne aber nicht nur ein Problem Italiens sein. Morgen wollen die Innenminister Deutschlands, Frankreichs und Italiens in Paris über ein gemeinsames Vorgehen zur Unterstützung Roms in der Flüchtlingskrise beraten.| 01.07.2017 16:15 Uhr

Estland hat erstmals EU-Ratsvorsitz inne

Tallinn: Estland hat heute zum ersten Mal für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Das Land will während seiner Amtszeit auf die Förderung digitaler Technologien setzen. Estland gilt auf diesem Gebiet als Vorreiter. So konnten dort im Jahr 2005 erstmals Bürger online wählen. Die Regierung in Tallinn hat den Vorsitz unter den EU-Mitgliedsstaaten von Malta übernommen.| 01.07.2017 16:15 Uhr