NDR Info Nachrichten vom 27.06.2017:

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat für die von der SPD beabsichtigte Abstimmung über die "Ehe für Alle" den Fraktionszwang in der Union aufgehoben. Das berichten Teilnehmer der Sitzung der Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU. Danach sagte Merkel, es gehe bei der Abstimmung um eine Gewissensentscheidung. Zuvor hatte bereits die CSU ihren Bundestagsabgeordneten eine Zustimmung zur "Ehe für Alle" freigestellt. In einer Erklärung heißt es, zwar gehöre die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare nicht zu den Grundpositionen der Christsozialen. Gleichwohl habe man Respekt und Verständnis, wenn Abgeordnete ihrem Gewissen folgend eine abweichende Entscheidung treffen. Die SPD hatte am Vormittag angekündigt, dass sie die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare noch in dieser Woche im Bundestag notfalls auch gegen den Willen der Union durchsetzen wolle.| 27.06.2017 16:15 Uhr

Brüssel: Der Internet-Konzern Google muss wegen Verstößen gegen den Wettbewerb gut 2,4 Milliarden Euro Strafe an die EU-Kommission zahlen. Das US-Unternehmen habe seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht, teilte Wettbewerbskommissarin Vestager zur Begründung mit. Google habe seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen ganz oben platziert und andere Dienste der Konkurrenz herabgestuft. Die EU-Kommission hatte mehr als zwei Jahre gegen den Internet-Konzern ermittelt. Die jetzt verhängte Strafe ist doppelt so hoch, wie der bisherige Rekordwert. 2009 musste der US-Chiphersteller Intel wegen Wettbewerbsverstößen gut eine Milliarde Euro an die EU-Kommission zahlen.| 27.06.2017 16:15 Uhr

Düsseldorf: Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat Armin Laschet zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Für den CDU-Vorsitzenden stimmten 100 Abgeordnete und damit exakt so viele, wie der Koalition aus CDU und FDP angehören. Laschet erreichte damit bereits im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit. Im Anschluss wurde der 56-Jährige vereidigt. Seiner schwarz-gelben Landesregierung gehören künftig zwölf Minister an; neun davon stellt die CDU, drei werden von der FDP benannt. Das Kabinett soll am Freitag vereidigt werden.| 27.06.2017 16:15 Uhr

Berlin: Die Bundesregierung will das Problem der Umweltbelastung durch Diesel-Fahrzeuge jetzt zusammen mit der Autoindustrie lösen. Die Minister für Verkehr und Umwelt, Dobrindt und Hendricks, setzen dafür ein sogenanntes "Nationales Forum Diesel" ein. Es soll erstmals Anfang August tagen. Dobrindt sagte, Ziel sei es, die Emissionen deutschlandweit zu senken. Das Forum solle die Diskussion über die Optimierung von Dieselfahrzeugen bündeln. Hendricks betonte, die Hersteller hätten die Chance, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen. Länder und Kommunen stehen unter Druck, die Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten und haben teilweise mit Fahrverboten gedroht. Dies will die Bundesregierung und auch die Autoindustrie verhindern. Im Gespräch sind daher Nachbesserungen von bis zu 13 Millionen Diesel-Wagen in Deutschland.| 27.06.2017 16:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax liegt bei 12.690 Punkten. Das ist ein Minus von 0,6 Prozent. Der Dow Jones startet mit 21.404 Punkten in den Handel; nahezu unverändert. Der Euro steht bei einem Dollar 12 87.| 27.06.2017 16:15 Uhr