NDR Info Nachrichten vom 27.06.2017:

SPD will Abstimmung über Ehe für Alle

Berlin: Eine Abstimmung des Bundestages über die "Ehe für Alle" kommt möglicherweise schneller als gedacht. Nachdem Kanzlerin Merkel gestern vom klaren Nein der CDU zur gleichgeschlechtlichen Ehe abgerückt ist, will die SPD-Spitze den entsprechenden Gesetzentwurf noch in dieser Woche einbringen. Der Vorsitzende und Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten, Schulz, sagte, seine Partei nehme Merkel beim Wort. Er hoffe, dass die gesamte Union mitziehe. Der brandenburgische CDU-Chef Senftleben begrüßte den Schritt und sagte, auch schwule und lesbische Lebenspartnerschaften beruhten auf der Übernahme von Verantwortung füreinander. Bundestagsvizepräsident Singhammer von der CSU erteilte der "Ehe für Alle" dagegen eine Absage. Seine Partei stehe dazu, dass es die Ehe nur zwischen Mann und Frau geben könne, sagte Singhammer im Deutschlandfunk.| 27.06.2017 14:45 Uhr

Rekordstrafe gegen Google verhängt

Brüssel: Die EU-Kommission hat gegen Google eine Wettbewerbsstrafe in Rekord-Höhe verhängt. Der Internet-Konzern muss gut 2,4 Milliarden Euro zahlen, weil er nach Einschätzung der Behörde seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht hat. Wettbewerbskommissarin Vestager sagte, Google habe seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen ganz oben platziert und andere Dienste der Konkurrenz herabgestuft. Die Vorwürfe gegen den Konzern wurden seit April 2015 geprüft. Google erwägt, rechtlich gegen den Beschluss aus Brüssel vorzugehen.| 27.06.2017 14:45 Uhr

GB: Prozess gegen Amokfahrer begonnen

London: Gut eine Woche nach dem Anschlag auf eine Gruppe Muslime in der britischen Hauptstadt hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, vorsätzlich mit einem Lieferwagen in eine Menschengruppe vor einer Moschee gefahren zu sein. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Mordes und versuchten Mordes in Verbindung mit Terrorismus angeklagt. Als Motiv vermutet sie Hass gegen Muslime. Bei dem Anschlag am 19. Juni waren ein Mensch getötet und neun weitere verletzt worden.| 27.06.2017 14:45 Uhr

Koalitionsvertrag in Kiel unterzeichnet

Kiel: Das sogenannte Jamaika-Bündnis in Schleswig-Holstein kann seine Arbeit aufnehmen. Die Spitzen von CDU, Grünen und FDP haben am Vormittag den Koalitionsvertrag unterzeichnet. Die Vereinbarung war zuvor von allen drei Parteien gebilligt worden. Morgen will sich CDU-Chef Günther im Kieler Landtag zum neuen Ministerpräsidenten wählen lassen. Dort verfügen die neuen Koalitionspartner über eine klare Mehrheit.| 27.06.2017 14:45 Uhr

Behörde schaltet irreführende Rufnummern ab

Bonn: Die Bundesnetzagentur hat angeordnet, Telefonnummern von Unternehmen abzuschalten, die damit Ortsnähe vortäuschen. Nach Angaben der Behörde geht es um bundesweit 52.000 irreführende Rufnummern. Der Chef der Bundesnetzagentur, Homann, sagte, Verbraucher müssten sich darauf verlassen können, dass eine Telefonnummer im eigenen Vorwahlbereich zu einer Firma vor Ort führt. In der Kritik stehen vor allem Umzugs- und Entrümpelungsunternehmen sowie Schlüsseldienste. Sie geben den Angaben zufolge in Werbeanzeigen Telefonnummern mit einer lokalen Ortsvorwahl an, obwohl sie gar nicht in der Umgebung sitzen. Tatsächlich werden die Anrufe zur Zentrale weitergeleitet.| 27.06.2017 14:45 Uhr

G-20 Gipfel: Polizisten aus Berlin zurückgeschickt

Hamburg: Für zahlreiche Polizisten aus Berlin ist der Einsatz beim G20-Gipfel in der Hansestadt vorzeitig beendet. Sie wurden wegen unangemessenen Verhaltens in einer Unterkunft zurückgeschickt. Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte, es sei einfach nur peinlich, wie sich die Kollegen verhalten hätten. Beim G20-Gipfel in Hamburg in der kommenden Woche sollen mehr als 15.000 Polizisten aus dem gesamten Bundesgebiet für Sicherheit sorgen.| 27.06.2017 14:45 Uhr