NDR Info Nachrichten vom 26.06.2017:

Jamaika-Bündnis in Schleswig-Holstein perfekt

Kiel: Das sogenannte Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP in Schleswig-Holstein ist unter Dach und Fach. Nach den Christ-Demokraten und den Grünen stimmte am Abend auch ein Kleiner Parteitag der Liberalen dem Koaltionsvertrag zu. Morgen wollen die Spitzen der drei Parteien das Vertragswerk offiziell unterschreiben. Am Mittwoch stellt sich im Landtag in Kiel der schleswig-holsteinische CDU-Vorsitzende Günther der Wahl zum neuen Ministerpräsidenten. Bei der Landtagswahl am 7. Mai hatte die Koalition von SPD, Grünen und SSW ihre Mehrheit verloren. Die künftige Regierung aus CDU, Grünen und FDP ist bundesweit erst die zweite "Jamaika"-Koaltion auf Landesebene. Von 2009 bis 2012 hatte es ein solches Bündnis im Saarland gegeben.| 26.06.2017 23:00 Uhr

Merkel-Schwenk bei "Ehe für alle"

Berlin: Die Union steht offenbar vor einem neuen Umgang mit dem Streitthema "Ehe für alle". Die CDU-Vorsitzende, Kanzlerin Merkel, sagte auf einer Veranstaltung der Zeitschrift Brigitte, statt mit Mehrheitsbeschluss etwas durchzupauken möchte sie die Diskussion eher in Richtung einer Gewissensentscheidung führen. Bei einer Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang gilt eine Mehrheit für die gleichgeschlechtliche Ehe als sicher. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat Merkel die Linie mit CSU-Chef Seehofer abgesprochen. SPD, Grüne und FDP haben die völlige Gleichstellung von Homosexuellen bei der Ehe zur Bedingung für eine Koalition gemacht. Auch die Linke fordert die Ehe für alle. Auf der Veranstaltung in Berlin ging Merkel auch auf den Vorwurf von SPD-Kanzlerkandidat Schulz ein, sie betreibe mit ihrer Politik einen "Angriff auf die Demokratie". Merkel reagierte mit den Worten "Schwamm drüber".| 26.06.2017 23:00 Uhr

USA: Vorläufiges Einreiseverbot

Washington: In den USA tritt in rund 70 Stunden das von Präsident Trump erlassene Einreiseverbot für Menschen aus sechs vornehmlich muslimisch geprägten Ländern in Kraft - allerdings mit Abstrichen. Der Oberste Gerichtshof gab vorläufig grünes Licht für den größten Teil der von Präsident Trump erlassene Verfügung. Im Herbst will der Supreme Court eine grundsätzliche Entscheidung fällen. Die höchsten Richter klammerten von dem dreimonatigen Einreiseverbot vorerst Menschen aus, die beispielsweise Verwandte in den USA haben, bei einer amerikanischen Firma arbeiten oder in den Vereinigten Staaten studieren. Trump sprach gleichwohl von einem klaren Sieg. Er bezeichnet das Einreiseverbot als notwendigen Schritt zur Abwehr der Terrorgefahr. Die Anordung des Präsidenten war bislang von mehreren Bundesgerichten außer Kraft gesetzt.| 26.06.2017 23:00 Uhr

May erläutert Brexit-Pläne für EU-Bürger

London: Die britische Premierministerin May hat ihre Pläne für den Status von EU-Bürgern in Großbritannien nach dem Brexit erläutert. Demnach sollen EU-Bürger auch nach dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der Union ihre Angehörigen nachholen dürfen. Außerdem erhalten diejenigen die Möglichkeit ein dauerhaftes Bleiberecht zu beantragen, die vor einem bestimmten Stichtag im Land waren. Das gilt allerdings erst dann, wenn sie fünf Jahre im Land gelebt haben. Ein Datum für den Stichtag nannte May nicht. Mit dem Bleiberecht hätten die EU-Bürger dann auch Ansprüche gegenüber den Kranken- und Rentenkassen des Landes. Zuvor hatte Premierministerin May bekannt gegeben, dass sie künftig eine Minderheitsregierung anführen wird. Ihre konservative Partei unterschrieb ein entsprechendes Abkommen mit der nordirischen DUP. Eine Koalition ist allerdings nicht geplant.| 26.06.2017 23:00 Uhr

Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo frei

Peking: Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist aus der Haft entlassen worden. Wie sein Anwalt mitteilte, kam der 61-Jährige aus medizinischen Gründen frei. Er sei unheilbar an Leberkrebs erkrankt und werde nun in einem Krankenhaus behandelt. Liu Xiaobo war 2009 wegen Untergrabung der Staatsgewalt zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Jahr später bekam der Bürgerrechtler den Friedensnobelpreis. Wegen seiner Inhaftierung konnte er die Auszeichnung aber nicht persönlich entgegennehmen.| 26.06.2017 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Es ist leicht bewölkt oder klar. Tiefstwerte von 13 bis 5 Grad. Morgen oft länger sonnig und trocken. Am Abend ganz im Süden Schauer. Höchstwerte 18 bis 25 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch nach Aufheiterungen von Südwesten her teils kräftige Schauer und Gewitter, bei 20 bis 27 Grad.| 26.06.2017 23:00 Uhr