NDR Info Nachrichten vom 21.06.2017:

Bundestag für Incirlik-Abzug

Berlin: Der Bundestag hat dafür gestimmt, die deutschen Soldaten vom türkischen Stützpunkt Incirlik abzuziehen. Die große Mehrheit der Abgeordneten votierte für eine Verlegung nach Jordanien. Rechtlich war ein Beschluss des Parlaments zwar nicht notwendig, weil im Mandatstext der Stationierungsort nicht vorkommt. Der Bundestag wollte jedoch aus politischen Gründen darüber abstimmen. Hintergrund des Abzugs ist das türkische Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete bei den deutschen Soldaten in Incirlik. Durch die Verlegung nach Jordanien wird die Beteiligung der Bundeswehr am internationalen Anti-IS-Einsatz für voraussichtlich zwei Monate unterbrochen. Im Rahmen der Mission helfen rund 260 deutsche Soldaten mit Aufklärungsbildern und einem Tankflugzeug im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat.| 21.06.2017 19:45 Uhr

Ungarn: Prozess um erstickte Flüchtlinge gestartet

Budapest: In Ungarn hat der Prozess um den Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühllaster begonnen. Insgesamt sind elf mutmaßliche Schlepper angeklagt, vier von ihnen wegen Mordes. Sieben weitere werden beschuldigt, am Schmuggel von 1200 Migranten über Ungarn in Richtung Westen und Norden beteiligt gewesen zu sein. Der Lkw mit den Leichen war in Österreich nahe der ungarischen Grenze gefunden worden. Die 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder darin waren erstickt. Der Fall hatte im August 2015 international große Erschütterung ausgelöst.| 21.06.2017 19:45 Uhr

Brüssel entgeht womöglich schlimmem Anschlag

Brüssel: Belgiens Haupstadt ist offenbar nur mit viel Glück einem schweren Terror-Anschlag entgangen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden wollte der Attentäter gestern Abend in einer Gruppe von Reisenden einen mit Nägeln und Gasflaschen gefüllten Koffer zur Explosion bringen. Der Sprengsatz zündete aber nicht vollständig. Der Angreifer wurde von Soldaten erschossen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, handelt es sich um einen 36-Jährigen mit marokkanischen Wurzeln. Er hatte in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek gelebt. Sie gilt als Islamisten-Hochburg.| 21.06.2017 19:45 Uhr

Lammert weist Vorwurf der Untätigkeit zurück

Berlin: Bundestagspräsident Lammert hat den Vorwurf des Zentralrats der Juden zurückgewiesen, das Parlament beschäftige sich nicht ausreichend mit dem Antisemitismus in Deutschland. Den Abgeordneten sei das Thema ein dauerndes und besonders ernsthaftes Anliegen, sagte Lammert im Bundestag. Dies sei in dieser Legislaturperiode mehrfach deutlich geworden. Im April hatte ein unabhängiger Expertenkreis seinen Bericht vorgelegt. Darin heißt es, Antisemitismus komme in Deutschland in allen Bevölkerungsschichten vor. Zugenommen hätten vor allem Hasskommentare in sozialen Netzwerken.| 21.06.2017 19:45 Uhr

G20-Protestcamp darf in den Stadtpark

Hamburg: Gut zwei Wochen vor dem G20-Gipfel in der Hansestadt haben die Veranstalter eines Protestcamps einen juristischen Etappensieg errungen. Das Hamburger Verwaltungsgericht gab ihrem Antrag statt, im Stadtpark ein Zeltlager für zehntausende Demonstranten zu errichten. In der Urteilsbegründung heißt es, die Stadt könne zwar ein großflächiges Versammlungsverbot beschließen. Dies setze aber einen polizeilichen Notstand voraus. Im vorliegenden Fall sei dies nicht ausreichend nachgewiesen worden. Die Hamburger Polizei kündigte Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht an. Sie will notfalls vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, um das Versammlungsverbot während des G20-Gipfels durchzusetzen.| 21.06.2017 19:45 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht im Nordseeumfeld erste Schauer möglich. Tiefstwerte 17 bis 10 Grad. Morgen nach teils freundlichem Beginn vom Nordseeumfeld bis nach Vorpommern Schauer. Im weiteren Verlauf dann überall ansteigendes Schauer- und Gewitterrisiko, teils mit Unwetterpotential. Höchstwerte von Nord nach Süd 20 bis 34 Grad.| 21.06.2017 19:45 Uhr