NDR Info Nachrichten vom 22.06.2017:

Mann stirbt bei Unwetter im Norden

Uelzen: In Niedersachsen ist ein Mann bei dem schweren Unwetter ums Leben gekommen. Der 50-Jährige wartete während des Gewitters in einem Auto auf einem Parkplatz in der Nähe von Uelzen, als ein Baum auf den Wagen stürzte. Seine Frau wurde verletzt. Im Raum Lüneburg und Harburg sind die Feuerwehren im Dauereinsatz. In Maschen hinterließ ein Tornado große Verwüstungen. Dächer wurden abgedeckt. Durch die Folgen des Unwetters wird auch der Bahnverkehr massiv behindert. Auf vielen Gleisen liegen umgestürzte Bäume, Äste hängen in den Oberleitungen. Betroffen sind fast alle ICE-Verbindungen in Norddeutschland; auch regionale Verbindungen fallen aus. Wann der Zugverkehr wieder normal läuft, ist unklar.| 22.06.2017 16:45 Uhr

Kein Staatsgeld für die NPD

Berlin: Der Bundestag hat eine Änderung des Grundgesetzes beschlossen, um die rechtsextreme NPD von der staatlichen Parteienfinanzierung auszuschließen. Für das Vorhaben stimmten 502 Abgeordnete, 57 sagten Nein, 20 enthielten sich. Das Parlament folgte mit seiner Initiative einem Hinweis des Bundesverfassungsgerichts. Die höchsten Richter hatten im Januar ein Verbot der NPD zwar abgelehnt. Sie stuften die Partei aber dennoch als verfassungsfeindlich ein. Gleichzeitig regte das Gericht an, dass die Verfassung geändert werden könne, um derartige Parteien von der staatlichen Finanzierung auszuschließen. Bundesjustizminister Maas begrüßte den Bundestags-Beschluss mit den Worten, Feinde der Demokratie müsse der Staat nicht finanzieren. Derzeit erhält die NPD mehr als eine Million Euro pro Jahr.| 22.06.2017 16:45 Uhr

Brustimplantate - Klagen ziemlich chancenlos

Karlsruhe: Opfer des Brustimplantate-Skandals haben in Deutschland wohl kaum noch Chancen auf Schmerzensgeld. Der Bundesgerichtshof wies heute die Klage einer Betroffenen gegen den TÜV Rheinland in letzter Instanz ab. Die Prüfer hätten bei der Überwachung des Implantat-Herstellers PIP keine Pflichten verletzt, so der BGH. Das französische Unternehmen hatte Brustimplantate auf den Markt gebracht, die mit Industrie-Silikon gefüllt waren. Als der Betrug aufflog, trugen allein in Deutschland schon weit mehr als 5-tausend Frauen solche minderwertigen,reißanfälligen Implantate. In der Firma wurde vor dem Besuch von Prüfern das Industrie-Silikon gegen zugelassenes, höherwertiges Gel ausgetauscht. Nach Ansicht der Klägerinnen wäre der Betrug früher ans Licht gekommen, wenn der TÜV gründlicher kontrolliert hätte.| 22.06.2017 16:45 Uhr

Merkel: Zukunft der 27 EU Staaten hat Vorrang

Brüssel: Die Europäische Union darf sich nach Ansicht von Bundeskanzlerin Merkel bei ihrer Reform und Weiterentwicklung nicht durch die Brexit-Verhandlungen bremsen lassen. Merkel sagte zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel, für sie habe die Gestaltung der Zukunft der verbleibenden 27 Mitgliedstaaten Vorrang. Zwar wolle die Europäische Union die Verhandlungen mit Großbritannien über den Austritt in gutem Geist führen. Aber der klare Fokus müsse auf der Zukunft der 27 liegen. Vom zweitägigen Gipfel erwartet die Kanzlerin vor allem konkrete Resultate für eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik. Sie setze auf Kreativität und neue Impulse durch Frankreichs Präsident Macron und durch die deutsch-französische Zusammenarbeit.| 22.06.2017 16:45 Uhr