NDR Info Nachrichten vom 21.06.2017:

Brüssel entgeht womöglich schlimmem Anschlag

Brüssel: Belgiens Haupstadt ist offenbar nur mit viel Glück einem schweren Terror-Anschlag entgangen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden wollte der Attentäter gestern Abend in einer Gruppe von Reisenden einen mit Nägeln und Gasflaschen gefüllten Koffer zur Explosion bringen. Der Sprengsatz zündete aber nicht vollständig. Der Angreifer wurde von Soldaten erschossen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, handelt es sich um einen 36-Jährigen mit marokkanischen Wurzeln. Er hatte in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek gelebt. Sie gilt als Islamisten-Hochburg. Ob der Mann Kontakt zu einem terroristischen Netzwerk hatte, ist noch unklar.| 21.06.2017 17:45 Uhr

Queen hält Rede im britischen Unterhaus

London: Zwei Wochen nach der Unterhauswahl in Großbritannien hat Königin Elizabeth die Zweite das neue Parlament feierlich eröffnet. Anschließend verlas die Monarchin in der sogenannten "Queen"s Speech" das Programm von Premierministerin May für die kommenden zwei Jahre. Im Mittelpunkt stand dabei der geplante Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Etwa 20.000 EU-Vorschriften müssen in nationales Recht überführt werden. Bei der Wahl am 8. Juni hatten die regierenden Konservativen ihre absolute Mehrheit im Parlament verloren. Sie streben nun eine Minderheitsregierung mit Unterstützung der nordirischen DUP an.| 21.06.2017 17:45 Uhr

Brände in Portugal fast unter Kontrolle

Lissabon: Der Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Portugal macht weiter Fortschritte. Der Leiter der regionalen Zivilschutzbehörde erklärte, die Feuer seien mittlerweile zu 95 Prozent unter Kontrolle. Man sei zuversichtlich, die Lage allmählich in den Griff zu bekommen. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh. Die Brände waren vor vier Tagen durch ein Trockengewitter ausgelöst worden und hatten sich rasend schnell ausgebreitet. Mindestens 64 Menschen kamen ums Leben, zehntausende Hektar Wald wurden zerstört.| 21.06.2017 17:45 Uhr

Lammert weist Vorwurf der Untätigkeit zurück

Berlin: Bundestagspräsident Lammert hat den Vorwurf des Zentralrats der Juden zurückgewiesen, das Parlament beschäftige sich nicht ausreichend mit dem Antisemitismus in Deutschland. Den Abgeordneten sei das Thema ein dauerndes und besonders ernsthaftes Anliegen, sagte Lammert im Bundestag. Dies sei in dieser Legislaturperiode mehrfach deutlich geworden. Im April hatte ein unabhängiger Expertenkreis seinen Bericht vorgelegt. Darin heißt es, Antisemitismus komme in Deutschland in allen Bevölkerungsschichten vor. Zugenommen hätten vor allem Hasskommentare in sozialen Netzwerken. Als Konsequenz fordern die Fachleute die Einsetzung eines Sonderbeauftragten für Antisemitismus.| 21.06.2017 17:45 Uhr

G20-Protestcamp darf in den Stadtpark

Hamburg: Gut zwei Wochen vor dem G20-Gipfel in der Hansestadt haben die Veranstalter eines Protestcamps einen juristischen Etappensieg errungen. Das Hamburger Verwaltungsgericht gab ihrem Antrag statt, im Stadtpark ein Zeltlager für zehntausende Demonstranten zu errichten. In der Urteilsbegründung heißt es, die Stadt könne zwar ein großflächiges Versammlungsverbot beschließen. Dies setze aber einen polizeilichen Notstand voraus. Im vorliegenden Fall sei dies nicht ausreichend nachgewiesen worden. Die Hamburger Polizei kündigte Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht an. Sie will notfalls vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, um das Versammlungsverbot während des G20-Gipfels durchzusetzen.| 21.06.2017 17:45 Uhr