NDR Info Nachrichten vom 13.06.2017:

Innenminister streiten über Terrorabwehr

Dresden: Die Innenminister von Bund und Ländern streiten auf ihrer Frühjahrskonferenz über Pläne, auch Kinder im Anti-Terror-Kampf vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen. Der niedersächsische Innenminister Pistorius sagte auf NDR Info, der Vorstoß gehe in die falsche Richtung. Wenn sich Kinder in einem islamistischen Umfeld radikalisierten, müsse der Staat bei Eltern, Schule oder Jugendamt ansetzen, so der SPD-Politiker. Bayerns Innenminister Herrmann sprach sich dagegen für das Vorhaben aus. Auf der Konferenz warben mehrere Minister für die Überwachung von Messenger-Diensten wie WhatsApp. Bundesinnenminister de Maizière hatte einen entsprechenden Vorstoß unternommen. Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Bitkom, Rohleder, warnte im RBB jedoch davor, den Datenschutz aufzuweichen. Es gebe schon heute Möglichkeiten der Überwachung.| 13.06.2017 12:45 Uhr

Zypries will Internet-Giganten besser kontrollieren

Ludwighafen: Bundeswirtschaftsministerin Zypries will Internet-Konzerne wie Google oder Amazon stärker kontrollieren. Die SPD-Politikerin sagte, angesichts der Verbreitung von digitalen Plattformen müsse die Regierung regulatorisch gegensteuern. Nötig sei ein Rechtsrahmen, der fairen Wettbewerb und Innovationen fördere. Zypries äußerte sich auf dem Digitalgipfel des Bundes in Ludwigshafen. Dort beraten mehr als 1.000 Teilnehmer über eine bessere Vernetzung im Gesundheitswesen. Unter anderem geht es um die Frage, wie mit Patientendaten zeitgemäß umgegangen werden kann.| 13.06.2017 12:45 Uhr

Ungarn: Strikte Auflagen für NGOs

Budapest: Das Parlament in Ungarn hat ein Gesetz verabschiedet, um vom Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen verstärkt unter staatliche Kontrolle stellen zu können. Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit für die Regelung. Danach gelten für Nichtregierungsorganisationen in Ungarn künftig strikte Auflagen. Werden sie nicht erfüllt, müssen die Organisationen damit rechnen, geschlossen zu werden. Die Entscheidung im Parlament fiel trotz internationaler Proteste. Sie richtet sich insbesondere gegen die Organisationen in Ungarn, die von dem US-Milliardär Soros unterstützt werden.| 13.06.2017 12:45 Uhr

IS-Prozess in Hamburg

Hamburg: Vor dem Oberlandesgericht hat ein Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Staat begonnen. Die drei Syrer im Alter von 18, 19 und 26 Jahren sollen vom IS im Herbst 2015 mit falschen Pässen nach Deutschland geschickt worden sein, um Anschläge zu begehen. Die Polizei hatte die jungen Männer vergangenen Herbst in Flüchtlingsunterkünften in Großhansdorf, Ahrensburg und Reinfeld in Schleswig-Holstein festgenommen. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Vor Gericht wollten sich die Angeklagten zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.| 13.06.2017 12:45 Uhr

Justiz wirft Ronaldo Steuerbetrug vor

Madrid: Die spanische Staatsanwaltschaft hat dem portugiesischen Fußballstar Cristiano Ronaldo Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen. Über Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln und in Irland habe Ronaldo etwa 15 Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbei geschleust, erklärte die Anklagebehörde in Madrid. Der Fußballer habe dabei von Strukturen profitiert, die im Jahr 2010 eigens geschaffen wurden, um in Spanien erzieltes Einkommen den Steuerbehörden zu verheimlichen.| 13.06.2017 12:45 Uhr

Champions-League nur noch bei Sky

Nyon: Die Fußball Champions League wird von 2018 an nur noch im Bezahl-Fernsehen zu sehen sein. Das Unternehmen Sky sicherte sich die Medienrechte am wichtigsten Clubwettbewerb des europäischen Fußballs. Das von der UEFA erworbene Paket gilt demnach für alle Verbreitungswege bis zum Jahr 2021. Sky arbeitet mit dem Streaming-Anbieter DAZN zusammen, der Sub-Lizenzen für das Internet erhält. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. Das ZDF ist in dem Bieterverfahren leer ausgegangen.| 13.06.2017 12:45 Uhr