NDR Info Nachrichten vom 10.06.2017:

Trump: sage unter Eid zu Russland-Affäre aus

Washington: US-Präsident Trump ist bereit, unter Eid Fragen zu den Russland-Kontakten seines Wahlkampfteams zu beantworten. Das erklärte Trump auf einer Pressekonferenz vor seinem Abflug ins Wochenende. Dabei wies der Präsident unter anderem die Darstellung des entlassenen FBI-Chefs Comey zurück, er habe diesen gebeten, die Ermittlungen gegen den ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater Flynn einzustellen. Er habe zudem kein Loyalitätsversprechen von Comey verlangt, so Trump. Der Präsident betonte, er würde diese Fragen auch dem FBI-Sonderermittler Mueller beantworten. Neben Mueller untersuchen verschiedene Kongressausschüsse, ob es Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab. Laut CNN haben mehrere Ausschussmitglieder das Weiße Haus aufgefordert, jegliche Aufzeichnungen von den Gesprächen zwischen Comey und Trump bereit zu stellen. Die Frist laufe am 23. Juni aus.| 10.06.2017 04:00 Uhr

US-Regierung uneins im Umgang mit Katar

Washington: Im Konflikt mehrerer arabischer Staaten mit Katar kommen aus den USA widersprüchliche Signale. Der amerikanische Außenminister Tillerson forderte die Golfstaaten auf, ihre Blockade gegen das Emirat aufzuheben. Eine Isolation Katars beeinträchtige auch den Kampf der US-geführten Allianz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat, so Tillerson. Kurz danach erklärte dagegen Präsident Trump, das Emirat finanziere seit Jahren den Terrorismus auf einem sehr hohen Niveau. Damit müsse Schluss sein. Saudi-Arabien und mehrere weitere Golf-Staaten haben ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Sie werfen dem Staat vor, Terrorgruppen zu unterstützen. Allerdings ist Saudi-Arabien auch verärgert, weil Katar stabile Beziehungen zum Erzfeind Iran hat.| 10.06.2017 04:00 Uhr

Endergebnis: Tories ohne absolute Mehrheit

London: In Großbritannien liegt das Endergebnis der Parlamentswahl vor. Gestern Abend waren alle 650 Wahlkreise ausgezählt und die bisher veröffentlichten Zahlen bestätigt. Danach kommen die konservativen Tories der amtierenden Premierministerin May auf 318 Sitze und haben nicht mehr die absolute Mehrheit im Parlament. Sie sind künftig auf einen Partner angewiesen. Die nordirische, protestantische "Democratic Unionist Party" erklärte sich zu Gesprächen über eine Zusammenarbeit bereit. Streit könnte es beim Thema Brexit geben. Die DUP unterstützt zwar den Austritt aus der EU, lehnt aber einen harten Schnitt, wie ihn May anstrebt, ab.| 10.06.2017 04:00 Uhr

Brasiliens Präsident Temer bleibt im Amt

Brasilia: Trotz Unregelmäßigkeiten bei seiner Wahlkampagne bleibt der brasilianische Präsident Temer vorerst im Amt. Das Oberste Wahlgericht hat eine Verurteilung des Staatschefs abgelehnt. Die Entscheidung fiel mit vier zu drei Stimmen sehr knapp aus. Laut Anklage hatten der Baukonzern Odebrecht und andere Geldgeber auf illegale Weise Temers Wahlkampagnen finanziert. Im Falle eines Schuldspruchs hätte der Präsident sein Amt verloren. Allerdings laufen gegen den 76-Jährigen noch weitere Verfahren wegen Korruption, Behinderung der Justiz und Bildung einer kriminellen Vereinigung.| 10.06.2017 04:00 Uhr

UNICEF: 40.000 Kinder in Rakka in Gefahr

Rakka: In der umkämpften syrischen IS-Hochburg sind nach Angaben der UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF Zehntausende Kinder in Gefahr. Bei schweren Gefechten seien allein gestern 25 Mädchen und Jungen getötet worden. UNICEF kritisierte, dass Krankenhäuser und Schulen angegriffen würden. Auch Ärzte ohne Grenzen weist auf die aussichtslose Lage der Zivilisten in Rakka hin. Wenn die Menschen flüchteten, könnten sie unter Beschuss kommen oder in Minenfelder geraten. Wenn sie blieben, säßen sie in der Stadt in der Falle. Kurdische und arabische Kämpfer, die von den USA unterstützt werden, versuchen derzeit, Rakka einzunehmen.| 10.06.2017 04:00 Uhr

Linkspartei setzt Bundesparteitag fort

Hannover: Die Linkspartei setzt am Vormittag die Beratungen über ihr Bundestagswahlprogramm fort. Gestern Abend hatten die knapp 580 Delegierten eine Reichensteuer beschlossen. Sie wollen Vermögen ab einer Million Euro mit fünf Prozent besteuern. Außerdem soll ab einem Jahresverdienst von 81.000 Euro brutto die Einkommenssteuer auf 53 Prozent angehoben werden. Zuvor hatte Linken-Chefin Kipping ihre Partei aufgerufen, offen für Regierungsbündnisse zu sein. Allerdings sehen viele Linke ihre Partei eher in der Opposition. Heute sprechen unter anderem Kippings Co-Vorsitzender Riexinger und Spitzenkandidat Bartsch zu den Delegierten.| 10.06.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Nach Osten hin kommt es teils noch zu gewittrigen Schauern, im Verlauf jedoch trocken und klar. Tiefstwerte von 14 Grad auf Usedom, 10 Grad an der Elbe und der Weser, bis 7 Grad im Sauerland. Im Laufe des Tages ein Wechsel von Sonne und Wolken und meist trocken. Höchstwerte 18 Grad auf den Nordfriesischen Inseln, 22 Grad in Schwerin sowie Oldenburg und bis 26 Grad in der Kölner Bucht.| 10.06.2017 04:00 Uhr