NDR Info Nachrichten vom 27.06.2017:

Berlin: Nach dem von Kanzlerin Merkel angedeuteten Kurswechsel bei der "Ehe für Alle" fordern SPD und Grüne eine schnelle Entscheidung des Bundestages. Das Parlament könne noch diese Woche über die Gleichstellung homosexueller Paare abstimmen, schrieb der SPD-Abgeordnete Rix auf Twitter. Es gebe keinen Grund, bis zur nächsten Wahlperiode zu warten. Auch Grünen-Chefin Peter forderte die CDU zum Handeln auf. Der Bundestag habe das Thema auf Wunsch der Union bereits 30 mal vertagt. Merkel hatte gestern Abend eine freie Abstimmung ohne Fraktionszwang über die "Ehe für Alle" in Aussicht gestellt. Die Union hatte die völlige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften bislang abgelehnt. SPD, Grüne und FDP machen sie zur Bedingung für eine Koalition im Bund.| 27.06.2017 09:15 Uhr

Washington: Die Vereinigten Staaten gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass die syrische Regierung möglicherweise einen weiteren Chemiewaffen-Angriff vorbereitet. Sollte es dazu kommen, würden Präsident Assad und sein Militär einen hohen Preis dafür zahlen, heißt es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. US-Präsident Trump wirft dem Staatschef vor, bereits vor drei Monaten in Rebellengebieten in Syrien Giftgas eingesetzt zu haben. Damals waren mehr als 80 Menschen getötet worden. Die USA reagierten auf den Angriff mit Luftschlägen gegen die Regierungstruppen. Assad selbst wies die Vorwürfe zurück.| 27.06.2017 09:15 Uhr

Brasília: Brasiliens Präsident Temer gerät in der Korruptionsaffäre immer stärker in Bedrängnis. Medienberichten zufolge hat der Generalstaatsanwalt gegen den Staatschef Klage beim Obersten Gericht des Landes eingereicht. Nun müssen die Abgeordneten des Parlaments entscheiden, ob ihm tatsächlich der Prozess gemacht wird. Dafür notwendig ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Temer hatte das Amt im vergangenen Jahr nach der Absetzung von Präsidentin Rousseff übernommen. Er soll jahrelang von einem Unternehmer Schmiergelder für seine Partei kassiert haben. Zudem wird ihm Behinderung der Justiz angelastet.| 27.06.2017 09:15 Uhr

Brüssel: Die EU-Staaten nehmen offenbar fünfmal so viele Migranten aus der Türkei auf wie im Flüchtlingsabkommen mit Ankara vereinbart wurde. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Zahlen der EU-Kommission. Danach wurden seit Inkrafttreten der Vereinbarung im März vergangenen Jahres mehr als 1.200 Bootsflüchtlinge auf den griechischen Inseln wieder in die Türkei zurückgeschickt. Im gleichen Zeitraum hätten die EU-Staaten aber mehr als 6.000 Syrer aus der Türkei aufgenommen. Etwa 2.200 von ihnen seien nach Deutschland gekommen.| 27.06.2017 09:15 Uhr

Berlin: Mit einer Totenmesse nimmt die Bundestagsfraktion von CDU und CSU heute Abschied von Helmut Kohl. Hintergrund ist der Wunsch vieler Unions-Abgeordneter, auch in der Hauptstadt in einem kirchlichen Rahmen des verstorbenen Altkanzlers zu gedenken. Auch Bundespräsident Steinmeier und Kanzlerin Merkel wollen an dem katholischen Gottesdienst teilnehmen. Für Sonnabend ist in Straßburg ein europäischer Trauerakt geplant. Anschließend soll der Leichnam in Speyer beigesetzt werden. Kohl war am 16. Juni im Alter von 87 Jahren gestorben.| 27.06.2017 09:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,4 Prozent auf 12.722 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,4 Prozent höher bei 20.225. Der Euro kostet einen Dollar 11 92.| 27.06.2017 09:15 Uhr